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          03/19  PERSONALquarterly
        
        
          Die Studie hat einige Limitationen, die Ansatzpunkte für
        
        
          die zukünftige Forschung bieten. So konnte nur ein sehr ge-
        
        
          ringer Anteil der Absolventen der MRN tatsächlich befragt
        
        
          werden. Diese Grenze der Studie kann allerdings insofern abge-
        
        
          schwächt werden, als dass sowohl Universitäts- als auch Hoch-
        
        
          schulabsolventen berücksichtigt wurden und alle staatlichen
        
        
          Universitäten und Hochschulen in der MRN in der Stichprobe
        
        
          repräsentiert waren. Weiterhin vernachlässigt die vorliegende
        
        
          Studie den möglichen Einfluss individueller Eigenschaften
        
        
          der Hochschulabsolventen auf ihre präferierten Arbeitgeber.
        
        
          Zukünftige Studien sollten etwa deren Studienleistungen be-
        
        
          rücksichtigen und untersuchen, ob bspw. Absolventen mit un-
        
        
          terdurchschnittlich schlechten Studienabschlüssen periphere
        
        
          Arbeitgeber präferieren, für die sie von einer geringen Wett-
        
        
          bewerbsintensität ausgehen. Hierauf deuten etwa einzelne Er-
        
        
          gänzungen der Befragten wie „Bei Adidas habe ich aufgrund
        
        
          meiner Abschlussnote wahrscheinlich keine Chance“ hin.
        
        
          Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass Präferenzen
        
        
          als Indikatoren für zukünftige Entscheidungen bei der Arbeit-
        
        
          geberwahl dienen, diese jedoch nicht zwangsläufig mit der tat-
        
        
          sächlichen Wahl eines Absolventen übereinstimmen müssen.
        
        
          Zudemberücksichtigen die genannten Arbeitgeberpräferenzen
        
        
          nicht, ob und ggf. wie viele Arbeitsplätze von den jeweiligen
        
        
          Unternehmen in Zukunft angeboten werden. Das tatsächliche
        
        
          Rekrutierungspotenzial von Unternehmen an der Peripherie
        
        
          des Netzwerks hängt deshalb in hohem Maße davon ab, inwie-
        
        
          weit die im Zentrum des Präferenznetzwerks stehenden Un-
        
        
          ternehmen bereits alle Bewerber abschöpfen. Aufgrund ihrer
        
        
          hohen Prognosevalidität liefern Arbeitgeberpräferenzen aber
        
        
          bereits wertvolle Einblicke in korrespondierendes Verhalten
        
        
          bei Bewerbungen und damit Erkenntnisse für Unternehmen.
        
        
          
            THERESA BERNHARD, M.SC.
          
        
        
          Wissenschaftliche Mitarbeiterin
        
        
          Lehrstuhl für Internationales Management
        
        
          Friedrich-Alexander-Universität
        
        
          Erlangen-Nürnberg
        
        
          
            E-Mail:
          
        
        
        
        
          
            PROF. DR. DIRK HOLTBRÜGGE
          
        
        
          Inhaber des Lehrstuhls für Internationales
        
        
          Management
        
        
          Friedrich-Alexander-Universität
        
        
          Erlangen-Nürnberg
        
        
          
            E-Mail:
          
        
        
        
        
          
            LITERATURVERZEICHNIS
          
        
        
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          Nürnberg.
        
        
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          Regional Research, 37(1), 39-58.
        
        
          
            SUMMARY
          
        
        
          
            Research question:
          
        
        
          What are the preferences of graduates when
        
        
          choosing an employer? What relevance does the university region
        
        
          have?
        
        
          
            Methodology:
          
        
        
          Free recall survey of employer preferences of graduates
        
        
          in the Nuremberg Metropolitan Area and network analytical evaluation
        
        
          
            Practical implications:
          
        
        
          Companies should particularly focus their
        
        
          recruitment activities on the regional job market. Companies at the
        
        
          periphery of the network compete not only against companies from
        
        
          the same industry but also against those at the core of the preference
        
        
          network.