Controller Magazin 4/2017 - page 43

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gungen abgeschlossen wird mit Erfüllung
in der
Zukunft.
Sollte das Unternehmen eine
abweichende Zinsmeinung haben, kann der
Planungszinssatz angepasst werden, es
braucht dann nur
eine gute Begründung,
warum das Unternehmen anders denkt
als der Markt
.
Mit Forward-Rates kann man also leider auch
nicht in die Zukunft sehen, aber sie bieten eine
valide Planungsgrundlagen und sind Ausgangs-
punkt für weitere Prämissen.
schen Aufschlag auf unsere Forwards dazu
rechnen. Zum Teil ist der Aufschlag dem Un-
ternehmen bekannt, ansonsten ist es für Pla-
nungs- und Simulationszwecke auch ausrei-
chend, die Aufschläge aus aktuellen Konditio-
nen zu entnehmen. Dazu vergleicht man eine
aktuelle Kreditkondition mit dem entspre-
chenden risikolosen Zinssatz und dieser
Spread wird dann auf die Forward-Rate auf-
geschlagen.
Fazit
Damit haben wir nun eine Entscheidungsgrund-
lage für unseren Manager hergestellt. Mit der
Forward-Kurve der Kreditzinsen kann nun be-
rechnet werden, wie hoch die Zinsbelastung
für das Projekt in Abhängigkeit der gewählten
Laufzeit ist.
Sicherlich ist dieses Verfahren nicht für jedes
Unternehmen geeignet und es wird eventuell
auch viel Kommunikationsarbeit notwendig
sein, um das Verfahren zu verteidigen. Die For-
ward-Rates sind keine Zinsprognose im eigent-
lich Sinn, sondern sie reflektieren die aktuellen
Markterwartungen.
Sie bilden einen Preis für
ein Geschäft ab, das unter heutigen Bedin-
einer Einzahlung von 1 * (1 + 0,010527)
4
=
1,042778 €. Summieren wir die Cashflows, ha-
ben wir einen Forward-Kredit konstruiert mit ei-
ner Einzahlung von 1,042278 € in t
4
und einer
Auszahlung von 1,059084 € in t
5
.
Aus dieser
Cashflow-Verteilung ist auch gut zu erken-
nen, warum für die Berechnung von For-
ward-Sätzen die Zero-Sätze verwendet
werden.
Jährliche Zinszahlungen würden das
Nachbilden eines Forward-Geschäftes unnötig
verkomplizieren.
Aus den beiden Cashflows kann nun die Verzin-
sung errechnet werden. Ziehen wir vom Rück-
zahlungsbetrag in t
5
das Nominal ab, erhalten
wir einen Zinsanteil von 0,016306 € (3). Bezo-
gen auf das Nominal von 1,042778 € ent-
spricht das einem Zinssatz 1,5637% (4). Allge-
mein lässt sich diese Berechnung mit folgender
Formel durchführen:
Formel 5:
wobei i
k
der Zinssatz der kurzen Laufzeit ist und
i
l
der Zinssatz der langen Laufzeit. Für die 4x5-
Forward-Rate sieht das wie folgt aus:
Formel 6:
Damit können wir nun recht schnell eine Zins-
kurve für zehnjährige Kredite mit Beginn in vier
Jahren erstellen (siehe Abbildung 5).
Da wir diese Zinssätze jedoch aus der Rendi-
tekurve von quasi risikofreien deutschen
Staatsanleihen berechnet haben, gelten na-
türlich auch die Forward-Rates für risikolose
Anleihen. Um eine Finanzierung zu simulieren,
müssen wir diese Forward-Rates noch zu
Kreditzinsen umformen. Da sich Kreditzinsen
generell aus einem risikolosen Zinssatz und
verschiedenen Aufschlägen für Risiko, Gewinn
und Verwaltung zusammensetzen, müssen
wir nur den unternehmens- und bankspezifi-
Autor
Florian Bliefert, MBA
ist Lehrbeauftragter und Dozent für Kostenrechnung, Finanzie-
rung und Unternehmensbewertung in München.
E-Mail:
Abb. 5: Zinskurve mit Forward-Raten
CM Juli / August 2017
1...,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42 44,45,46,47,48,49,50,51,52,53,...116
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