PERSONALquarterly 2/2019 - page 12

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PERSONALquarterly 02/19
SCHWERPUNKT
_ORGANISATIONALE KARRIERE
schiede in den Karriereerwartungen anhand des Zeitverlaufs
erklären, so ergeben sich sehr kleine Effektstärken zwischen
ω
2 = .0007 und
ω
2 = .013
2
. Die Ergebnisse beziehen sich auf
Männer wie Frauen, auf ManagerInnen wie auf Angestellte.
Insgesamt zeigt sich, dass die untersuchten Karriereerwar-
tungen (Wechselabsichten, Chancen für einen Auf- oder Ab-
stieg – sowie die gefühlte Arbeitsplatzsicherheit) am deutschen
Arbeitsmarkt eher konstant geblieben sind (vgl. Abb. 2).
Von dramatischen Änderungen in der Wahrnehmung kann
also keine Rede sein. Denken und Handeln sind jedoch oftmals
zwei unterschiedliche Dinge. Daher haben wir uns als Nächstes
den Karrierehandlungen gewidmet.
Veränderungen bei Arbeitsplatzwechseln
Auf der Basis von Panel-Daten aus dem Jahr 2012 betrachten wir
Wechsel von qualifizierten Beschäftigten in Deutschland (N =
2 550-8379). Für jedes Jahr von 1985 bis 2011 sind Informatio-
nen verfügbar, ob es im vorangegangenen Jahr Veränderungen
bzgl. des Arbeitsplatzes gegeben hat. Die Veränderungen lassen
sich in interne („Habe innerhalb des Unternehmens die Stelle
gewechselt“) und externe („Habe eine Stelle bei einem neuen
Arbeitgeber angetreten“ – bei Zeitarbeitnehmern: „einschl. Tä-
tigkeit in einem Entleihbetrieb“) Wechsel einteilen.
Die Gesamtzahl getätigter Wechsel im Zeitverlauf hat sich
weder mit freiem Auge (vgl. Abb. 3) noch durch die Brille einer
Regressionsanalyse entscheidend verändert. Die durchschnitt-
liche Betriebszugehörigkeit über den gesamten Zeitraum be-
trägt zwischen elf und zwölf Jahren.
Ein bemerkenswerter Befund zeigt sich, wenn Wechsel in-
nerhalb von Organisationen – also Auf-/Ab- oder Umstiege –
40
30
20
10
0 1999 2001 2003 2005 2007 2009
Quelle: Kattenbach et al., 2011
Professionisten
Abb. 2:
Veränderungen karrierebezogener Erwartungen zwischen 1999 und 2009
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30
20
10
0 1999 2001 2003 2005 2007 2009
2 Die Effektstärke zeigt den Anteil der durch den Zeitverlauf erklärten Varianz in den Erwartungen an. Sie
kann einen Wert zwischen 0 (keine Varianzaufklärung) und 1 (100% Varianzaufklärung) annehmen.
Aufstiegserwartung in Prozent
Wechselwahrscheinlichkeit in Prozent
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30
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10
0 1999 2001 2003 2005 2007 2009
40
30
20
10
0 1999 2001 2003 2005 2007 2009
Jobunsicherheit in Prozent
Abstiegserwartung in Prozent
Angestellte
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11 13,14,15,16,17,18,19,20,21,22,...60
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