PERSONALquarterly 1/2016 - page 29

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01/16 PERSONALquarterly
ABSTRACT
Forschungsfrage:
Wie kann HRM eine organisationale Innovationscommunity so gestalten,
dass mit geringer Komplexität die Unterschiedlichkeit der Teilnehmer adressiert wird?
Methodik:
(1) Literaturanalyse zur Identifizierung relevanter psychografischer Kategorien,
(2) quantitative Clusteranalyse zur Identifizierung ähnlicher Mitarbeitergruppen, (3) qualita-
tive Interviewstudie zur Beschreibung von Profilen der identifizierten Mitarbeitergruppen.
Praktische Implikationen:
Maßgeschneiderte Communities bieten einen ökonomisch trag-
fähigen Pfad, um zusätzliche Innovationen durch bislang ungenutztes Innovationspotenzial
der teilnehmenden Mitarbeiter zu entwickeln.
Werte der Teilnehmenden. Die erste Dimension besteht aus
insgesamt 11 Kategorien individueller Motivation zur Teil-
nahme an solchen freiwilligen Communities: (A1) Karriere
& Ansehen, (A2) Lernen & Wissen, (A3) Finanzielle Anreize,
(A4) Anerkennung, (A5) Individuelle Bedürfnisse, (A6) Altru-
ismus, (A7) Communitybezogene Gründe, (A8) Firmenbezo-
gene Gründe, (A9) Spaß & Unterhaltung, (A10) Aufgabenbe-
zogene Gründe, und (A11) Vernetzung. Die zweite Dimension
besteht aus 10 Kategorien individueller Werte, die aussagen,
was im Leben eines Menschen besonders wichtig ist (Bardi &
Schwartz, 2003; Schwartz, 1992): (B1) Macht, (B2) Leistung,
(B3) Hedonismus, (B4) Stimulation, (B5) Selbstbestimmung,
(B6) Universalismus, (B7) Benevolenz, (B8) Tradition, (B9)
Konformität und (B10) Sicherheit. Beide Dimensionen und
ihre zugehörigen Kategorien sind in Abbildung 1 dargestellt.
zu definieren, ebenso wie Marketing Manager mit definierten
Kundengruppen arbeiten. Doch wie lassen sich derartige Teil-
nehmergruppen in Innovationscommunities identifizieren?
Identifizierung von Teilnehmergruppen
Um ähnliche Teilnehmergruppen in solchen freiwilligen orga-
nisationalen Innovationscommunities zu identifizieren, wur-
de ein dreistufiger Forschungsprozess durchgeführt (Wen-
delken, 2015). Im ersten Schritt wurden auf Basis intensiver
Literaturarbeit zwei psychografische
1
Dimensionen als beson-
ders relevant für die Identifikation ähnlicher Mitarbeitergrup-
pen identifiziert: (A) die Motivation zur Teilnahme und (B) die
1 Lange Zeit überwog die Clusterung auf Basis demografischer Faktoren wie Alter, Geschlecht, Einkom-
men etc. Seit einigen Jahren jedoch setzt sich vermehrt eine Clusterung auf Basis psychografischer
Faktoren durch, da auf diese Weise ein vollständigeres, lebendigeres Bild einer speziellen Menschen-
gruppe möglich ist.
Quelle: Eigene Darstellung
Abb. 1:
Identifizierung ähnlicher Teilnehmergruppen in OICs
Individuelle Motivation
(A1) Karriere & Ansehen
(A2) Lernen & Wissen
(A3) Finanzielle Anreize
(A4) Anerkennung
(A5) Individuelle Bedürfnisse
(A6) Altruismus
(A7) Communitybezogene
Gründe
(A8) Firmenbezogene Gründe
(A9) Spaß & Unterhaltung
(A10) Aufgabenbezogene Gründe
(A11) Vernetzung
Hauptfaktoren
(F1) Soziale Beziehungen
(F2) Belohnung
(F3) Soziale Werte
(F4) Aufregung
(F5) Macht
(F6) Karriere
Individuelle Werte
(B1) Macht
(B2) Leistung
(B3) Hedonismus
(B4) Stimulation
(B5) Selbstbestimmung
(B6) Universalismus
(B7) Benevolenz
(B8) Tradition
(B9) Konformität
(B10) Sicherheit
Gruppe Nr. 2
Gruppe Nr. 1
Gruppe Nr. 4
Gruppe Nr. 3
1...,19,20,21,22,23,24,25,26,27,28 30,31,32,33,34,35,36,37,38,39,...60
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