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          zulegen,
        
        
          d. h. ob das erworbene Unternehmen
        
        
          autonom bleiben, partiell integriert oder voll-
        
        
          ständig integriert werden soll. Hierbei ist die
        
        
          Standardlösung oder die einfachste Lösung
        
        
          nicht immer auch die richtige Lösung. Die
        
        
          Schaffung einer gemeinsamen Unternehmens-
        
        
          kultur wird immer auf Widerstände treffen und
        
        
          muss nicht optimal sein, wie die Erkenntnisse
        
        
          aus der Studienanalyse zeigen. Die Berücksich-
        
        
          tigung der CDD-Erkenntnisse ist daher zwin-
        
        
          gend notwendig, da sie das Fundament für eine
        
        
          erfolgreiche Integration liefert. Beispielsweise
        
        
          kann die CDD neue Potentiale oder Risiken auf-
        
        
          zeigen, die nur mit einem neuen Integrationsan-
        
        
          satz berücksichtigt werden können.
        
        
          Wurde der gewünschte Integrationsgrad fest-
        
        
          gelegt, so ist im nächsten Schritt ein Integra-
        
        
          tionskonzept zu erstellen, das drei wesentliche
        
        
          Punkte beinhalten sollte:
        
        
          ·
        
        
          Definition des Integrationsteams, also interne
        
        
          und externe Beteiligte sowie die Projekt-
        
        
          organisation.
        
        
          ·
        
        
          Erstellung eines ganzheitlichen Kommuni-
        
        
          kationskonzepts, das insbesondere auch
        
        
          partizipative Aktivitäten beinhaltet.
        
        
          ·
        
        
          Festlegung des Zeitplans der Integration;
        
        
          zentrale Themen sind hier der Zeitpunkt der
        
        
          Erstkommunikation und die Geschwindig-
        
        
          keit/Dauer der Integrationsbemühungen.
        
        
          einer M&A-Transaktion. Das Zusammenführen
        
        
          von Unternehmen bedeutet das Aufeinander-
        
        
          treffen mehr oder minder ausgeprägter Unter-
        
        
          nehmenskulturen. Diese weisen immer mehr
        
        
          oder weniger signifikante Unterschiede auf –
        
        
          man denke etwa an den Erwerb eines innova-
        
        
          tiven Kleinunternehmens durch einen Groß-
        
        
          konzern. Hinzu kommt vor allem in der An-
        
        
          fangsphase eine meist erhebliche Verunsiche-
        
        
          rung der Mitarbeiter. Diese und andere
        
        
          Faktoren begünstigen vielfältige kontrapro-
        
        
          duktive Effekte in der Zusammenarbeit und
        
        
          den Verlust von Schlüsselpersonal, welche mit
        
        
          der Wahl des Integrationsgrades maßgeblich
        
        
          beeinflusst werden können.
        
        
          Es ist also auf Basis der CDD im ersten
        
        
          Schritt der geeignete Integrationsgrad fest-
        
        
          
            3. Wahl des geeigneten Integrati-
          
        
        
          
            onsansatzes auf Basis der CDD
          
        
        
          Grundsätzlich kann ein übernommenes Unter-
        
        
          nehmen in zweierlei Weise integriert werden:
        
        
          Es kann – unter Verlust seiner rechtlichen
        
        
          Selbstständigkeit – in dem kaufenden Unter-
        
        
          nehmen aufgehen oder kann als rechtlich
        
        
          selbstständige Einheit weiter bestehen. Eine
        
        
          besondere Form bilden die Zusammenschlüs-
        
        
          se von Unternehmen in Form einer Fusion
        
        
          (Merger). Dabei werden die Unternehmen zu
        
        
          einer rechtlichen und wirtschaftlichen Einheit
        
        
          zusammengeführt. Abhängig von Form und
        
        
          Ausmaß der Integration steigen die damit ver-
        
        
          bundenen Herausforderungen (siehe Abbil-
        
        
          dung 4). Die personelle und kulturelle Integrati-
        
        
          on ist in der Regel der schwierigste Teilaspekt
        
        
          
            Abb. 3: Teil-Aspekte einer Cultural Due Diligence
          
        
        
          
            Abb. 4: Kulturelle Integrationsnotwendigkeit in Abhängigkeit des Integrationsverfahrens
          
        
        
          
            CM Januar / Februar 2018