71
          
        
        
          wie der Aufbau entsprechender Methoden-
        
        
          kompetenzen ermöglichen die Hebung dieser
        
        
          Reservoirs (Seufert/ Kruk 2016).
        
        
          Kurzporträt: Fachkreis BI/Big Data
        
        
          und Controlling im ICV
        
        
          Der
        
        
          Fachkreis BI/Big Data und Control-
        
        
          ling
        
        
          ist als Netzwerk organisiert. Die Part-
        
        
          ner setzen sich aus Anwendern und An-
        
        
          bietern renommierter Unternehmen sowie
        
        
          Wissenschaftlern zusammen. Strategischer
        
        
          Partner des Fachkreises ist das Institut für
        
        
          Business Intelligence (IBI) der Steinbeis
        
        
          Hochschule Berlin. Mit seiner Arbeit möchte
        
        
          der Fachkreis regelmäßig über Trends und
        
        
          neue Entwicklungen informieren sowie
        
        
          Anstöße und Ideen für eine innovative
        
        
          Weiterentwicklung des Controllings geben.
        
        
          Der Wissenstransfer erfolgt mit Partnern
        
        
          im Rahmen von Aus- und Weiterbildungs-
        
        
          angeboten. Darüber hinaus wurde in
        
        
          Kooperation mit der Hochschule Ludwigs-
        
        
          hafen das Business Innovation Lab („Digitale
        
        
          Probierstube“) eingerichtet.
        
        
          Weitere Informationen:
        
        
        
        
          kernteam.html
        
        
        
          literatur-und-schwerpunktthemen/
        
        
          icv-digitalisierungsoffensive.html
        
        
          
            Literatur
          
        
        
          Brynjolfsson, E./Hitt, L./Kim, H.: Strength in
        
        
          Numbers: How Does Data-Driven Decisionma-
        
        
          king Affect Firm Performance?, Working Paper,
        
        
          Massachusetts Institute of Technology (MIT),
        
        
          2011.
        
        
          Checkland, P./Holwell, S.: Action Research:
        
        
          Its Nature and Validity. In: Systemic Practice
        
        
          and Action Research, 11. Jahrgang (1998),
        
        
          Heft 1, S. 9-21.
        
        
          Ghasemkhani, H./Soule, D./ Westerman, G.:
        
        
          Competitive Advantage in a Digital World: To-
        
        
          ward An Information-Based View of the Firm,
        
        
          Working Paper, Massachusetts Institute of
        
        
          Technology (MIT), 2014.
        
        
          Hackathorn, R.: Current Practices in Active
        
        
          Data Warehousing, 2002.
        
        
          Herschel, G./Linden, A./Kart, L.: Magic Quad-
        
        
          rant for Advanced Analytics Platforms, Gartner,
        
        
          19.02.2015
        
        
          Linden, A./Krensky, P./Hare, J./Idoine, C./Si-
        
        
          cular, S./Vashisth, S.: Magic Quadrant for Data
        
        
          Science Platforms, 14 February 2017,
        
        
        
        
          23.02.2017.
        
        
          Sallam, R./Hostmann, B./Schlegel, K./Tapa-
        
        
          dinhas, J./Parenteau, J./Oestreich, T.: Magic
        
        
          Quadrant for Business Intelligence and Ana-
        
        
          lytics Platforms, Gartner, 23.02.2015
        
        
          Sallam, R./Howson, C./Idoine, C./Oestreich, T./
        
        
          Richardson, J./Tapadinhas, J.: Magic Quadrant
        
        
          for Business Intelligence and Analytics Plat-
        
        
          forms, 16 February 2017,
        
        
        
          com/doc/reprints?id=1-3TYE0CD&ct=170221&
        
        
          st=sb, Abruf am 23.02.2017.
        
        
          Seufert, A./Heinen, M./Muth, A.: Information
        
        
          Rules: Die neue Anatomie der Entscheidung. In:
        
        
          Controlling & Management Review, 58. Jahr-
        
        
          gang (2014), Heft 7, S. 16-25.
        
        
          Seufert, A./Kruk, K.: Digitale Transformation
        
        
          und Controlling: Herausforderungen und Impli-
        
        
          kationen dargestellt am Beispiel der BASF. In:
        
        
          Gleich, R./Grönke, K./Kirchmann, M./Leyk, J.
        
