wirtschaft und weiterbildung 11-12/2016 - page 42

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
11/12_2016
Es gibt bereits ein Büro in Europa und
Asien. Weitere in Afrika, Lateinamerika
und dem Mittleren Osten sollen folgen.
Die AACSB will also ihre internationale
Präsenz vergrößern. Das bedeutet nicht,
dass wir unsere Qualitätsstandards sen-
ken. Aber es gibt eine stattliche Zahl von
Schulen weltweit, die eine Akkreditierung
verdienen.
Die AACSB wurde 1916 gegründet und
gilt noch immer als sehr amerikanisch.
In Ihrem Buch „The Learning Curve“
haben Sie die Managementausbildung in
den USA und Europa als Mars und Venus
beschrieben. Wo liegen die größten
Unterschiede?
Iñiguez:
Es gibt im Bereich der Manage-
mentausbildung in der Tat mehr Gemein-
samkeiten zwischen Europa, Asien und
Lateinamerika als zwischen Europa und
den USA. In Europa richten sich MBA-
Studiengänge vor allem an Teilnehmer
mit mehrjähriger Berufserfahrung, die In-
halte sind praxisorientiert und umfassen
stärker die Soft Skills. In den USA sind
Sie wurden als erster Europäer und
Dekan einer europäisch-amerikanischen
Business School zum Chairman bei der
Akkreditierungsorganisation AACSB
International gewählt. Warum setzt die
US-Organisation plötzlich auf einen
Europäer?
Santiago Iñiguez de Onzoño:
Ich glaube,
dass ich vor allem auch gewählt wurde,
um die Zahl der internationalen Mitglie-
der zu erhöhen. Derzeit hat die AACSB
knapp 1.500 Mitglieder und 775 akkre-
ditierte Schulen, davon 515 in den USA.
„Executive Education wird für
Business Schools wichtiger“
INTERVIEW.
Professor Santiago Iñiguez de Onzoño ist Dekan der IE Business School in
Madrid und einer der führenden Vordenker im Bereich der Managerausbildung. Seit Juli
ist er zudem, als erster Dekan einer europäischen Business School, auch Chairman der
weltweit größten Akkreditierungsorganisation AACSB International. Der Spanier plädiert für
eine bessere Integration der Business Schools in Universitäten.
Santiago Iñiguez de
Onzoño.
Unser Interview­
partner vermutet, dass
sich Business Schools
künftig stärker an ihre
„Heimatuniversitäten“
anbinden werden.
Foto: www.ie.edu
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