CONTROLLER Magazin 5/2017 - page 71

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und nicht durch Pflichten- oder Lastenhefte
vorgegeben wird. Und Drittens sollten Sie unter
Berücksichtigung des „Self-Service“-Gedan-
kens darauf achten, die Modellierung, als we-
sentliches Element der Planung, selbst mit ei-
genen Mitarbeitern zu übernehmen, um nicht
auf externe Hilfe angewiesen zu sein oder gar
Mitarbeiter des Systemanbieters abwerben zu
müssen, wie ich erst kürzlich wieder erleben
durfte. Und natürlich braucht man noch jene
Dinge, die ein Projekt grundsätzlich erfolgreich
machen. Das ist die Unterstützung des Ma-
nagements, das Sie legitimiert, neue Wege bei
der Unternehmensplanung zu gehen und das
ist die Kraft, sich gegen interne Widerstände zu
behaupten, denn Sie werden auf Ihrem Weg
viele Gewohnheitstiere treffen.
Modell an einer Stelle verkürzt oder an ei-
ner anderen Stelle erweitert werden sollte.
Es müssen Zusammenhänge verworfen und
neue Ideen entwickelt werden, wobei die Trei-
ber nicht festgelegt, sondern über Sensitivitäts-
analysen gefunden werden. Ich sprach ein-
gangs über treiberbasierte Planung als Kom-
munikationstool, um das Geschäftsmodell zu
verstehen. Das gelingt nur im Zusammenspiel
zwischen der qualitativen Beschreibung der Ur-
sache-Wirkungs-Beziehungen und dem quanti-
tativen Beweis durch ein Modell. Und dafür
muss ein Werkzeug
sowohl die Zusammen-
hänge wie an einem Flipchart visualisieren
und gleichzeitig wie in Excel berechnen
können
, damit hier kein Medienbruch entsteht.
Natürlich ist auch der Systemanbieter in der
Pflicht, Ihnen bei der systemseitigen Umset-
zung des Treibermodells zu helfen, und natür-
lich kann auch der Einsatz eines Moderators
sinnvoll sein, der Ihnen hilft, ihr Geschäftsmo-
dell zu verstehen. Allerdings ist es nicht ratsam,
sich bei der Umsetzung gänzlich auf externe
Unterstützung zu verlassen, denn
das Pla-
nungsmodell wird sich ständig verändern
und Sie müssen selbst in der Lage sein, Än-
derungen schnell umzusetzen.
Zusammenfassend sind für mich drei Punkte
von besonderer Relevanz. Bei der Auswahl der
Software sollte Prototyping ein wichtiger Be-
standteil sein. Lassen Sie sich individuelle Teil-
modelle bauen und probieren Sie Dinge selbst
aus. Zum Zweiten brauchen Sie ein agiles Pro-
jektmanagement, d. h. dass sich das Planungs-
modell durch einen iterativen Prozess ergibt
eignetes Planungswerkzeug zu definieren. Da-
bei ist es wichtig, dass Sie einen Teilaspekt Ih-
res Geschäftsmodells, und dieser sollte durch-
aus komplex sein, als Treiberbaum darstellen,
damit die Ursache-Wirkungs-Beziehungen
durch die Anbieter im Rahmen eines Work-
shops live im System abgebildet werden. Au-
ßerdem sollten Sie Teilaspekte auch in einem
Excel-Modell aufbereiten, die der Anbieter qua-
si als Prototyp vorbereitet und Ihnen im Work-
shop zeigt.
Denn nochmal, in der einfachen,
schnellen und transparenten Modellierung
muss die Kernfunktionalität Ihres zukünfti-
gen Werkzeuges liegen
, und deswegen müs-
sen Sie diese Funktionalität ausführlich ver-
standen und getestet haben. Häufig werden
bereits in dieser Phase oder nach der Entschei-
dung für ein Planungssystem alle Treiberbäume
entworfen, die dann mit der neuen Software
abgebildet werden sollen. Nachdem man sich
die Treiberbäume am runden Tisch ausgedacht
hat, werden sie in Lasten- oder Pflichtenheften
nochmal ausführlich dokumentiert, damit der
Systemanbieter versteht, was er später im Pla-
nungssystem umsetzen soll. Seien Sie gewiss,
dass die Umsetzung einer treiberbasierten Pla-
nung so nicht funktionieren kann. Durch dieses
klassische Vorgehen verschwenden Sie Zeit
und Geld, denn wie Ihr Unternehmen wirklich
funktioniert und wie die Ursache-Wirkungs-Be-
ziehungen wirklich sind, ergibt sich erst im
Rahmen der Modellierung.
Denn hierbei geht
es nicht um ein stumpfes „Abprogrammie-
ren“, sondern dies ist ein agiler Prozess,
bei dem ständig getestet wird, ob die Zu-
sammenhänge wirklich so sind und das
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Highlights der HGB-Bilanzierung:
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