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          Touchpoint-Management werden alle Maßnah-
        
        
          men so entwickelt, dass den Kunden an jedem
        
        
          Touchpoint eine mindestens zufriedenstellende
        
        
          Erfahrung geboten wird, ohne dabei die Prozess-
        
        
          effizienz aus dem Auge zu verlieren. In der
        
        
          Regel steuern Unternehmen ihre Touchpoints
        
        
          durch verschiedene Fachbereiche (Marketing,
        
        
          Vertrieb, Kommunikation, Service, Personal-
        
        
          wesen), was in der Praxis selten zu integrierten
        
        
          Ansätzen führt.
        
        
          Identifikation von Touchpoints
        
        
          In einer Arbeitsgruppe des ICV wurden für die
        
        
          BVG 45 Touchpoints identifiziert, die in direkte
        
        
          und indirekte (z. B. Soziale Medien, Dritte etc. )
        
        
          unterschieden wurden.
        
        
          Im nächsten Schritt ging es darum, wie diese
        
        
          Touchpoints durch die BVG gesteuert werden
        
        
          können. Dazu mussten Steuerungs- und Ein-
        
        
          flussgrößen identifiziert werden. Wegen der zur
        
        
          Verfügung stehenden Ressourcen wurden die
        
        
          sechs wichtigsten Touchpoints (Twitter, Face-
        
        
          book, Instagram, Youtube, U-Bahn, Störungs-
        
        
          information) priorisiert. Für die ergaben sich
        
        
          allein 27 Steuerungsgrößen.
        
        
          Im nächsten Schritt wurden Sollgrößen für diese
        
        
          Steuerungsgrößen definiert und der Istzustand
        
        
          festgestellt. Zur Behebung der Abweichungen
        
        
          ergaben sich zahlreiche mögliche Optimie-
        
        
          ren, befragt sein soziales Netzwerk, sein sozia-
        
        
          les Umfeld, schaut sich Testberichte, BLOGS
        
        
          und Ratings an und trifft dann eine Kaufent-
        
        
          scheidung. Die Customer Journey ist ein An-
        
        
          satz, den Verkaufsprozess eines Unternehmens
        
        
          aus der Sicht von Kunden zu betrachten.
        
        
          Dabei durchläuft ein Kunde mehrere Phasen :
        
        
          1. Awareness (Bewusstsein): Der Kunde ist auf
        
        
          das Produkt eines Unternehmens aufmerk-
        
        
          sam geworden und hat Interesse daran.
        
        
          2. Consideration (Überlegung): Der Kunde
        
        
          denkt darüber nach, wie gut das Produkt
        
        
          sein Problem lösen oder sein Bedürfnis
        
        
          befriedigen kann.
        
        
          3. Conversion (Konvertierung): Der Kunde
        
        
          kauft das Produkt und benutzt es.
        
        
          4. Retention (Erhalt): Der Kunde ist zufrieden
        
        
          mit dem Produkt und kauft es wieder.
        
        
          Es entsteht eine Bindung des Kunden
        
        
          (Loyalität).
        
        
          5. Advocacy (Befürwortung): Der Kunde
        
        
          empfiehlt das Unternehmen und sein
        
        
          Produkt in seinem sozialen Umfeld und
        
        
          in seinen sozialen Medien.
        
        
          Die Touchpoints eines Unternehmens stellen
        
        
          Chancen zur Beeinflussung der Wahrnehmung
        
        
          des Unternehmens und seiner Produkte bei
        
        
          Kunden und potenziellen Kunden dar. Sie sind
        
        
          generell gestaltungs- und steuerungsfähig
        
        
          durch das Unternehmen. Daher ist eine Identifi-
        
        
          kation und die Analyse von Touchpoints auf die-
        
        
          se Aspekte hin empfehlenswert. In einem
        
        
          Input für die Kampagne sowie den Vertriebs-
        
        
          aufwendungen über die gesamte Kundenver-
        
        
          weildauer verrechnet.
        
        
          Vor Start jeder Abokampagne wird das zu errei-
        
        
          chende Ziel je Wirkungsstufe durch die Fachab-
        
        
          teilung bestimmt.
        
        
          So kann bereits während
        
        
          der laufenden Kampagne bei Nichterrei-
        
        
          chung eines Zwischenziels nachgesteuert
        
        
          werden.
        
        
          Erreichen die Kommunikationsmaß-
        
        
          nahmen bspw. nicht die geplante Reichweite,
        
        
          können Verteiler und Kanäle nachjustiert wer-
        
        
          den. Nach Abschluss der Kampagne erfolgt
        
        
          eine Gesamtauswertung und Ableitung von
        
        
          Erkenntnissen für weitere Maßnahmen. So wird
        
        
          z. B. durch eine Befragung der Abo-Neukunden
        
        
          ermittelt, durch welchen Kanal, Touchpoint,
        
        
          Plattform (Youtube, Facebook, Twitter, Plakate)
        
        
          der Kunde auf die Kampagne aufmerksam wur-
        
        
          de und sich zum Kauf entschlossen hat.
        
        
          
            Customer Journey
          
        
        
          Ein potenzieller Kunde hat zahlreiche verschie-
        
        
          dene Berührungspunkte (Touchpoints) mit ei-
        
        
          nem Unternehmen, die seine Wahrnehmung
        
        
          des Unternehmens und die seiner Produkte be-
        
        
          einflussen, aber auch seine Einstellung. Ein ers-
        
        
          ter Kontakt führt selten sofort zur Kooperation
        
        
          mit dem Unternehmen (z. B. Kauf), sondern zu-
        
        
          erst zu Aufmerksamkeit und Interesse. Der po-
        
        
          tenzielle Kunde beginnt sich aktiv zu informie-
        
        
          
            Abb. 1: Die Wirkungsstufen der Abonnentenkampagne ohne echte Zahlen (Pollmann)
          
        
        
          
            CM Januar / Februar 2018