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          Unternehmensleitung und wird sich auch an
        
        
          den Erfordernissen der Geschäftstätigkeit und
        
        
          der Unternehmenskultur orientieren. Wir sind
        
        
          jedoch überzeugt, dass der Wertbeitrag des
        
        
          Risikomanagements steigt, wenn es nicht nur
        
        
          von der Unternehmensleitung für das Tages-
        
        
          geschäft instruiert und im Rahmen einzelner
        
        
          Entscheidungen konsultiert wird, sondern auch
        
        
          in dessen Entscheidungen involviert ist.
        
        
          Solider Reifegrad von RMS mit deutlichen
        
        
          Optimierungspotenzialen
        
        
          Insgesamt hat der Reifegrad von RMS in deut-
        
        
          schen Unternehmen ein solides Maß erreicht
        
        
          und ein institutionalisiertes RMS gilt inzwischen
        
        
          als „state of the art“. Häufig übernimmt ein zen-
        
        
          traler (Teil-) Bereich „Risikomanagement“ eine
        
        
          Klammerfunktion für die Risikomanagement-
        
        
          Aktivitäten im Unternehmen. In der Unterneh-
        
        
          menspraxis bestehen ferner meist formelle
        
        
          oder informelle Schnittstellen u. a. zu den Be-
        
        
          reichen Controlling, Compliance Management,
        
        
          IKS und Interne Revision.
        
        
          Während 64,2% der Teilnehmer die Organisa-
        
        
          tion ihres Risikomanagements als besonders
        
        
          positiv bewerten, bestehen in Bezug auf weitere
        
        
          RMS-Grundelemente deutliche Optimierungs-
        
        
          bedarfe. So sehen 66,0% die „Risikokultur“,
        
        
          64,2% die „Ziele des RMS“ sowie 67,9% die
        
        
          „Risikosteuerung“ als besonders ausbaufähig
        
        
          und Optimierungspotenzial bis akuten Hand-
        
        
          lungsbedarf vorhanden. Alle weiteren Risiko-
        
        
          management-Elemente weisen aus Sicht der
        
        
          Teilnehmer ebenfalls Optimierungspotenziale
        
        
          auf. Hinsichtlich der „Risikokultur“ werten 13,2%
        
        
          der befragten Unternehmen den Handlungs-
        
        
          bedarf sogar als dringend. Wegen des grund-
        
        
          legenden Charakters der Risikokultur zur Aus-
        
        
          gestaltung des Risikomanagements im Unter-
        
        
          nehmen ist dies besonders erwähnenswert.
        
        
          In Bezug auf die „Ziele des RMS“ stellt deren
        
        
          Konkretisierung jenseits der Vermeidung der
        
        
          Bestandsgefährdung die Unternehmen häufig
        
        
          vor Herausforderungen. In diesem Zusammen-
        
        
          hang geht ein erkennbarer Trend hin zur Defini-
        
        
          tion eines quantitativen oder qualitativen Risi-
        
        
          koappetits des Unternehmens im Rahmen der
        
        
          Festlegung der Risikostrategie. Laut eigenen
        
        
          Angaben leiten 30,2 % der Teilnehmer einen
        
        
          quantitativen Risikoappetit ab, während 22,6%
        
        
          der Teilnehmer immerhin einen qualitativen
        
        
          Risikoappetit definieren. Gegenüber Ergebnissen
        
        
          vergleichbarer Studien aus der Vergangenheit
        
        
          stellt dies eine durchaus unerwartete Zunahme
        
        
          der Nutzung eines Risikoappetits dar.
        
        
          Eine wichtige Maßnahme zur Weiterentwick-
        
        
          lung der „Risikosteuerung“ ist die Einrichtung
        
        
          eines übergeordneten Systems zur Nachver-
        
        
          folgung des Status von Gegenmaßnahmen in
        
        
          Bezug auf Risiken. 35,9% der befragten Unter-
        
        
          nehmen verfügen bisher noch nicht über ein
        
        
          solches System.
        
        
          Strategische Risiken verstärkt
        
        
          im Fokus des RMS
        
        
          Strategische Themen haben inzwischen ver-
        
        
          mehrt Einzug in die RMS deutscher Unterneh-
        
        
          men gehalten. 98,1% der Teilnehmer befassen
        
        
          sich in ihrem RMS aussagegemäß mit strategi-
        
        
          
            Abb. 1: Die Grundelemente eines RMS gemäß IDW PS 981
          
        
        
          
            Abb. 2: Bedeutung von Risikomanagement für die Unternehmenssteuerung
          
        
        
          
            CM Januar / Februar 2018