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          03/19  PERSONALquarterly
        
        
          Quelle: Eigene Darstellung
        
        
          
            Abb. 4:
          
        
        
          
            Arbeitgeberpräferenznetzwerk mit
          
        
        
          
            identifizierten Branchenclustern
          
        
        
          Technologie-Mischkonzerne
        
        
          Konsumgüterhersteller (Schreibwerkzeuge, Spielsachen, Sportartikel)
        
        
          Automobil (Hersteller, Zulieferer)
        
        
          Dienstleistungen (Steuerberatungen, Wirtschaftsprüfungen)
        
        
          hohe Gradzentralität als dominant auf: Siemens, Adidas und
        
        
          Schaeffler. Adidas und Schaeffler stammen aus der Metropolre-
        
        
          gion Nürnberg und auch Siemens kann aufgrund seiner langen
        
        
          Tradition in der Region und sehr hohen Bedeutung für den
        
        
          regionalen Arbeitsmarkt als lokaler Arbeitgeber bezeichnet
        
        
          werden. Diese drei Arbeitgeber wurden sehr häufig in Kombi-
        
        
          nation genannt und von vielen Absolventen als Arbeitgeberop-
        
        
          tion verstanden. Somit üben sie eine hohe Anziehungskraft auf
        
        
          die Studierenden aus.
        
        
          Eine nähere Betrachtung der genannten Arbeitgeber und
        
        
          der grafischen Darstellung des Netzwerks lassen vermuten,
        
        
          dass Arbeitgeber aus den gleichen oder ähnlichen Branchen
        
        
          miteinander verbunden sind (vgl. Abb. 4, farbige Cluster). In
        
        
          Attributanalysen lässt sich die grafische Vermutung unter-
        
        
          suchen und feststellen, ob es unter den präferierten Arbeit-
        
        
          gebern die Tendenz gibt, Charakteristika wie die Branche zu
        
        
          teilen. Mögliche netzwerkanalytische Instrumente dazu sind
        
        
          die Maße der Gruppendichte sowie der Homophilie. Während
        
        
          die Gruppendichte die Tendenz zur Clusterung innerhalb einer
        
        
          venten. Die tatsächliche Häufigkeit der gemeinsamen Nennung
        
        
          zweier Arbeitgeber wird durch die Stärke der Verbindungslinien
        
        
          abgebildet. Um ein robustes Präferenznetzwerk zu erhalten,
        
        
          ohne dabei jedoch zu viele Informationen zu verlieren, wer-
        
        
          den hier nur Beziehungen zwischen Arbeitgebern einbezogen,
        
        
          wenn sie von mindestens drei Absolventen genannt wurden.
        
        
          Zu den deskriptiven Merkmalen des Präferenznetzwerks ge-
        
        
          hört zunächst die Bestimmung der Netzwerkgröße, gemessen
        
        
          an der Anzahl der Knoten und Verbindungen. Die 32 Unterneh-
        
        
          men des Netzwerks sind über 111 Verbindungen miteinander
        
        
          verknüpft (vgl. Abb. 3). Die genannten Arbeitgeber sind über-
        
        
          wiegend große, private Unternehmen, die fast ausschließlich
        
        
          in der MRN angesiedelt sind. 20 dieser Arbeitgeber haben
        
        
          ihren Unternehmenssitz in der Region. Auch Siemens wird
        
        
          aufgrund seiner großen regionalen Bedeutung sowie aufgrund
        
        
          des Firmensitzes seines Gesundheitsversorgers Siemens
        
        
          Healthineers in der MRN als regionaler Arbeitgeber behan-
        
        
          delt. Daneben gibt es einige weitere Arbeitgeber, wie KPMG,
        
        
          Novartis oder Continental, welche Arbeitsplätze in der MRN
        
        
          anbieten, auch wenn der jeweilige Firmensitz an einem ande-
        
        
          ren Ort lokalisiert ist. Die grafische Abbildung des Netzwerks
        
        
          zeigt, dass das Präferenznetzwerk aus einem dicht verknüpf-
        
        
          ten Kern aus wenigen Arbeitgebern besteht, der von einer
        
        
          größeren Anzahl an weniger stark miteinander verbundenen
        
        
          Arbeitgebern umgeben ist. Die Zentrums-Peripherie-Analyse
        
        
          bestätigt dieses Ergebnis mit zehn Arbeitgebern im Zentrum
        
        
          und den verbleibenden 22 Arbeitgebern in der Peripherie auch
        
        
          mathematisch und deutet darauf hin, dass die Präferenzen
        
        
          ungleich verteilt sind. Eine kleine Kerngruppe aus wenigen Ar-
        
        
          beitgebern wurde sehr häufig als präferiert genannt, während
        
        
          die Mehrheit der Arbeitgeber an den Rändern des Netzwerks
        
        
          lokalisiert und lose miteinander verknüpft ist. Im Allgemeinen
        
        
          versuchen Zentrums-Peripherie-Analysen zu bestimmen, ob
        
        
          Netzwerke in einen dicht verknüpften Kern und eine spärlich
        
        
          verbundene Peripherie aufgeteilt sind und welche Akteure da-
        
        
          bei jeweils welcher Gruppe zugeordnet werden können (Scott,
        
        
          1991). Auch die Netzwerkdichte, die die Annäherung eines
        
        
          Netzwerks an den Zustand vollständiger Vernetzung aller Ak-
        
        
          teure misst (Scott, 1991), deutet mit dem geringen Wert von
        
        
          0,22 [0;1] darauf hin, dass die Arbeitgeber des Präferenznetz-
        
        
          werks lose miteinander verbunden sind. Die Präferenzen der
        
        
          Absolventen sind somit insgesamt unterschiedlich gestaltet
        
        
          und übereinstimmende Präferenzen fokussieren sich auf eine
        
        
          kleine Anzahl von Arbeitgebern im Zentrum des Netzwerks.
        
        
          Neben den übergeordneten Eigenschaften des Netzwerks
        
        
          lassen sich auch die Rollen individueller Knoten untersuchen.
        
        
          Dazu eignet sich das Maß der Gradzentralität, welches die Re-
        
        
          levanz einzelner Arbeitgeber im Präferenznetzwerk angibt und
        
        
          misst, wie viele weitere Arbeitgeber gemeinsam mit einem
        
        
          Unternehmen genannt wurden (Scott, 1991). Im vorliegenden
        
        
          Präferenznetzwerk fallen vor allem drei Arbeitgeber durch ihre