PERSONALquarterly 2/2018 - page 20

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PERSONALquarterly 02/18
SCHWERPUNKT
_GESUNDHEIT
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Flexibilität und
Umstellungs-
fähigkeit
Entscheidungs- und
Urteilsfähigkeit
Selbstbehauptungs-
fähigkeit
Widerstands- und
Durchhaltefähigkeit
Kompetenz- und
Wissensanwendung
Anpassung an
Regeln und Rou-
tinen
Gruppen-
fähigkeit
Abb. 2:
Arbeitsbezogene Fähigkeitsbeeinträchtigungen bei Arbeitsängsten
Umgang mit Arbeitsängsten im Betrieb
In der betrieblichen Praxis haben sich einige Grundhaltungen
bewährt, um ungünstigen Entwicklungen – wie bspw. Arbeits­
fähigkeitsbeeinträchtigungen oder Teamkonflikten – wenig
Raum zu bieten (Muschalla/Linden, 2013):
1. Gelegentlich Angst und Leistungsprobleme am Arbeitsplatz
zu haben, ist normal, da Arbeitsplätze verschiedene Bedro­
hungspotenziale besitzen (soziale Konflikte, Veränderungen,
Kontrolle, Bewertung und Sanktionen, Unfallgefahren,
Prüfungssituationen, Ungewissheit über Arbeitsplatz­
sicherheit). Gelegentliche Angst und Unbehagen kann jeder
gesunde Mensch tolerieren.
2. Wenn die Angst bei der Arbeit jedoch zu stark wird, an
jedem Arbeitstag vorhanden ist, bei der Arbeit behindert
und starkes Leiden und dauerhafte Leistungsminderung ver­
ursacht, sollte der Betroffene offen mit einem Arzt seines
Vertrauens oder auch mit dem Betriebsarzt darüber spre­
chen. Dieser kann gezielt untersuchen, ob ein krankheits­
wertiges Problem vorliegt und was man ggf. dagegen tun
kann (Muschalla/Linden, 2013).
3. Eine Krankschreibung bei Ängsten kann, wenn sie über Wo­
chen andauert und wenn sonst keine aktive Auseinanderset­
zung mit der Arbeit und einem beruflichen Wiedereinstieg
unternommen wird, eher noch zu einer Angstverstärkung
beitragen. Wichtig ist es daher für Betroffene und Führungs­
kräfte, sich frühzeitig gemeinsam mit den Bewältigungs­
möglichkeiten und der Arbeitssituation zu befassen.
4. Der behandelnde ambulante Arzt oder auch der Betriebsarzt
können die gesundheitsbedingten Arbeitsplatzprobleme des
Betroffenen am besten einschätzen. Sie sollten daher im
Wiedereingliederungsprozess (§ 84 SGB IX) als Vermittler
zwischen Arbeitgeber und Patient/Mitarbeiter auftreten. Sie
geben wichtige Informationen, wenn es um Fragen einer (vo­
rübergehenden) Arbeitsplatzanpassung geht. Damit in die­
ser Weise alle „miteinander reden“ können, ist ein generell
gutes Gesprächsklima im Betrieb wichtig, in dem Mitarbei­
ter keine Scheu haben müssen, relevante Gesundheitsprob­
leme anzusprechen und auch den Betriebsarzt zu kennen.
Was kann man vorbeugend tun?
Bereits im alltäglichen Kommunikations- und Führungsver­
halten kann präventiv einiges beachtet werden, um möglichst
wenig unnötige Angst bei Mitarbeitern zu forcieren bzw. nor­
male Ängste zu verstehen (Muschalla/Linden, 2013; Muschal­
la, 2015):
1. Zum einen können Führungskräfte per Rollendefinition
mit Überwachungs- und Sanktionsfunktion für Mitarbeiter
angstauslösend wirken. Als Führungskraft sollte man dies
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