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02/17 PERSONALquarterly
struktureller Zusammenhänge und Messfehler ermöglicht,
generiert dieses Verfahren sehr genaue Ergebnisse. Das PLS-
Schätzverfahren hat gegenüber alternativen Verfahren den Vor-
teil weniger strenger Annahmen hinsichtlich der Verteilung der
Daten und eignet sich in besonderer Weise zur Identifikation
von Schlüsselfaktoren oder „Treibern“, wie dies bei der Betrach-
tung der EVP bzw. des externen und internen Erfolgs das Ziel
dieser Studie ist. Da bislang allerdings keine globalen Güte-
maße zur Beurteilung des Modell-Fit existieren, wird üblicher-
weise auf Bootstrapping zurückgegriffen, um die Signifikanz
der Schätzergebnisse zu ermitteln (Hair/Hult/Ringle/Sarstedt,
2017). Abbildung 3 stellt die Ergebnisse grafisch dar.
Ergebnisse
Unsere Hypothesen 1a, b und c postulieren einen positiven
Einfluss von Analysen auf die EVP und werden auf Basis un-
serer empirischen Ergebnisse allesamt unterstützt (0,38***;
0,15*; 0,27***). Die Hypothesen 2a und b unterstellen einen
positiven Einfluss der EVP auf die externen und internen In-
strumente des Unternehmens und werden durch unsere Daten
ebenfalls unterstützt (0,69***; 0,68***). Der Erfolgsbeitrag
der Instrumente wird in den Hypothesen 3a und b formuliert.
Unsere Daten zeigen einen positiv signifikanten Zusammen-
hang sowohl zwischen externen Instrumenten und externem
Erfolg (0,40***) als auch zwischen internen Instrumenten und
internem Erfolg (0,19*). Ferner postulieren wir in Hypothese
4a und b einen Effekt der EVP auf den externen und internen
Erfolg. Zusammen mit den Hypothesen 2a und b sowie 3a und b
ergibt sich eine Mediationsbeziehung, in der die externen und
internen Instrumente der Wirkungsbeziehung zwischen EVP
und externem bzw. internem Erfolg zwischengeschaltet sind.
Für unsere Mediationsanalyse stützen wir uns auf den Sobel-
Test, dessen Ergebnisse in Abbildung 4 gezeigt sind. Bei iso-
lierter Betrachtung (ohne externe und interne Instrumente)
hat die EVP einen signifikant positiven Effekt auf den externen
(0,54***) und internen Erfolg (0,26***). H4a und b werden
demnach unterstützt. Bei Betrachtung des Gesamtmodells ist
die Sobel-Test-Statistik sowohl in Bezug auf den externen Erfolg
(3,90***) als auch den internen Erfolg (1,88*) signifikant, was
auf Mediation schließen lässt. Der Vergleich des in Abbildung 4
angegebenen direkten Effekts der EVP mit den in Abbildung 3
dargestellten mediierten Effekten (0,27***; 0,15) zeigt darüber
hinaus eine partielle Mediation in Bezug auf den externen Er-
folg und eine vollständige Mediation in Bezug auf den internen
Erfolg. Dies bedeutet, dass der Effekt der EVP auf den externen
(internen) Erfolg teilweise (vollständig) durch die externen (in-
ternen) Instrumente übertragen wird.
Letztlich unterstellt Hypothese 5 einen positiven Einfluss
des externen Erfolgs auf den internen Erfolg (0,49***). Bezüg-
lich der Branche zeigen sich keinerlei Unterschiede zwischen
herstellendem und nicht-herstellendem Gewerbe.
Diskussion und Implikationen
Der zentrale Gegenstand im Rahmen des Employer Branding
ist die Positionierung der Arbeitgebermarke bzw. der EVP. In
der Untersuchung konnte die mittelbare und unmittelbare Er-
folgswirkung der EVP aufgezeigt werden. Folglich muss im
Employer-Branding-Prozess darauf geachtet werden, die cha-
rakteristischen Anforderungen an eine EVP zu erfüllen. Die
EVP sollte klar definiert sein und auf die zentralen Merkmale
n=184. Dargestellt sind die standardisierten Pfadkoeffizienten. *p < 0,05; **p < 0,01; ***p < 0,001
Quelle: Eigene Darstellung
Abb. 3:
Darstellung der Ergebnisse im Modell
Unternehmensanalyse
Umfeldanalyse
Zielgruppenanalyse
Employer Value
Proposition
(R
2
= 0,47)
externe Instrumente
(R
2
= 0,48)
interne Instrumente
(R
2
= 0,46)
externer Erfolg
(R
2
= 0,38)
interner Erfolg
(R
2
= 0,50)
0,38***
0,69***
0,27***
0,40***
0,19*
0,49***
0,15
0,68***
0,27***
0,15*
1...,31,32,33,34,35,36,37,38,39,40 42,43,44,45,46,47,48,49,50,51,...68
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