Immobilienwirtschaft 3/2016 - page 37

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3.2016
auf selbst genutzte Wohnungen infolge
der Mietpreisbremse könnten zus tzlich
Öl ins Feuer gießen, befürchtet Braun.
Der Bereich „Housing“ sei auch deshalb
so stark im Fokus, sagt Beyerle, da er das
Einzige ist, was Investoren, St dte, Pro-
jektentwickler, egal wo auf dem Planeten,
vereint. Gesucht werden hier Lösungsvor-
lagen, wie mit dem Thema „Wohnraum“
umgegangen werden kann. Diese reichen
von Fl chenverdichtung, St dtebaukon-
zepten über Infrastruktur bis bezahlbar.
Innerhalb der Euroregion sorgt der
weiche Euro dank Herrn Draghis Null-
Zins-Politik auch 2016 dafür, dass weiter-
hin sehr viel Geld in die M rkte fließen
wird. Andreas Pohl, Sprecher des Vor-
stands der Deutschen Hypo: „Die Aktivi-
t ten ausl ndischer Anleger in Deutsch-
land werden sich auch dieses Jahr fort-
setzen.“ Was heißt dieses Szenario für die
Angebotsseite? „Diese Konstellation wol-
len wir auf der Mipim auch mit außereu-
rop ischen Investoren nutzen“, so Gordon
Gorski, Gesch ftsführer Hochtief Projekt-
entwicklung. Sascha Wilhelm, CEO Co-
reestate Capital Group, setzt bewusst und
auf der Basis eingehender Analysen „beim
Einzelhandel auf St dte mit 75.000 bis
100.000 Einwohnern“. „Rund 51 Prozent
der institutionellen Investoren gaben bei
unserer aktuellen Studie ,Global Investor
Outlook‘ Deutschland als Zielland ihrer
zukünftigen Immobilieninvestitionen
an“, erkl rt Ignaz Trombello MRICS,
Head of Investment Colliers International
Deutschland.
Da will auch Hamburg wieder mehr
Flagge zeigen. Am Dauerstandort in der
Lerins Hall werden zus tzlich 50 Qua-
dratmeter angemietet, die haupts chlich
für eine ganzheitliche Betrachtung der
Stadtentwicklung genutzt werden sollen.
Wichtige Projekte: das Überseequartier,
die Elbbrücken und der Baakenhafen.
SUMMARY
»
Es gibt kein Schwerpunktland mehr, sondern ein
Jahresthema
, diesmal zur
digitalen Revolution.
»
Erwartet werden
mehr als
90 Länder
auf der Mipim 2016.
»
Neue Impulse
in diesem Jahr:
Start-ups
erleben die Bereitschaft von Investoren zur Unterstützung auf dem Weg
zur Marktreife.
»
Diese sind eine gewisse
Bedrohung traditioneller Geschäftsmodelle.
»
Big Data
ist ein weiterer Begriff, der in den Hallen und
auf den Booten stärker zu vernehmen sein wird.
»
Gute Nachricht: Die
Reed Midem
arbeitet an einem
verbesserten Preis-Leistungsverhältnis
,
maßgeschneidert für die jeweilige Messezielgruppe.
»
Die
Sonderkonditionen für frühe Buchungen
werden zudem fortgesetzt.
«
Hans-Jörg Werth, Scheeßel
Diese beiden Trendthemen sol-
len das Interesse der Investoren
anfachen.
Wie ist die Mipim-Stimmung
aktuell?
Wir erwarten ein leichtes
Wachstum gegenüber 2015. Die
Ausstellungsfläche der Mipim
2016 ist größer als im Vorjahr, und
die Show wird vom erweiterten
Konferenz-Programm, das mehr als
350 Referenten umfasst, flankiert.
Gänzlich neu ist u.a. der Wettbewerb
unter Gründern – der Gesamtsieger
wird am 16. März in Cannes bekannt
gegeben. Verschiedene Start-ups
können sich und ihre Ideen einem
interessierten Fachpublikum präsen-
tieren.
Was gibt es zum Programm 2016
und Ihrem ersten Messejahr
als Mipim-Chef noch zu sagen?
Obwohl dies mein erstes Jahr als Di-
rektor der Mipim ist, wird es meine
11. Mipim-Show sein, da ich für die
Immobiliensparte der Reed Midem
bereits seit über zehn Jahren arbeite.
Aber das Gefühl der Aufregung und
Vorfreude wächst trotzdem von Tag
zu Tag. Wir sind weiter auf die Stär-
kung der Inhalte über ein robustes
Konferenzprogramm mit den wich-
tigsten Referenten der jeweiligen
Fachgebiete ausgerichtet. Schlüs-
selmatchmaking und Networking-
Events sind wichtige Begriffe – alles
ist auf professionellen Austausch
und Best Practices ausgerichtet. Hier
spielt das Thema Smart Cities und
wie die Zukunft des nachhaltigen,
modernen Wohnens aussehen wird,
eine große Rolle. Dazu werden
Fallstudien beispielsweise aus
Barcelona, Göteborg, Edmonton
und Grenoble präsentiert. Auch die
etablierten Themenpavillons wie zu
den Sektoren Hotel und Tourismus,
Logistik usw. werden 2016 erweitert,
und zwar um den Gesundheitspa-
villon, der mit zwei abgestimmten
Konferenzsitzungen Aufmerksamkeit
finden wird.
Was gibt es mit Fokus auf
Deutschland Neues?
Fast alle
großen europäischen Hauptstädte
sind als Aussteller mit ihren privaten
Standpartnern vertreten, um ihre
Projekte zu präsentieren. Casablanca
(Marokko), Belfast (UK), Bologna
(Italien), Newcastle (UK), Budapest
(Ungarn) und der Eurodistrikt Stras-
bourg-Ortenau, etliche französische
Städte – und es wird eine Fülle neuer
Teilnehmer auch aus Deutschland
geben. Ein Konferenzprogramm-
punkt wird am 15. März ab 14.30
Uhr im Ruby-Raum unter dem Titel
„Wohnimmobilien in Deutschland
– Match-up für Investitionen“ auch
die intelligente Urbanisierung und
Verdichtung in wachsenden Städten
Deutschlands behandeln. Das Interes-
se an neuen/alten Projektentwick-
lungen mit innovativem Charakter
aus 2015/16 – made in Germany
– bleibt nämlich hoch.
Smart Cities und Gesundheit
INTERVIEW
MIT JULIEN SAUSSET
Julien Sausset,
neuer Mipim-
Direktor
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