Controller Magazin 1/2018 - page 51

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Fahrscoring einzugreifen, wenn etwa die Fahr-
weise risikoreich oder gemessen am Kraftstoff-
verbrauch ineffizient ist. Indizien können etwa
sein: starkes und/oder unregelmäßiges Be-
schleunigen, Geschwindigkeitsüberschreitun-
gen, extreme Kurvenfahrten oder abruptes
Bremsen.
Erfahrungen zeigen, dass reduzierte Treib-
stoffkosten und Transparenzgewinne über den
Zustand des Fahrzeugs zu den größten Vortei-
len bei der Nutzung von Telematiksystemen
gehören. Basierend auf den Echtzeit-Daten
können Aussagen über die effektive Auslas-
tung (ob Fahrzeuge zu viel oder wenig genutzt
werden) getroffen werden. Die Auswertung
der Daten kann Grundlage weitreichender Ent-
scheidungen, wie z. B. Austausch von Fahr-
zeugen, andere Zuweisung von Fahrern etc.
sein. Ziel ist es, die richtigen Dinge zu tun, um
einem Wertverlust der Fahrzeugflotte vorzu-
beugen. Mit korrigierenden Maßnahmen wie
diesen können sich in der Praxis hohe Einspar-
potenziale ergeben.
Ein Beispiel im Fuhrparkreporting zum Fahrver-
halten sind die folgenden mit der Hilfe von am-
pelartigen Signalfarben gestalteten Berichte
(siehe Abbildung 5).
Reporting für Fuhrparkleiter
und Fahrer
Das Fuhrparkreporting richtete sich bisher aus-
schließlich an den Fuhrparkleiter, kaum an den
Dienstwagenfahrer. Der Fahrer wird im Rahmen
einer Fahrerdirektkommunikation operativ be-
treut, er ist aber typischerweise bisher kein
Empfänger des Fuhrparkberichtswesens.
Bedürfnisse aller Anwendergruppen analysiert
und als ein Teil der Reportinglösung umgesetzt
werden. Der Personenkreis unterscheidet sich
in Informationskonsumenten und Analysten.
Analysten erwarten neben standardisierten Re-
port- und Dashboardlösungen ein höheres Maß
an Flexibilität bei der Durchführung von Ad-
hoc-Analysen. Die Informationskonsumenten
fragen nach schnell zugreifbaren Berichten, die
beispielsweise für leitende Management-Funk-
tionen intuitiv handhabbar und bedarfsgerecht
aufbereitet sind. In der Fuhrparkpraxis bewäh-
ren sich Auswertungen über kategorische Di-
mensionen (z. B. Regionale Segmente) durch
horizontal ausgerichtete Balkendiagramme. Bei
Zeitreihen (z. B. Treibstoffverbrauchsentwick-
lung) sind wiederum vertikal ausgerichtete
Balkendiagramme oder Liniendiagramme zu
bevorzugen. Der Einsatz einheitlicher Skalie-
rungsmaßstäbe bzgl. vergleichender Zeit-
dimensionen und kategorischer Ausprägungen
erleichtert den Zugang auf die Antworten der
unternehmerischen Fragestellungen.
Echtzeitdaten
Ein nie dagewesener Informationsstand durch
neue Datenquellen entsteht im Bereich des
Fuhrparkmanagements. Echtzeitanalysen einer
großen Menge vielfältiger Daten und das Ent-
decken von Zusammenhängen und Mustern in
diesen Fuhrparkdaten beschreiben die Heraus-
forderungen an das Fuhrparkreporting. Heutige
Telematiksysteme geben Echtzeit-Daten zum
klassischen Fuhrparkreporting dazu. Sie geben
Auskunft, wie und wo Fahrzeuge genutzt wer-
den. Das Fahrverhalten wird gemessen und
gibt die Möglichkeit, korrigierend z. B. über ein
in visualisierten Berichten ab, sowie eine di-
rekte Kundeninteraktion über diese Daten in
Dashboards.
Key Performance Indicators (KPI) machen den
Grad der Effektivität und Effizienz in einem
Fuhrpark sichtbar. Aus diesen sowohl Fuhr-
park-spezifischen – als auch managementbe-
zogenen Anforderungen entstehen regelmäßig
Monitorings, Standardberichte und interaktive
Dashboards. Ein modernes Fuhrparkreporting
soll eine Visualisierung unternehmerisch rele-
vanter und bedeutungsvoller Informationen er-
möglichen, um wichtige Sachverhalte in einem
sich rasch veränderten Geschäftsumfeld auf
den ersten Blick identifizieren zu können. Gene-
rell gilt für ein modernes Reportdesign, dass die
Abb. 4: Dashboard der FleetCONNECTED-App des
Fuhrparkmanagers CarMobility
Abb. 5: Fuhrparkreportingbeispiel der Firma Ctrack
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