W+W 11/2015 - page 47

Das Studium dauert 24 Monate. Der Un-
terricht findet alle drei Wochen am Frei-
tagnachmittag und Samstag statt. Dazu
kommen zwei Blockwochen, die für Stu-
dientrips ins Ausland genutzt werden, an
denen die Kölner Teilnehmer zusammen
mit den Teilnehmern des Executive MBA
Programms der RSM teilnehmen. Zudem
können sie Wahlfächer an der RSM be-
legen und haben Zugang zum Alumni-
Netzwerk der Schule. Die Studiengebüh-
ren liegen bei 48.000 Euro.
Zu den Zulassungsvoraussetzungen ge-
hören neben einem ersten akademischen
Abschluss und guten Englischkenntnis-
sen mindestens fünf Jahre Berufs- und
Führungserfahrung. Die Teilnehmer be-
kommen die MBA-Titel beider Schulen.
Rund 400.000 Euro will die Uni in die
neue Business School stecken. Die Pro-
fessoren werden von der Business School
engagiert und im Rahmen ihrer Neben-
tätigkeiten bezahlt. Auch externe Dozen-
ten werden verpflichtet. „Wir haben eine
breite Fakultät und auch etliche Professo-
ren mit umfangreicher Erfahrung in der
Managerweiterbildung“, erklärt Dekan
Professor Mellis. Dazu gehört zum Bei-
spiel der Psychologe Wilhelm Hofmann,
Professor of Social and Economic Cog-
nition, der zuvor am der Chicago Booth
School of Business tätig war. Oder Profes-
sor Werner Reinartz, der einige Jahre am
Insead unterrichtet hat und zum meist
zitierten Marketingprofessor außerhalb
der USA gekürt wurde. Den Kurs in Per-
sonalmanagement übernimmt Professor
Dirk Sliwka. „Es gibt eine feste Verteilung
der Professoren auf die Module“, erklärt
der Dekan. So lehren im Executive MBA
elf Professoren aus Köln, sieben von der
RSM. Für die Uni ist der Cologne-Rotter-
dam Executive MBA nur der erste Schritt.
Ziel ist es, ein breiteres Weiterbildungsan-
gebot für Unternehmen zu schaffen.
Einfach wird das sicher nicht. Denn ge-
rade beim Executive MBA beobachten
führende deutsche Business Schools wie
die WHU – Otto Beisheim School of Ma-
nagement oder die ESCP Europe in Berlin
eine deutlich abnehmende Bereitschaft
der Unternehmen, in die Weiterbildung
ihrer Mitarbeiter zu investieren und sie
beim Executive MBA zu unterstützen.
Hier sieht auch McKinsey-Direktor Sänger
Nachholbedarf. „Was häufig fehlt, ist die
strategische Einbettung der Programme in
die Personalentwicklung“, so der Berater.
„Das wird in Deutschland bisher zu sel-
ten genutzt.“ So sei der Executive MBA
zum Beispiel gut dafür geeignet, Füh-
rungskräfte auf eine neue und anspruchs-
vollere Managementrolle vorzubereiten.
Der McKinsey-Direktor glaubt, dass es
künftig vor allem einen starken Schub
vonseiten der Mitarbeiter geben wird,
die die MBA-Weiterbildung von den Un-
ternehmen einfordern. Sänger: „Je mehr
Bachelor-Absolventen es gibt, desto grö-
ßer wird langfristig auch die Nachfrage
nach einem Executive MBA werden.“
Bärbel Schwertfeger
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