Immobilienwirtschaft 3/2016 - page 31

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3.2016
„Konsequentes
Qualitäts- und
Kostenmanagement“
Falko Schöning,
Bereichsleiter
Produktmanagement Kredite &
Vorsorge im Privatkundengeschäft
der Commerzbank
„Wir verdienen mit allen unseren
Finanzierungen Geld. Wir haben
Zielmargen und Mindestmargen.
Die Zielmargen dürfen wir un-
terschreiten, die Mindestmargen
nicht. Das Einhalten der Mindest-
marge sichert, dass wir Geld ver-
dienen und einen angemessenen
RoE haben. Welchen Preis wir
uns bei einer Finanzierung leisten
können, hängt ganz entscheidend
vom Rating ab. Bei manchen
Finanzierungen ist das Rating
so gut, dass wir uns auch sehr
niedrige Margen leisten können.
Insgesamt aber stimmt es, dass
die Margen deutlich unter Druck
geraten sind. Wir gehen derzeit
noch nicht stärker ins Risiko. Wir
müssen aber heute eine deutlich
größere Anzahl an Einzelgeschäf-
ten prüfen, um eine Finanzierung
in die Bücher zu bekommen, als
noch vor einem Jahr. Wir haben
im letzten Jahr mehr Geschäft
gemacht als im Jahr davor. Sicher
hätten wir gerne noch mehr
Geschäft gemacht. Aufgrund der
erhöhten Risiken oder der nied-
rigen Margen haben wir hier aber
oft bewusst verzichtet.“
„Müssen mehr Einzel-
geschäfte prüfen“
Dr. Jan Peter Annecke,
Leiter Ge-
werbliche Immobilienfinanzierung
Münchener Hypothekenbank
Das sagen Vertreter der Banken:
„Für uns als konservativer Finan-
zierer sind die Ertragserwartungen
noch erfüllbar. Wir machen aus Er-
tragsdruck keine Zugeständnisse bei
den Beleihungsausläufen oder der
Bedienbarkeit der Darlehen. Aus
Ertragsgründen sind wir zu höheren
Losgrößen als in der Vergangen-
heit bereit. Die großen Losgrößen
stellen kein höheres Risiko dar, da
sie in angemessener Relation zur
Größe unseres Hauses stehen. Trotz
gesunkener Zinsspreads verdienen
wir mit unserem Neukreditgeschäft
und den Prolongationen ausrei-
chend Geld. Wir müssen allerdings
härter arbeiten und mehr Neuge-
schäft abschließen, um das gleiche
Geld wie im Vorjahr zu verdienen.“
„Höhere Losgrößen,
mehr Arbeit“
Anni Hönicke,
Leiterin gewerb-
liche Immobilienfinanzierung bei
der DekaBank
„Nach wie vor ist auf einigen
relevanten Märkten ein intensiver
Wettbewerb bei der Finanzierung
von Gewerbeimmobilien zu ver-
zeichnen. Finanzierungsgeber sind
häufig bereit, niedrigere Margen
und im moderaten Umfang auch
höhere Beleihungsausläufe zu
akzeptieren. Ein Ende oder eine
Umkehrung dieses Trends zeichnet
sich in diesen Märkten derzeit
nicht ab. An unserer risiko- und
ertragsorientierten Geschäftspolitik
halten wir auch in diesem Umfeld
grundsätzlich fest und schauen uns
jede einzelne Finanzierung genau
an. Wir profitieren dabei von
unserer starken internationalen
Aufstellung, die uns eine größere
Auswahl an Finanzierungen
ermöglicht. In unserem Kernmarkt
USA zum Beispiel erzielen wir
derzeit sehr auskömmliche Margen
bei guten Beleihungsausläufen.
Dass man in der gewerblichen
Immobilienfinanzierung nachhal-
tig erfolgreich sein kann – wenn
man sie, wie wir, solide und mit
Augenmaß betreibt –, hat die
Entwicklung der Aareal Bank in
den vergangenen Jahren deutlich
gezeigt.“
„Profitieren von inter-
nationaler Aufstellung“
Christian Schmid,
Managing
Director Business and Syndication
Management, Aareal Bank AG
„In Niedrigzinsphasen steigt
sicherlich die Herausforderung
für Banken, im klassischen
Kreditgeschäft nachhaltig Geld zu
verdienen. Wenn man sich dieser
Herausforderung jedoch stellt, kön-
nen die Erträge selbst im aktuellen
Zinsumfeld durch konsequentes
Qualitäts- und Kostenmanagement
im Neugeschäft sowie eine Fo-
kussierung auf den Kundennutzen
verdient werden.“
„Die Postbank ist über ihre Marken BHW und DSL Bank Deutschlands
größter Baufinanzierer. Die Margen in der Baufinanzierung sind vor
dem Hintergrund des geringen Eigenkapitalverbrauchs und der nied-
rigen Risikokosten für uns zufriedenstellend. Zusätzlich bietet unsere
Größe an sich auch Kostenvorteile gegenüber anderen Anbietern.“
„Margen sind zufriedenstellend“
Dieter Pfeiffenberger,
Bereichsvorstand
Immobilienfinanzierung Deutsche Postbank AG
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