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wirtschaft + weiterbildung
11/12_2015
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Elan und Durchhaltevermögen dranblei-
ben, werden Ziele wieder richtig attraktiv.
Bestimmt haben Sie schon einmal ge-
hört, dass Ziele „S-M-A-R-T“ definiert
werden sollen. „S“ steht für spezifisch
oder sinnlich konkret, „M“ für messbar,
„A“ für attraktiv, „R“ steht für realistisch
und „T“ für terminiert. Je konkreter vor-
stellbar und spürbar Ziele sind – so die
Vorannahme – desto wahrscheinlicher
ist es, dass Sie tatsächlich an diesem Ziel
ankommen. Mit einem hohen Hoffnungs-
niveau werden Sie zudem davon über-
zeugt sein, dass Sie über die Fähigkeiten
verfügen, die Ihnen helfen werden, das
erwünschte Ziel erreichen zu können.
Diese Aspekte bilden zusammen die
Basis, dass Sie geeignete Handlungsstra-
tegien entwickeln können, um Schritt für
Schritt von der Ist-Situation hin zu Ihrem
Ziel zu kommen.
Ergänzend kann die sogenannte syste-
mische Schleife genutzt werden. Bei der
Planung der Einzelschritte entwickeln wir
immer Hypothesen zu den Hintergründen
einer Situation und haben Vorannahmen,
wie eine Maßnahme wirken wird. Nach
Durchführung eines kleinen Schritts kön-
nen wir wiederum den erreichten Stand
überprüfen und neu überlegen, wie es
weitergehen soll. Ob ein gewählter Weg
wirklich zum gewünschten Ziel führt,
darin liegt stets ein Risiko.
Führungskräfte sollten daher ihre Maß-
nahmen und ihr Führungshandeln kri-
tisch hinsichtlich der erzielten Auswir-
kungen zuerst allein und dann immer
wieder zusammen mit den betroffenen
Teams reflektieren. Mit den Teams des-
Resilienz kann man lernen
Eine „Stehaufmännchen“-Kompetenz kann man lernen. Mit
dem Buch „Resilienz. Innere Stärke für Führungskräfte“
(Jutta Heller, Verlag Orell Füssli, Zürich 2015, 224 Seiten,
18,95 Euro) bekommen alle, die Verantwortung tragen, das
Handwerkszeug, um sich und ihre Teams präventiv zu stär-
ken. Das Buch ermöglicht durch eine Vielzahl von Übungen
eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Viele Anregun-
gen helfen, dass man selbst und die eigenen Mitarbeiter
in Krisen handlungsfähig bleiben können. Die Autorin geht
in ihrem Buch ausführlich auf insgesamt sieben Resilienz-
Bausteine ein:
1.
Akzeptanz (Wegschauen und Widerstand nützt bei Kri-
sen nichts.)
2.
Optimismus (Zuversicht, dass es auch wieder besser
wird, wenn man nicht untätig bleibt. Wichtig ist, sich
nicht in negative Emotionen „reinziehen“ zu lassen.)
3.
Selbstwirksamkeitserwartung (Man traut sich zu, auch
unter Schwierigkeiten etwas bewegen zu können.)
4.
Verantwortung (Wer Verantwortung übernimmt, bleibt
nicht in der Opferrolle stecken. Selbstreflexion hilft
dabei.)
Buchtipp/Autorenporträt.
Personalwechsel, Neustrukturierung, unvorhergesehene Probleme oder
schmerzhafte persönliche Erfahrungen: Veränderungen kommen oft über Nacht. Nur wer
schwierigen Situationen mental gewachsen ist, kann sie erfolgreich meistern.
5.
Netzwerkorientierung (Unterstützung von Leuten, denen
man sich nahe fühlt, ist wichtig, um nach einem Schock
wieder handlungsfähig zu werden.)
6.
Lösungsorientierung (Die Haltung, alle Möglichkeiten
auszuloten, um erfolgreich zu sein. Es werden Fragen
gestellt, die sich um die Zukunft drehen.)
7.
Zukunftsorientierung (Hier geht es um die Fähigkeit,
realistische Ziele formulieren zu können und diese Ziele
regelmäßig auf ihre Sinnhaftigkeit bei sich verändernden
Umwelten zu überprüfen.)
Prof. Dr. Jutta Heller, Nürnberg, ist neben ihrer selbststän-
digen Beratungstätigkeit
uch Pro-
dekanin der wirtschaftspsychologischen Fakultät an der
Fachhochschule für angewandtes Management Erding.
Zuvor war sie dort fünf Jahre lang Dekanin der Fakultät für
Schlüsselqualifikationen. Weitere Kompetenzen hat sich
Prof. Dr. Heller als ausgebildete NLP-Lehrtrainerin, systemi-
sche Beraterin, Business Coach und als Keynote-Speakerin
erarbeitet.
Foto: HAM
Prof. Dr. Jutta
Heller.
Sie ist seit
über 20 Jahren
Expertin für
Veränderungs-
kompetenz und
Business-Coaching.
Buchtipp.
Jutta Heller: Resilienz.
Innere Stärke für Führungs-
kräfte. Das Buch erschien im
Frühjahr 2015 im Verlag Orell
Füssli, Zürich.