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          ums können Schnittstellen zwischen den ein-
        
        
          zelnen Corporate Governance Funktionen effi-
        
        
          zient genutzt und die aktuelle Risikosituation
        
        
          aus verschiedenen Perspektiven kritisch
        
        
          durchleuchtet werden.
        
        
          Chancen werden vermehrt berücksichtigt
        
        
          Als weiterer Trend ist die vermehrte Berück-
        
        
          sichtigung von Chancen im RMS erkennbar.
        
        
          Die Quote unter den Teilnehmern liegt nach ei-
        
        
          genen Angaben bei 48,1%. Neben betriebs-
        
        
          wirtschaftlichen Gründen ist die gestiegene
        
        
          Erwartungshaltung an die Chancen-Bericht-
        
        
          erstattung im Lagebericht gemäß DRS 20
        
        
          hierfür verantwortlich. Eine systematische Be-
        
        
          trachtung der Chancen analog zu den Risiken
        
        
          ist trotz aller damit zusammenhängender Her-
        
        
          ausforderungen zielführend. Bisher wurden
        
        
          Chancen überwiegend in separaten Steue-
        
        
          rungsprozessen identifiziert und nachgehalten
        
        
          (z. B. Strategische Planung).
        
        
          Corporate Social Responsibility als weiterer
        
        
          Treiber für die Einrichtung von RMS
        
        
          Eine wachsende Bedeutung von Verpflichtun-
        
        
          gen zur Einrichtung von RMS außerhalb gesetz-
        
        
          licher Anforderungen ist erkennbar. 47,2% der
        
        
          befragten Unternehmen sehen sich im Kontext
        
        
          von Corporate Social Responsibility (CSR) ein-
        
        
          seitig zum Einhalten bestimmter Anforderungen
        
        
          an ihr Risikomanagement verpflichtet. Dabei
        
        
          kann sich ein funktionsfähiges Risikomanage-
        
        
          ment positiv auf gängige Scorings (z. B. Dow-
        
        
          Jones Sustainability Index) auswirken. Das
        
        
          gerade beschlossene CSR-Richtlinie-Umset-
        
        
          zungsgesetz (CSR–RUG)
        
        
          13
        
        
          hat auch die Pflicht-
        
        
          angaben über Risikomanagement im Lage-
        
        
          bericht für bestimmte Unternehmen erweitert.
        
        
          Hier besteht bei einigen betroffenen Unterneh-
        
        
          men noch Anpassungsbedarf. Jedes vierte
        
        
          Unternehmen hat sich bereits zur Einhaltung
        
        
          vertraglicher Anforderungen an ein RMS ver-
        
        
          pflichtet (Stichwort: Lieferketten-RMS).
        
        
          Hohe Erwartungen an den IDW PS 981
        
        
          Der IDW PS 981 wurden von den Teilnehmern
        
        
          als zielführender Standard zur Optimierung und
        
        
          Einrichtung von funktionsübergreifenden
        
        
          Risikomanagement-Komitees hoch im Kurs
        
        
          Die Einrichtung von funktionsübergreifenden
        
        
          Risikomanagement-Komitees und -Ausschüs-
        
        
          sen nimmt zu. 56,0% der Teilnehmer richten
        
        
          entsprechende Gremien zur kontinuierlichen
        
        
          Weiterentwicklung des RMS und zur Diskussi-
        
        
          on der Risikosituation ein. Häufig sind in die-
        
        
          sen Gremien neben den Risikomanagern Mit-
        
        
          glieder der Corporate Governance Funktionen
        
        
          Compliance Management, Internes Kontroll-
        
        
          system und Interne Revision vertreten. Durch
        
        
          die Einrichtung eines entsprechenden Gremi-
        
        
          auf die Informationsbedürfnisse des Top-Mana-
        
        
          gements und dessen Arbeitsweise Rücksicht
        
        
          nehmen. Hier herrschte bisher eine gewisse
        
        
          Skepsis gegenüber der Anwendung von sto-
        
        
          chastischen Verfahren im Risikomanagement
        
        
          von Industrieunternehmen, die nicht zuletzt
        
        
          durch die Finanzkrise bestärkt wurde
        
        
          12
        
        
          . Wir
        
        
          gehen davon aus, dass die gezielte Nutzung
        
        
          entsprechender Verfahren zur Unterstützung
        
        
          des Managementdialogs auch in Zukunft ten-
        
        
          denziell weiter ansteigen wird. Unternehmen,
        
        
          die Verfahren zur Risikosimulation und -aggre-
        
        
          gation anwenden, greifen häufig auf die Monte-
        
        
          Carlo-Simulation zurück.
        
        
          
            Abb. 6: Überlegungen zur Festlegung der Risikostrategie
          
        
        
          
            Abb. 7: Relevante Risikoarten im RMS
          
        
        
          
            Abb. 8: Verzahnung von Risikomanagement und Planung
          
        
        
          
            CM Januar / Februar 2018