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          Der Beitrag ist Teil einer Reihe zum Themenfeld
        
        
          Digitale Transformation und Controlling. Im
        
        
          nachfolgenden Beitrag sollen zentrale Heraus-
        
        
          forderungen und Potentiale hinsichtlich des in-
        
        
          novativen Umgangs mit Informationen skizziert
        
        
          werden. Teil 1 (Information als strategische
        
        
          Ressource) und Teil 2 (Interview mit Stefan
        
        
          Schnell, Leiter des Konzerncontrollings der
        
        
          BASF) sind in Ausgabe Juli/August 2017 bzw.
        
        
          Sept/ Oktober 2017 des Controller Magazins
        
        
          erschienen.
        
        
          Information ist zu einer strategischen Res-
        
        
          source geworden. Die Umsetzung der digita-
        
        
          len Transformation erfordert allerdings auch
        
        
          einen radikal anderen Umgang mit Informatio-
        
        
          nen. Diese Ansätze werden häufig unter dem
        
        
          Begriff Big Data subsumiert. Das könnte inso-
        
        
          weit irreführend sein, als es
        
        
          nicht einfach
        
        
          nur um größere Mengen von Daten geht,
        
        
          sondern um ein vollkommen anderes Ver-
        
        
          ständnis
        
        
          und eine völlig neue Handhabung
        
        
          der Ressource Information. In vielen Unter-
        
        
          nehmen ist angesichts der Neubewertung des
        
        
          Stellenwertes von Informationen als strategi-
        
        
          sche Ressource eine massive Neuausrichtung
        
        
          der Aufgaben und Rollen zu beobachten. Hier-
        
        
          bei lassen sich empirisch folgende Herausfor-
        
        
          derungen beobachten:
        
        
          
            Geschwindigkeit und Agilität
          
        
        
          Die Fähigkeit, Daten nutzbar zu machen und in
        
        
          Wettbewerbsvorteile umzusetzen, ist wettbe-
        
        
          werbskritisch und ermöglicht die entscheiden-
        
        
          den Wachstumsimpulse (Brynjolfsson/Hitt/
        
        
          Kim 2011). Allerdings können traditionelle,
        
        
          starre Informationsarchitekturen und -versor-
        
        
          gungsansätze häufig nicht mit den Anforde-
        
        
          rungen der digitalen Ökonomie Schritt halten.
        
        
          Insbesondere Geschwindigkeit und Agilität,
        
        
          d. h. die Fähigkeit der Unternehmen, schnell
        
        
          und flexibel Informationsquellen zu erschlie-
        
        
          ßen, Informationen zu vernetzten und Ent-
        
        
          scheidungen umzusetzen, gelten als zentrale
        
        
          Herausforderungen (Seufert/Heinen/Muth
        
        
          2014). Diese Herausforderung lässt sich an-
        
        
          hand des sog. Latency Modells beschreiben
        
        
          (siehe Abbildung 1). Es zeigt einerseits, dass
        
        
          der Wert mit zunehmender Zeitdauer abnimmt,
        
        
          andererseits, welche Zwischenschritte im Ana-
        
        
          lyseprozess für Verzögerungen verantwortlich
        
        
          sind. Wertvolle Zeit verstreicht häufig zu Beginn
        
        
          des Prozesses schon dadurch, dass relevante
        
        
          Informationen zunächst in den Analyse-Syste-
        
        
          men erfasst werden müssen (Data Latency).
        
        
          
            Herausforderungen und Potentiale im Bereich
          
        
        
          
            Daten und Analytics
          
        
        
          
            Die Digitalisierung wird Unternehmen und Controlling radikal verändern
          
        
        
          von Andreas Seufert, Matthias Dannenberg, Björn Reitzenstein,
        
        
          Katharina Zucker und Ralph Treitz
        
        
          – Teil 3 –
        
        
          
            CM Januar / Februar 2018