        
          (Hrsg.): Konzerncontrolling 2020 – Zukünftige
        
        
          Herausforderungen der Konzernsteuerung
        
        
          meistern, Haufe 2016, S. 141-164.
        
        
          Seufert, A./Oehler, K.: Controlling und Big
        
        
          Data: Anforderungen an die Methodenkompe-
        
        
          tenz, in: Controlling & Management Review, 60.
        
        
          Jahrgang (2016), Heft 1, S. 74-82.
        
        
          Seufert, A./Treitz, R.: Big Data Analytics als
        
        
          Enabler der digitalen Transformation. In: Hand-
        
        
          buch Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung,
        
        
          Haufe, 2016.
        
        
          Seufert, A.: Die Digitalisierung als Herausfor-
        
        
          derung für Unternehmen: Status Quo, Chance
        
        
          und Herausforderungen im Umfeld BI & Big
        
        
          Data. In: Fasel, D./Meier, A.: (Hrsg.): Big Data –
        
        
          Grundlagen, Systeme und Nutzenpotenziale,
        
        
          Springer, Wiesbaden 2016, S. 39-57.
        
        
          Soule, D./Carrier, N./Bonnet, D./Wester-
        
        
          man, G.: Organizing for a Digital Future: Op-
        
        
          portunities and Challenges, Working Paper,
        
        
          Massachusetts Institute of Technology (MIT),
        
        
          2014.
        
        
          zessvarianten simulieren. Auf diese Weise kön-
        
        
          nen beispielsweise die o. g. quantitativen Pro-
        
        
          zessmerkmale optimiert werden, Werttreiber
        
        
          identifiziert, aber auch die finanziellen Auswir-
        
        
          kungen von Prozessveränderungen (z. B. Ver-
        
        
          schlankung von Prozessvarianten, Veränderung
        
        
          von Lieferzeiten oder Zahlungszielen) vorherge-
        
        
          sagt werden. Simulationen erlauben schließlich
        
        
          die Auswahl geeigneter Maßnahmen zur ge-
        
        
          wünschten Zielerreichung.
        
        
          Prescriptive Analytics:
        
        
          Die Vielzahl an Mög-
        
        
          lichkeiten, gewünschte Unternehmensziele zu
        
        
          erreichen, lässt sich schließlich durch automati-
        
        
          sierte Empfehlungen auf Basis von Algorithmen
        
        
          unterstützen. Dabei geht es vor allem darum,
        
        
          eine systematische Suche nach Verbesserungs-
        
        
          potentialen oder Verstößen gegen Prozess-
        
        
          regeln unter Einbeziehung aller granular vor-
        
        
          liegenden Dater durchzuführen.
        
        
          
            Implikationen für das Controlling
          
        
        
          Die im Rahmen des Action-Research-Projek-
        
        
          tes gewonnenen Erkenntnisse zeigen einer-
        
        
          seits das ungeheure Potential im Bereich Da-
        
        
          ten und Analytics, andererseits aber auch den
        
        
          gravierenden Unterschied zu traditionellen
        
        
          Ansätzen:
        
        
          1) Datengrundlage sind unverdichtete Rohdaten
        
        
          und nicht bereits aggregierte Daten, z. B. aus
        
        
          einem Data Warehouse.
        
        
          2) Datengrundlage sind die kompletten Pro-
        
        
          zessdaten und damit quasi die DNA eines
        
        
          Unternehmens auf Basis des eigenen trans-
        
        
          aktionalen (SAP) Systems.
        
        
          3) Die Analytics sind vollständig datengetrie-
        
        
          ben. Es wurde a priori keine Modellbildung
        
        
          betrieben, es wurden kein Werttreiberbaum
        
        
          erstellt und keine Annahmen gemacht. Die
        
        
          erkannten Zusammenhänge resultieren di-
        
        
          rekt aus den tatsächlichen Daten des Unter-
        
        
          nehmens.
        
        
          Um diese Potentiale nutzen zu können, ist ein
        
        
          Neudenken des Umgangs mit Daten und Ana-
        
        
          lytics erforderlich. Die massiven Veränderun-
        
        
          gen im Umfeld digitaler Informationen bieten für
        
        
          das Controlling erhebliche Potentiale für die
        
        
          Gestaltung der eigenen zukünftigen Rolle, aber
        
        
          auch gewaltige Herausforderungen (Seufert/
        
        
          Oehler 2016). Nur eine klare Positionierung so-
        
        
          
            CM Januar / Februar 2018