W+W 11/2015 - page 52

messen und kongresse
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wirtschaft + weiterbildung
11/12_2015
hohen Humoranteil und durch großes
Comedy-Kino aus. Auf der Bühne mit
dabei waren Stand-up-Comedian Klaus-
Jürgen („Knacki“) Deuser, Kabarettist
Vince Ebert, Show-Taschendieb Christian
Lindemann vom Cirque du Soleil und
der aus den Reihen der GSA stammende
Fake-US-Speaker „William Wanker“ (dar-
gestellt von Improvisationskönig Ralf
Schmitt).
Dabei wurde bei der GSA nicht nur über
andere gelacht. Während des Kongresses
blitzte immer wieder eine von vielen als
„herzerfrischend“ bezeichnete Selbst-
ironie auf, die es dem von Natur aus
selbstbewussten Berufsstand der Vor-
tragsredner leicht machte, seine Rolle in
Wirtschaft und Gesellschaft zu reflektie-
ren. Motto: „Was ist denn ein Eintopf à la
GSA? Da reden alle mit, bevor der Koch
entscheidet, was reinkommt.“ Der Trend
zur Comedy, den wir wahrscheinlich
dem Fernsehen verdanken, hat für die
GSA auch noch die Konsequenz, dass der
vom scheidenden GSA-Präsidenten An­
dreas Buhr abgeschaffte „Humortag“ von
seinem Nachfolger Martin Laschkolnig
wieder eingeführt wird. Der nächste GSA-
Humortag ist jetzt für den 4. Juni 2016 in
Nürnberg geplant.
Die Mitglieder der GSA haben aber auch
Probleme, denen mit Humor nicht bei-
zukommen ist. Denn nach der nunmehr
zehnjährigen Aufbauarbeit bleibt doch
festzustellen, dass das Berufsbild „Profes-
sional Speaker“ noch immer recht unbe-
kannt ist. „Mein Traum ist es, dass ich im
Freundeskreis nicht mehr erklären muss,
was ein ‚Speaker’ beruflich macht“, diese
Aussage des Redners und Kreativitäts-Ex-
perten Nils Bäumer traf den Nerv vieler
und vor allem der jüngeren GSA-Mitglie-
der. Bleibt als großes To-do für die GSA
als Berufsverband, den Wirtschaftsfaktor
„Reden“ samt seinen Akteuren stärker
ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rü-
Ganz gleich ob firmeninterne Tagung
oder großer Branchenkongress: Der Trend
geht offenbar zu Business-Comedy. Die
diesjährige GSA-Convention, die zehnte
seit Gründung des Rednerverbands,
zeichnete sich folgerichtig durch einen
Dr. Auma Obama erhielt
„Deutschen Rednerpreis“
GSA-CONVENTION.
Im September trafen sich rund 500 Mitglieder der German Speakers
Association (GSA) in München zu ihrer jährlichen „Convention“. Der Berufsverband für
professionelle Redner, Trainer und Coachs im deutschsprachigen Raum ist über den
Dachverband „Global Speakers Federation“ (GSF) international vernetzt. Dr. Auma Obama,
Halbschwester des US-Präsidenten, wurde der „Deutsche Rednerpreis 2015“ verliehen.
Dr. Auma Obama.
Halbschwester des US-Präsidenten Barack Obama.
Foto: Worldfuturecouncil
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