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wirtschaft + weiterbildung
11/12_2016
beginnen viele ihr MBA-Studium auf ei-
gene Faust und Kosten. Sie sehen die aka-
demische Weiterbildung als Investition
in ihre Zukunft oder wollen einfach nur
ihren Job besser machen, weil sie nie fun-
dierte Managementkenntnisse erworben
haben. Doch ist der Alleingang sinnvoll?
Setzt sich der MBA-Teilnehmer damit
nicht unnötig selbst unter Druck? Und
verpasst so nicht auch das Unternehmen
wertvolle Chancen?
Ein MBA-Programm vermittelt vor allem
Akademikern ohne wirtschaftswissen-
schaftlichen Studienabschluss praxis
orientiertes Managementwissen. Gerade
beim berufsbegleitenden Studium geht
es dabei oft auch darum, das neu Er-
lernte unmittelbar am eigenen Arbeits-
platz umzusetzen, sei es nebenbei im
Berufsalltag, bei Hausarbeiten oder in
der Masterarbeit. Das gilt vor allem für
den Executive MBA. Er richtet sich an
Teilnehmer mit langjähriger Berufs- und
meist auch schon Führungserfahrung.
Hier steht vor allem das Lernen vonein-
ander und manchmal auch die Bearbei-
Er suche ein berufsbegleitendes MBA-
Studium mit möglichst wenigen Präsenz-
phasen, erklärt der 35-jährige Jurist einer
großen Frankfurter Kanzlei. Denn seinem
Chef könne er keinesfalls etwas davon
erzählen, da der das Studium sicher ab-
lehnen würde. „Bei uns ist es vor allem
wichtig, dass man als Mitarbeiter vollen
Einsatz zeigt“, sagt der MBA-Interessent.
Ein berufsbegleitendes Studium sei daher
nicht erwünscht. Mit seiner Befürchtung
ist der Jurist nicht allein. Aus Angst vor
Ablehnung oder fehlender Unterstützung
Am Chef vorbei studiert
TREND.
Viele Berufstätige absolvieren ein MBA-Studium, ohne den Arbeitgeber zu
informieren. Der Grund für solche Alleingänge liegt oft in der Befürchtung, der Chef
oder die Personalabteilung könnte das Vorhaben durchkreuzen. Beide Seiten vertun so
Chancen, denn ein berufsbegleitendes Studium kann für alle Beteiligten ein Gewinn sein.
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