training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
11/12_2015
der neuen University of Cologne Execu-
tive School. Im ersten Schritt soll im Sep-
tember 2016 der neue Cologne-Rotterdam
Executive MBA zusammen mit der Rotter-
dam School of Management (RSM) star-
ten. Mit dem Unterricht am Wochenende
beschränkt sich die Kölner Uni auf den
regionalen Einzugsbereich. „Wir haben
in der Region Unternehmen mit einem
Umsatz von rund 200 Milliarden Euro“,
erklärt Dekan Professor Mellis. Und über
die An-Institute im Bereich Energie und
Handel gebe es auch bereits Kontakte
zu den Unternehmen. Deren Expertise
nutze man auch im MBA-Programm.
„Wir haben das Programm an die Bedürf-
nisse des deutschen Marktes angepasst“,
erklärt Professor Thonemann, Geschäfts-
führer der neuen University of Cologne
Executive School.
Die Idee, eine Business School zu grün-
den, sei eigentlich im Advisory Board
entstanden, sagt Dekan Professor Mellis.
Dort sitzen unter anderem Topmanager
von Bayer, DZ Bank, Ford, Opel, der Go-
thaer Versicherungen und von McKinsey.
Frank Sänger, McKinsey-Direktor in Köln,
sieht aufgrund seiner Gespräche mit Un-
ternehmen durchaus ein großes Interesse
am Executive MBA, aber auch noch er-
hebliche Hürden.
„Die wesentliche Herausforderung für
Anbieter von Executive MBAs ist das feh-
lende Verständnis für das Weiterbildungs-
konzept bei manchen Unternehmen“, so
der McKinsey-Berater. „Da ist noch sehr
viel Aufklärungsarbeit notwendig.“ Viele
Personaler kämen aus einer anderen Ge-
neration und verfügten oft nur über ein
eingeschränktes Wissen über die neuen
Bachelor- und Masterstudiengänge. Ent-
sprechend groß sei der Wunsch nach
mehr Transparenz in dem unübersichtli-
chen MBA-Markt. „Der MBA war nie eine
deutsche Ausbildungskonzeption“, weiß
auch Dekan Professor Mellis. „Wir haben
doch mit Diplom versucht, eine Ausbil-
dung zu schaffen, die keine Nachrüstung
mehr braucht.“
Zu Beginn ziele man daher auf 20 Teil-
nehmer, würde aber später gern auf 30 er-
weitern. Dabei geht Professor Ulrich Tho-
nemann, zudem Vizedekan der Fakultät
und Direktor des Departments für Supply
Chain Management, davon aus, dass ein
Drittel bis die Hälfte der Teilnehmer von
ihrem Arbeitgeber finanziell unterstützt
wird.
Die Universität zu Köln hat kürzlich die
University of Cologne Executive School
gGmbH gegründet, die zu 100 Prozent
ihr gehört. „Um eine Business School an
einer öffentlichen Hochschule einzurich-
ten, benötigt es viele Stimmen“, erklärt
Professor Werner Mellis, Dekan der Wirt-
schafts- und Sozialwissenschaftlichen
Fakultät (WiSo). So brauche man eine
Mehrheit im Hochschulrat, Senat, Rekto-
rat, Dekanat und auch einen Kanzler, der
das mitträgt.
Dabei gehört Weiterbildung eigentlich zu
den Aufgaben der Hochschulen. „Es gibt
eine Nachfrage nach Weiterbildung und
diesen Bedarf wollen wir decken“, erklärt
Professor Thonemann, Geschäftsführer
Universität zu Köln:
Einstieg in den MBA-Markt
MBA-MARKT.
Die Universität zu Köln hat eine Business School gegründet und will im
September 2016 gemeinsam mit der Rotterdam School of Management ein Executive-
MBA-Programm für Führungskräfte starten. Die Studiengebühren liegen bei 48.000 Euro.
Zulassungsvoraussetzung: mindestens fünf Jahre Berufs- und Führungserfahrung.
Launch Event.
Die Universität zu Köln hat jetzt auch eine Business School (v. l.): RSM-
Dekan Steef Van de Velde; Rektor Axel Freimuth; Andreas Wolter, Kölner Bürgermeister;
Personaldirektor McKinsey & Company Thomas Fritz; Wiso-Dekan der Universität Werner
Mellis. Vordere Reihe (v. l.): Geschäftsführer der Business School der Universität zu Köln
Ulrich Thonemann und RSM-Programmdekan Eric Waarts.
Foto: Uni Köln