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suchen? Spontan wird an die Hexe, das Knus-
perhaus, den Ofen und einen Wald gedacht.
Stellen Sie sich vor, dass diese Muster eben-
falls in dem Puzzle vorhanden wären. Hätten
Sie noch Zweifel, dass es um das Märchen
Hänsel und Gretel geht? – Es ist das Märchen
Hänsel und Gretel! Haben Sie vorher aber darü-
ber nachgedacht, ob es sich bei dem Wald um
Birken, Fichten oder Eichen handelt? Haben Sie
überlegt, um welche Jahreszeit es sich han-
delt? Hätte es für Sie eine Auswirkung gehabt,
wenn es eine junge oder ältere Hexe gewesen
wäre? – Natürlich nicht! Dies ist auch gar nicht
erforderlich, um sich der Kernfrage zu widmen,
welches Thema das Puzzle beinhaltet.Ähnlich
ist es auch bei dem Flash Report. Sie benötigen
„nur“ eine Handvoll Informationen, um zu er-
kennen, was die Kernthemen sind, und können
dann entsprechende Maßnahmen einleiten –
Es gilt Schnelligkeit vor Präzision
Aufbau des Flash Reports
Der Flash Report sollte nur aus einer Seite
bestehen – Nach dem one-page-only-Prinzip.
Auf dem oberen Abschnitt sollten Tabellen und
Grafiken aufbereitet sein. Im unteren Abschnitt
platzieren Sie 3 Textblöcke mit Nummern. Hin-
tergrund: In diversen Präsentationsschulungen
wird gelehrt, dass nie mehr als 3 Punkte ge-
zeigt werden sollen, weil sich niemand mehr
merken kann – so die Studien. Vergleichen Sie
hierzu einmal die Nachrichten bekannter Fern-
sehsender. Vor oder während der Nachrichten
wird der sogenannte News-Flash gezeigt, der
selten mehr als 3 Themen mit 1-2 kurzen „kna-
ckigen“ Sätzen enthält. In den Textboxen des
Flash Reports sollten die Antworten der Abwei-
chungen stehen, bevor das Management die
Fragen hierzu stellen kann.
Flash Report via E-Mail inkl.
Mobile Reporting
Beim Versand per E-Mail ist es oft so, dass
nach der Begrüßung nichts weiter als „anbei
der Flash Report vom Monat x“ steht. Setzen
Sie hier „Key Facts“ in Form von Text ein. Nen-
nen Sie die wichtigsten Punkte, die für die
Empfänger des Flash Reports relevant und inte-
ressant sind.
Des Weiteren sollte die E-Mail nach den Key
Facts auch eine Grafik enthalten, die auf die
Größe eines Smartphones angepasst ist. Nicht
selten sind die Manager/Empfänger des Be-
richts im Außendienst unterwegs. Auf dem
Weg vom Parkhaus zum Gate des Flughafens
ist öfters nicht die Zeit, um den Laptop anzu-
schalten und den Dateianhang zu öffnen. Stel-
len Sie sich vor, Sie sind unterwegs und sehen
auf Ihrem Smartphone die Info „anbei der
Flash-Report vom Monat x“ oder Sie sehen
den Inhalt, wie in Abbildung 2 dargestellt.
Bei den meisten Smartphones ist die Display-
Größe z. B. auf 480x320 Pixel ausgelegt. Dies
sollte auch die Größe des Rasters in Excel für
die Spaltenbreite und Zeilenhöhe sein, in dem
eine Grafikvorlage des Mobile-Diagramms an-
gelegt wird.
Unterm Strich wäre der Flash Report hier als
„Quick and dirty“- und der Montatsabschluss
als „slow and dirty“-Methode anzusehen. Im
Idealfall werden beide Prozesse im Unter-
nehmen implementiert, wobei der Flash dem
Management als Kompassrichtung dient, um
zu zeigen, wo die Reise hingeht.
Autor
Kristoffer Ditz
ist Leiter der Hanseatic Business School in Hamburg und ver-
fügt über mehrjährige Erfahrung im Controlling bei diversen
Unternehmen aus dem Handel. An der AMD Modeakademie ist
er als freiberuflicher Dozent tätig. Seine Schwerpunkte sind
Onlinecontrolling und Einkaufscontrolling.
E-Mail:
Abb. 2: Smartphone-Bericht
Abb. 3: Smartphone-Grafik
CM September / Oktober 2017