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          02/18  PERSONALquarterly
        
        
          Planung und
        
        
          Strukturierung
        
        
          von Aufgaben
        
        
          Proaktivität
        
        
          Mobilität und Ver-
        
        
          kehrsfähigkeit
        
        
          Konversation und
        
        
          Kontaktfähigkeit
        
        
          Selbstpflege
        
        
          Vertrauensvolle
        
        
          dyadische Bezie-
        
        
          hungen
        
        
          wissen. Auch wenn man selbst um einen flachhierarchi
        
        
          schen Führungsstil bemüht ist, sollte man anerkennen, dass
        
        
          man von Mitarbeitern nicht geliebt werden muss, sondern
        
        
          dass sie gelegentlich auch froh sind, wenn Chef/-in einmal
        
        
          nicht im Haus ist. Einige Mitarbeiter erleben dann u.U. we
        
        
          niger Anspannung.
        
        
          2. Zum anderen sollte ein Chef sich wie ein Chef verhalten,
        
        
          d.h. einen klaren, sachlich-unaufgeregten Kommunikati
        
        
          onsstil pflegen und Regeln vorgeben. Dies schließt nicht
        
        
          aus, gleichzeitig mitarbeiterorientiert die Fähigkeiten der
        
        
          Einzelnen im Auge zu behalten, verlässlich präsent und
        
        
          ansprechbar zu sein. Mitarbeiter zu beteiligen und Perfor
        
        
          mancefeedback zur Arbeitsleistung klar zu kommunizie
        
        
          ren, haben sich bspw. als günstig erwiesen für psychische
        
        
          Gesundheit und das Arbeits-Outcome (Arnetz/Blomkvist,
        
        
          2007). Damit können Überforderungen vermieden und bei
        
        
          individuellen Leistungsproblemen die Gründe erfragt und
        
        
          Hilfestellung gegeben werden. Mitarbeiter wissen es in
        
        
          der Regel zu schätzen, einen durchaus fordernden, dabei
        
        
          aber verlässlichen und berechenbaren Chef zu haben. Da
        
        
          zu gehören auch alltägliche Kommunikationsaspekte. Ein
        
        
          Abteilungsleiter, bei dem klar ist, dass er in der Konferenz
        
        
          immer an einem bestimmten Platz sitzt, ist in diesem Sinne
        
        
          berechenbar. Einer, der im Sinne einer (pseudo-)flachen Hi
        
        
          erarchie und Teamgeist versucht, sich jedes Mal an einen
        
        
          anderen Platz zu setzen, um auf (Pseudo-)Augenhöhe mit
        
        
          den Mitarbeitern zu reden, kann u.U. Unbehagen und Irri
        
        
          tation auslösen.
        
        
          3. Betriebliche Veränderungen und alles, was Ungewissheit
        
        
          und Gerüchte schürt, sollte Mitarbeitern deutlich kommuni
        
        
          ziert werden. Wenn klar ist, was das Problem oder Vorhaben
        
        
          ist und in welcher Weise darauf reagiert werden kann, kann
        
        
          Unsicherheit reduziert werden. Als Vorgesetzter in Ent
        
        
          scheidungsverantwortung seine Position zu erläutern und
        
        
          Entscheidungen sachlich zu begründen, dient ebenso einer
        
        
          angstreduzierenden Kommunikation.
        
        
          4. Mitarbeiter mit Arbeitsängsten kannman gegebenenfalls da
        
        
          ran erkennen, dass sie bestimmte Situationen oder Personen
        
        
          am Arbeitsplatz vermeiden (z.B. einen Konferenzvortrag zu
        
        
          halten oder das neue Computerprogramm zu verwenden)
        
        
          oder aber zu viel arbeiten und kontrollieren und deswegen
        
        
          dauerhaft ausgebrannt und angespannt wirken. In einer Un
        
        
          tersuchung von Menschen mit Arbeitsängsten zeigte sich,
        
        
          dass Betroffene sich über den Gegenstand, der ihnen Angst
        
        
          macht, negativer äußern als Menschen ohne Arbeitsangst
        
        
          (Muschalla/Fay/Linden, 2016). Klagen von Mitarbeitern
        
        
          über bestimmte Arbeitssituationen oder Umstände (z.B. zu
        
        
          viel Arbeit, Umgebungsbelastungen, zu wenig sozialer Rück
        
        
          Quelle: Eigene Darstellung
        
        
          Soziale Angst
        
        
          (n = 60)
        
        
          Gesundheitsbezogene
        
        
          Angst (n = 17)
        
        
          Situationsangst
        
        
          (n = 83)
        
        
          Versagensangst
        
        
          (n = 61)
        
        
          Sorgenangst
        
        
          (n = 84)
        
        
          Arbeitsplatzphobie
        
        
          (n = 26)