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zung für die erfolgreiche wirtschaftliche Ab-
wicklung eines Projektes, sondern auch Basis
für die korrekte periodische Ergebniserfas-
sung. Werden zusätzlich angefallene, in der
ursprünglichen Planung nicht berücksichtigte
Istkosten nicht rechtzeitig identifiziert, so führt
der falsch berechnete Fortschrittsgrad des
Projektes zu einer fehlerhaften Projektbewer-
tung. Zu hoher Umsatz und zu hoher Gewinn
sind die Folge. Der Gegeneffekt belastet wie-
derum die Folgeperioden. Aber auch künftig
anfallende Zusatzkosten, die in der ursprüng-
lichen Planung nicht berücksichtigt wurden,
müssen rechtzeitig identifiziert werden. Die
unmittelbare Anpassung der Plankosten ver-
meidet einen falschen Fortschrittsgrad und
damit ein fehlerhaftes Jahresergebnis.
Das Beispiel der Optimismus AG verdeutlicht
auf vereinfachte Weise, dass ein detailliertes
und gutes Projektcontrolling erforderlich ist, um
bereits zu Beginn des Projektes realistische
Kostenschätzungen für das Gesamtprojekt vor-
zunehmen und um die laufende Kostenentwick-
lung im Projekt zu überwachen und rechtzeitig
Maßnahmen zu ergreifen.
Realistische Zielsetzung und Planung
Eine realistische Zielsetzung und Planung,
eine saubere und umfassende kontinuierliche
Datenerfassung, ein laufender Soll-Ist-Ver-
gleich sowie regelmäßige Abweichungsanaly-
sen sind deshalb nicht nur Grundvorausset-
den, und der Darstellung der tatsächlichen
wirtschaftlichen Leistungskraft eines Unterneh-
mens in der jeweiligen Periode Rechnung ge-
tragen werden.
Für die Ermittlung des Fortschrittsgrads wer-
den in der Regel die bereits angefallenen Her-
stellkosten (Istkosten) den geplanten Ge-
samtherstellkosten (Plankosten) gegenüberge-
stellt. Der Umsatz ergibt sich dann aus der An-
wendung des Fortschrittsgrads auf den
gesamten Planerlös. In gleicher Höhe werden
Waren in Arbeit (WiA) aktiviert. Somit haben
die ermittelten Istkosten, die geschätzten Plan-
kosten und der erwartete Planerlös einen un-
mittelbaren Einfluss auf das Periodenergebnis
(vgl. Abbildung 4).
Abb. 4: Darstellung Auswirkung der verspäteten oder nicht erfolgten Anpassung von Plankosten bei Anwendung der PoC-Methode (eigene Darstellung)
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Controlling und Wirtschaftsprüfung