W+W 11/2015 - page 48

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
11/12_2015
sie Mitarbeitern die Teilnahme an? Was
versprechen sich Unternehmen davon,
wenn sie ihren Mitarbeitern ein MBA-
Programm finanzieren? Bei einer Podi-
umsdiskussion unter Moderation der
Journalistin und MBA-Expertin Bärbel
Schwertfeger mit Praktikern aus Unter-
nehmen und Vertretern von MBA-Schulen
auf der Messe „Personal Süd“, die im
Mai in Stuttgart stattfand, sprachen die
Experten aus Wissenschaft und Praxis
über Sinn und Zweck des MBA-Studiums.
Bärbel Schwerfeger diskutierte mit Pro-
fessor Florian Kraus, Academic Director
der Mannheim Business School, Profes-
sor Dirk Zupancic, Präsident der German
Graduate School of Management & Law
in Heilbronn, Torsten Kronshage, Leiter
Hochschulprogramme bei IBM Deutsch-
land, und Thomas Mattes, Head of Unit
Workforce Management & Policies bei der
Deutsche Börse AG.
Florian Kraus sieht zwei zentrale Ziel-
gruppen, für die der MBA infrage kommt:
Einmal Personen mit nicht wirtschafts-
wissenschaftlichem Erstabschluss, die
eine Managementfunktion anstreben,
zum Beispiel Ingenieure oder Naturwis-
senschaftler. Zum anderen Bachelorab-
solventen der Wirtschaftswissenschaften,
die sich zunächst für die Praxis entschie-
den haben und nach einigen Jahren ihr
Wissen erweitern wollen.
Das Konzept des MBA sei einmalig, so
Dirk Zupancic, aber noch nicht vollstän-
dig in den Köpfen der Menschen und Un-
ternehmen angekommen.
Für Thomas Mattes von der Deutschen
Börse gehören MBA-Absolventen klar ins
Portfolio einer HR-Organisation. Gerade
für Mitarbeiter ohne klassischen BWL-
Hintergrund könne der MBA hilfreich
sein, um in einem solchen Umfeld zu-
rechtzukommen.
Die Zahl der MBA-Angebote ist in den
vegangenen Jahren stark angestiegen.
Der Abschluss verspricht bessere Karri-
ere- und Verdienstchancen, und einige
Studien scheinen dies bereits zu belegen.
So etwa ein Ranking des „Economist“,
das zeigt, wo sich die Investition ins Stu-
dium kurzfristig auszahlt: Wer mit einem
MBA schnell reich werden möchte, sollte
demnach in Frankreich studieren – an
der HEC Business School. Auch die Kar-
rierechancen für MBA-Alumni erscheinen
recht rosig. Bislang hat der Abschluss
zwar in Europa noch keinen so hohen
Stellenwert wie in den USA. Eine GMAC-
Studie zeigt jedoch, dass Recruiter auch
hierzulande vermehrt nach MBA-Absol-
venten Ausschau halten – wenn auch das
Gehalt, das sie ihnen bieten, deutlich ge-
ringer ist als jenseits des Atlantiks.
Wen sehen Unternehmen als Zielgruppe
für ein MBA-Programm? Warum bieten
MBA-Abschluss: Was bringt’s?
DISKUSSION.
Ein MBA-Studium bedeutet eine erhebliche Investition an Zeit und
Geld, die gut überlegt sein will. Auf der anderen Seite locken bessere Karriere- und
Verdienstchancen. Die MBA-Expertin Bärbel Schwertfeger hat mit Experten aus
Wissenschaft und Praxis das Für und Wider eines solchen Abschlusses für Mitarbeiter und
Unternehmen diskutiert. Wir berichten, welche Argumente sie dabei nannten.
Podiumsdiskussion.
Auf der Messe
„Personal Süd“ diskutierten Thomas
Mattes, Dirk Zupancic, Bärbel
Schwertfeger, Torsten Kronshage und
Florian Kraus (von links nach rechts) über
Sinn und Zweck eines MBA-Studiums.
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