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training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
11/12_2015
Nach Fusion: Ashridge stellt MBA-Programme ein
Die MBA-Programme von Ashridge werden eingestellt oder
gehen in den MBA-Programmen von Hult auf. Auch der
Name Ashridge verschwindet und bleibt nur noch als Mar-
kenname für ein spezielles Executive-Education-Angebot
erhalten. Die neue Schule firmiert unter dem Namen „Hult
International Business School“.
„Unsere Vision ist es, die bedeutendste Business School
weltweit zu werden“, verkündete Stephen Hodges, Präsi-
dent der Hult International Business School. Die US-Schule,
die für ihr aggressives Marketing und weniger für ihre aka-
demische Qualität bekannt ist, gehört zu EF Education
First, einem weltweit aktiven Anbieter von Sprachkursen.
Hult hat Standorte in Boston, New York, San Francisco,
London, Dubai und Shanghai. Dazu kommt jetzt noch das
neugotische Schloss von Ashridge in Berkhamsted, Hert-
fordshire, in der Nähe von London. Durfte Hult bisher nur
US-Abschlüsse vergeben, bekommen ab September 2016
alle Absolventen neben dem US-Abschluss auch einen briti-
schen Abschluss. Dass beide Schulen formal eigenständige
Organisationen bleiben, hat mit der komplizierten Rechts-
MBA-Markt.
Die angesehene britische Ashridge Business School, über die Gerüchte kursierten,
sie habe gelegentlich mit finanziellen Engpässen zu kämpfen, wurde von der relativ unbekannten
amerikanischen Hult Business School gekauft.
Ashridge Business School.
Die angesehene MBA-
Schmiede residiert in einem neugotischen Schloss in
Berkhamsted, Hertfordshire, in der Nähe von London.
form zu tun. Die Hult International Business School Inc. ist
eine in Massachusetts registrierte Not-for-Profit-Organisa-
tion. Ashridge ist eine in Großbritannien registrierte Stif-
tung (Charity).
Der Ashridge Executive MBA war bei deutschen Unterneh-
men aufgrund seiner Praxisnähe und seinem Fokus auf
Leadership sehr beliebt. Etliche Jahre gab es sogar ein Kon-
sortialprogramm, bei dem die Deutsche Bank, Lufthansa
und Merck ihre Mitarbeiter zum Studium nach Ashridge
schickten. Während Ashridge seine MBA-Programme auf-
gibt, werden die Master-Studiengänge in den Bereichen
Nachhaltigkeit, Leadership, Coaching, Change und das
Promotionsprogramm weitergeführt. Zudem will man wohl
in England einen neuen, berufsbegleitenden MBA mit mehr
Online-Phasen entwickeln.
Ashridge soll künftig aber vor allem für den Bereich „Exe-
cutive Education“ zuständig sein, den es bei Hult bisher
nicht gab. Im Jahr 2015 wird Ashridge bei den „Executive-
Education“-Angeboten sogar ein Plus von zehn Prozent
verzeichnen. Künftig soll es deshalb auch mehrere „Baby
Ashridges” geben, die entweder an den Standorten von
Hult oder in bildungsfreundlichen Ländern angesiedelt
sind. Im Moment setzt man dabei auf den Mittleren Osten.
Aber auch in Südostasien und China, wo Ashridge bereits
Kunden hat, soll eine Expansion angestrebt werden. In den
USA wolle man dagegen aufgrund der großen Konkurrenz
nicht aktiv werden. Beim bereits bestehenden Executive
MBA von Hult werden derzeit rund Teilnehmer pro Jahr
gezählt, beim Vollzeit-MBA von Hult sind es rund 800.
Mit Ashridge und Hult prallen zwei Kulturen und Qualitäts-
ansprüche zusammen, die unterschiedlicher kaum sein
könnten. So setzte Hult bisher vor allem auf Expansion.
Wissenschaft und Forschung sowie akademische Qualität
spielten nur eine untergeordnete Rolle. Dagegen war die
1959 gegründete Ashridge Business School bekannt für
ihre hochwertige Forschung in Sachen Managementpraxis.
Das zeigt sich schon allein an der Anzahl der Professoren.
So hat Ashridge 80 Vollzeit-Professoren und 50 Teilzeit-
Lehrkräfte. Die um ein Vielfaches größere Hult Business
School hat dagegen lediglich 60 Vollzeit-Professoren
und 120 Teilzeit-Dozenten. Während Ashridge über alle
drei angesehenen, internationalen Akkreditierungen von
AACSB, AMBA und EQUIS verfügt, hat Hult lediglich die
AMBA-Akkreditierung.
Bärbel Schwertfeger
Foto: Schwertfeger
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