PERSONALquarterly 2/2019 - page 17

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02/19 PERSONALquarterly
ABSTRACT
Forschungsfrage:
Gegenstand der Studie ist die Bestimmung kritischer Erfolgsvariablen
für die Effektivität von Top Sharing sowie von Karriereimplikationen.
Methodik:
Die Fallstudie basiert auf Interviews, Fragebögen und Workshops mit einem
altersgemischten Führungskräftetandem eines Unternehmens, der Vorgesetzten des
Tandems, den Geführten sowie zwei Vertretern des Personalbereichs.
Praktische Implikationen:
Generationenübergreifendes Top Sharing bietet Entwicklungs-
möglichkeiten für die Tandempartner und dient der Sicherung von Erfahrungswerten und
Wissen in Unternehmen.
als leichter überzeugbar wahrgenommen wird. Die Passung
hinsichtlich Persönlichkeit und Basismotiven wirkt sich auf
die Zusammenarbeit, Mitarbeiterführung, Kompetenzentwick­
lung sowie das gegenseitige Mentoring der Führungskräfte
aus, die mit dem Fallunternehmen als zentrale Zielgrößen fest­
gelegt wurden.
Die Führung durch ein Tandem unterscheidet sich wesent­
lich von derjenigen einzelner Führungskräfte. Je ähnlicher die
Führungsstile sind, desto harmonischer kann die Führung im
Team gelingen. Die horizontale Führungsbeziehung innerhalb
des Tandems sollte durch hohe gegenseitige Unterstützung
gekennzeichnet sein (Liden/Wayne/Sparrowe, 2000). Die ver­
tikale Führungsbeziehung mit den Geführten sollte sich durch
hohe Werte und hohe Ähnlichkeit hinsichtlich des durch die
Geführten wahrgenommenen Engagements, fachlichen Res­
pekts und Loyalität auszeichnen (Dulebohn/Bommer/Liden/
Brouer/Ferris, 2012). Hohe Abweichungen könnten dazu füh­
Effektive Führungskräfte weisen ein hohes Machtmotiv, ein
eher überdurchschnittliches Leistungsmotiv und ein niedriges
Anschlussmotiv auf (De Hoogh/Den Hartog/Koopman/Thier­
ry/Van den Berg/Van der Weide/Wilderom, 2005; Furtner,
2012). Hoch machtmotivierte Führungskräfte beeinflussen die
Arbeitsprozesse und Arbeitsergebnisse des Teams aktiv. Füh­
rungskräfte mit hohem Leistungsmotiv streben danach, die ei­
genen Leistungen zu verbessern. Ein geringes Anschlussmotiv
erlaubt es Führungskräften, schwierige Entscheidungen auch
entgegen der Zustimmung anderer Personen zu treffen.
Führungstandems sollten keine zu großen Unterschiede
in den Basismotiven aufweisen. Bei größeren Unterschieden
im Anschlussmotiv könnten sich die Mitarbeitenden bei strit­
tigen Themen eher an die Führungskraft mit dem höheren
Anschlussmotiv wenden. Eine große Diskrepanz im Macht­
motiv könnte dazu führen, dass die Mitarbeitenden die ge­
ringer machtmotivierte Führungskraft aufsuchen, wenn diese
Quelle: Eigene Darstellung
Abb. 1:
Kritische Erfolgsfaktoren von Top Sharing
Individualebene
Antezedenzien
Ergebnisse
Prozesse
Persönlichkeit
Leistung
Motive
Zusammenarbeit/Führung
Mentoring/Tandem
Kompetenzentwicklung
1...,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16 18,19,20,21,22,23,24,25,26,27,...60
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