Immobilienwirtschaft 3/2016 - page 44

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VERMARKTUNG & MANAGEMENT
I
BIG DATA
Viele Daten stel-
len noch keinen
Mehrwert dar – dafür
müssen sie aufgear-
beitet sein und zur
Verfügung stehen.
dern auch Trends, Potenziale und Risiken
frühzeitig erkennen. Fehlt den Daten die
Eigenschaft der Zweckorientierung, kann
plakativ von einer Informationsarmut im
Datenüberfluss gesprochen werden.
Das Management der Daten fordert
jedoch eine hohe Kompetenz bei Aus-
wahl, Gewichtung und Analyse und setzt
entsprechende Ressourcen an Kapital
und Mitarbeitern voraus. Zudem gilt es,
die komplexen Bestimmungen des Da-
tenschutzes zu beachten. Aktuell kommt
Big Data als neue Form der Analyse und
Nutzung von Daten daher vor allem bei
den Großen der Branche zum Einsatz.
BIG DATA ALS CHANCE
Die Entscheider
immobilienwirtschaftlicher Unterneh-
men treffen ihre Entschlüsse laut einer
Umfrage von Catella Research unter 468
europäischen Immobilienunternehmen
vor allem auf der Basis ihrer Erfahrung
(60,4 Prozent), nur knapp ein Viertel
gibt an, Entscheidungen hauptsächlich
auf der Grundlage von Daten zu treffen.
Insgesamt erhoffen sich 77 Prozent der
Befragten, dass die Auswertung großer
Datenmengen zu einer Verbesserung und
Unterstützung bei der Entscheidungsfin-
dung beiträgt, zu größerer Transparenz
auf den Immobilienmärkten führt (72
Prozent) und Risiken minimiert.
„Idealerweise soll ein Mehr an ‚Data‘
Unternehmen in die Lage versetzen, ef-
fizienter zu werden, sei es bei der Pro-
dukterstellung, der Zielgruppenanalyse
oder bei der Kundenberatung“, stellt
Thomas Beyerle, Group Head of Research
bei Catella, fest. „Dies mag im Lehrbuch
der BWL zwar als richtig gelten, bis die-
se Stufe der Transzendenz aber erreicht
wird, durchlaufen Immobilienunterneh-
men mehrere Phasen im Wettbewerb.“
Zunächst einmal passiere nichts, da noch
immer eine latente Angst vorherrsche,
Daten grundsätzlich zur Verfügung zu
stellen und diese wirklich zu nutzen.
I
n der heutigen Informations- und Wis-
sensgesellschaftwirdWissen selbst zum
entscheidenden Wertschöpfungsfak-
tor. Globalisierung und Digitalisierung
schaffen riesige Datenmengen unter-
schiedlicher Typologie. Die in den Da-
tenbanken der international agierenden
Immobiliendienstleister gesammelten
Daten stellen a priori jedoch noch keine
Information dar. Erst wenn diese Daten zu
zweckorientiertemWissen „veredelt“ wer-
den und sichergestellt ist, dass die jeweils
benötigten Informationen zum richtigen
Zeitpunkt am richtigen Ort den richtigen
Entscheidungsträgern in geeigneter Form
zur Verfügung stehen, tragen sie zurWett-
bewerbsfähigkeit und zum nachhaltigen
Erfolg vonUnternehmen bei. Damit lassen
sich nicht nur Entscheidungen auf einer
auf Fakten beruhenden Basis treffen, son-
Von CBRE bis BNP – So nutzen große
Immobiliendienstleister Big Data
Big Data kommt aktuell als
neue Form der Analyse und
Nutzung von Daten vor allem
bei den Großen der Immo-
bilienbranche zum Einsatz.
Welchen Mehrwert bietet
das Sammeln von Daten im
großen Stil?
Foto: graphicglobe/shutterstock
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