CONTROLLER Magazin 2/2018 - page 51

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Deutliche Verbesserung
in zentralen Punkten
Damit haben die Stadtwerke Düsseldorf jetzt
zum einen ein integriertes finanz- und perso-
nalwirtschaftliches Steuerungskonzept etab-
liert, das der neuen Dynamik im Energiemarkt
und aktuellen personalwirtschaftlichen Heraus-
forderungen auf allen entscheidenden Ebenen
Rechnung trägt:
·
Die Finanz- und die Personalplanung
sind konsequent an den strategischen
Langfristzielen ausgerichtet.
·
Die wesentlichen Führungskräfte
nehmen jedes Jahr aktiv Einfluss auf
die Übersetzung der Strategie mit
sofortigen Richtungsanpassungen wo nötig,
abgebildet im Budgetjahr
·
Dynamische verzahnte Systeme stellen
die Datenkonsistenz und die Reporting-
Fähigkeit sicher.
Zum anderen reduziert das neue SWD-Steue-
rungskonzept massiv Komplexität, Abstim-
mungsaufwand und aufwendige Planungs-
knetrunden und der administrative Aufwand
wird deutlich für die Führungskräfte reduziert:
·
Fokus auf und Planung von ~30
strategischen Segmenten statt auf
1000 Profitcenter
·
Intensiver Einbezug von ~10 Führungs-
kräften statt >100
·
Signifikante Reduktion der Planungsdauer
und deutlich weniger bzw. kürzere
Knetphasen
Insgesamt erhalten der Vorstand und die Füh-
rungskräfte eine bessere Entscheidungsgrund-
lage für die Freigabe und Zuweisung der knap-
pen finanziellen und personellen Ressourcen
zur Erreichung der Unternehmensziele.
lich die Konsistenz und Zugänglichkeit aller Da-
ten sicher. Dies erlaubt effizientes Controlling
und Reporting.
Verknüpfung mit der strategischen
Personalplanung
In einem zweiten Schritt haben die SWD ihre
strategische Personalplanung konsequent in
diese Logik eingebettet. Im Rahmen der Lang-
fristplanung für die einzelnen Segmente werden
nun
integrierte finanz- und personalstrate-
gische Diskussionen zwischen den seg-
mentverantwortlichen Führungskräften
ei-
nerseits und den Abteilungen Finanzen sowie
Personal andererseits geführt. Bei ihren Ent-
scheidungen können die Führungskräfte auf
diese Weise sowohl wesentliche energiewirt-
schaftliche Trends als auch personalwirtschaft-
liche Herausforderungen und die entsprechen-
den Wechselwirkungen berücksichtigen.
Auch dieser zweite Schritt wird systemseitig
unterstützt: Die SWD errichteten entsprechen-
de Schnittstellen zwischen den Personalsys-
temen (perbit) und den finanzwirtschaftlichen
Systemen (SAP-BW), um die jeweils aktuells-
ten Personalkennzahlen und Forecasts nutzen
zu können.
Die Detaillierung der Personalplanung durch
Führungskräften mit Personalverantwortung er-
folgt nun in einem nachgelagerten Schritt. Da-
mit ist eine zur Strategie konsistente, detaillierte
Stellen- und Mitarbeiterplanung sichergestellt.
Die detaillierte 4-Jahres-Bottom-Up-Planung
wurde ersatzlos gestrichen.
Stattdessen kon-
zentrieren sich die SWD nun auf eine 10-
Jahres-Planung für etwa 30 strategische
Segmente
entlang von wenigen wesentlichen
geschäftsspezifischen Ergebnistreibern bis hin
zum EBIT je Segment. Die Planung basiert auf
aus der Strategie sowie Prämissen abgeleiteten
Top-down-Zielvorgaben und wird von rund
zehn Führungskräften verantwortet.
Systemseitig unterstützt ein an das SAP-Sys-
tem angebundenes, Excel-basiertes und damit
leicht zugängliches Tool die jetzt treiberbasierte
Planung. Diese Systemanbindung erlaubt das
Herunterbrechen der Planung für das Budget-
jahr auf die rund 1000 Profitcenter, die dann
von den verantwortlichen Führungskräften ent-
sprechend nur noch für ein Jahr feinadjustiert
werden.
Auf diese Weise sparen mehr als
100 Führungskräfte erheblich Zeit
. Zugleich
wurden die Reporting-Strukturen wie zum Bei-
spiel Plan-Vorschau-Ist-Vergleiche der neuen
Planungslogik angepasst.
Damit haben die SWD die Strategieübersetzung
effizient operationalisiert und eine durchgängi-
ge Steuerung von Strategie über Langfrist- und
Mittelfristplanung bis hin zur Budgetierung und
dem anschließenden Berichtswesen erreicht.
Bereits das Budgetjahr ist konsistent zur strate-
gischen Langfristplanung. Das heißt, durch den
neuen Prozess werden Steuerungsimpulse in
Richtung der Umsetzung der Unternehmens-
strategie gesetzt. Die Abbildung des Prozesses
in einem durchgängigen IT-System stellt schließ-
Autoren
Dr. Thomas Fritz
ist Partner bei Oliver Wymann, Düsseldorf.
E-Mail:
Markus Knopf
ist Principal bei Oliver Wyman, München.
E-Mail:
CM März / April 2018
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