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wirtschaft + weiterbildung
11/12_2015
gezielt trainieren – beginnend mit einer
freundlichen Haltung gegenüber sich
selbst. Um einen eigenen „Humorboden“
zu schaffen, sei es hilfreich, als ersten Ge-
danken beim morgendlichen Aufstehen
an das Stichwort „Humor“ zu denken.
Unwillkürlich bewirke dies ein Lächeln
im Gesicht. Dieses Lächeln mit in den Ar-
beitstag zu nehmen, das sei eine Aufgabe,
die man sich bewusst vornehmen könne.
Motto: „Gefühle sind Entscheidungen.
Lachen auch. Wir haben die Möglichkeit,
unsere Mimik zu gestalten. Also gestalten
Sie sie und lächeln Sie.“
Eine sehr hilfreiche Maßnahme sei es
auch, die Aufmerksamkeit zu Beginn
eines Meetings nicht zuerst auf Probleme
und Fehler zu richten. Teamsitzungen
sollten mit der Frage zu beginnen: „Wel-
che Erfolgsgeschichten gibt es seit dem
letzten Treffen?“. Entscheidend sei es dar-
über hinaus, den Problemen anderer, die
sich zum Beispiel in Niedergeschlagen-
heit ausdrückten, mit einem freundlichen
Lächeln zu begegnen, statt das Gefühl der
Niedergeschlagenheit zu spiegeln und
„gemeinsam in den Abgrund zu gehen“.
Friedli, Mitautorin des 2013 erschienenen
Buches „Humor in Coaching, Beratung
und Training“ war sich sicher: „Humor
tut gut“. Mehrfach zitiert wurde auf dem
Kongress auch der Psychologe und Ho-
locaust-Überlebende Viktor Frankl, für
den der Humor zum Überlebens-Mittel
wurde. Er prägte den Satz: „Es gibt kaum
etwas im menschlichen Dasein, das dem
Menschen so sehr und in einem solchen
Ausmaß ermöglichte, Distanz zu gewin-
nen, wie der Humor.“
Dr. Peter Hain berichtete aus seiner psy-
chotherapeutischen Praxis über die Ar-
beit mit einem sogenannten „schwer er-
Humor ist die beste Medizin, weiß der
Volksmund. Dr. Thomas Steffen, Kan-
tonsarzt des Gesundheitsdepartments
Basel-Stadt, zitierte auf dem „Humorkon-
gress 2015“ den Schriftsteller und Maler
Erhard Blanck. Der brachte es etwas poe-
tischer auf den Punkt: „Humor ist das Im-
munsystem des Geistes“. Prof. Charlotte
Friedli, Dozentin für Kommunikation, In-
teraktion und Beratung an der Fachhoch-
schule Nordwestschweiz FNHW, zeigte
sich überzeugt, dass Humor sogar noch
mehr kann. Eine „humorvolle Grund-
haltung“ von Vorgesetzten habe positive
Effekte auf Arbeitsmotivation und somit
auch Produktivität der Mitarbeiter. Füh-
rungskräfte sollten sich Humor als eine
„sehr wirkungsvolle Strategie“ aneignen.
Er sei beispielsweise oft ein hervorra-
gendes Mittel, um in Gesprächen die
Führung zu behalten. Humor lasse sich
Lachend die Perspektive
wechseln
HUMORKONGRESS.
Humor schafft eine Atmosphäre der Leichtigkeit und kann deshalb
die Arbeits- und Lernmotivation fördern. Auf diesen Umstand machte der „Humorkongress
2015“, der Ende September in Basel stattfand, aufmerksam. Veranstalter war die
Organisation „Humorcare Schweiz“. Präsident Beat Hänni, ein ehemaliger Pharmamanager,
sorgte dafür, dass „Humor im Business“ dort erstmals thematisiert wurde.
Humor tut gut.
Wie man in Medizin und Therapie, aber auch in Führung und Weiterbildung Humor gewinnbringend einsetzen kann –
darüber informierten sich rund 200 Besucher auf dem Basler „Humorkongress 2015“, der am 26. und 27. September stattfand.
Foto: Scholpp
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