CONTROLLER Magazin 2/2016 - page 79

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Demnach ist der Einsatz eines verhaltensorien-
tierten Steuerungssystems ein Lösungsansatz
(siehe Abbildung 5). Mit der
Ergebnissteue-
rung
wird mit Hilfe von Zielvorgaben und An-
reizen Einfluss auf das Fahrverhalten der Bin-
nenschiffsführer genommen. Es wird hierbei
das Ergebnis der Handlung fokussiert. Hierzu
wird ein
Anreizsystem
speziell für Unterneh-
men der Binnenschifffahrt entwickelt. Grund-
lage für die Gewährung von Anreizen bilden
entsprechende
Zielvereinbarungen
, die ent-
sprechende Zielwerte vorgeben.
Die
Aktionssteuerung
in der Binnenschifffahrt
bedeutet eine bestimmte Fahrweise auf be-
stimmten Streckenabschnitten. Es wurden
Ver-
haltensfreigaben und -beschränkungen
ab-
geleitet, um zu einem optimalen Brennstoffver-
brauch zu führen. Binnenschiffsführer sollen
wissen, wie schnell sie auf bestimmten Stre-
ckenabschnitten fahren können. Hierzu wird ein
entsprechendes
Reportingsystem
entwickelt.
Bei der
Personalsteuerung
werden Maßnah-
men entwickelt, die der persönlichen Steue-
rung dienen. Insbesondere stehen hier Per-
sonalmaßnahmen wie Talentmanagement im
Fokus, welche an den Voraussetzungen und
Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Auf-
gabendurchführung ansetzen. Die
Kultursteu-
erung
zielt auf das Gruppenverhalten ab. Eine
tragfähige Unternehmenskultur gilt als wichtige
Voraussetzung zur Erreichung von Unterneh-
menszielen. Zu den wichtigsten Mechanismen
der Kultursteuerung zählen Verhaltenskodizes
(z. B. Codes of Conduct) und Gruppenbeloh-
nungen (Merchant und Van der Stede 2007).
Dadurch soll eine emotionale Nähe zwischen
den unterschiedlichen Mitarbeitern aufgebaut
werden, die dazu beiträgt, die Leistungsfähig-
keit des Unternehmens zu erhöhen.
Steuerungssystem
in Unternehmensnetzwerken
Die Umsetzung einer ökologischen Nachhaltig-
keitsstrategie in Unternehmensnetzwerken ist
gegenüber Einzelunternehmen mit Schwierigkei-
ten gekennzeichnet, die vor allem aus den
Be-
sonderheiten von Unternehmensnetzwer-
ken und Netzwerkpartnern
resultieren. Im
Rahmen der
Strategieentwicklung
sind die
verschiedenen Interessen und Ziele
sowie
die
bestehenden Nachhaltigkeitsprogramme
der Unternehmen zu berücksichtigen. Bei der
Strategieumsetzung
besteht die Gefahr, dass
die Ziele des Unternehmensnetzwerks, die im
Rahmen der Strategieentwicklung formuliert
wurden, von den unternehmensindividuellen
Zielen abweichen. Um diese Hürden zu überwin-
den, benötigen Unternehmensnetzwerke ein für
ihre Zwecke angepasstes Steuerungskonzept
zur Erreichung des Ziels der ökologischen Nach-
haltigkeit (siehe Abbildung 6). Hierbei fällt auf,
dass die Personalsteuerung innerhalb des Steu-
erungskonzepts von Einzelunternehmen durch
eine
Selbststeuerung der Netzwerkpartner
im Unternehmensnetzwerk ersetzt wurde.
Erfolgskritisch für die Steuerung ist die Akzep-
tanz der Instrumente innerhalb des Unterneh-
mensnetzwerks.
Alle Netzwerkpartner müs-
sen die Instrumente als legitim und trans-
parent empfinden, um eine erfolgreiche
Umsetzung der Steuerung der ökologischen
Nachhaltigkeit ermöglichen zu können.
Ergebnissteuerung
Die
Ergebnissteuerung
basiert auf den ent-
wickelten und für die Messung der Zielerrei-
chung verwendeten Kennzahlen. Die einzelnen
Instrumente der Ergebnissteuerung greifen
daher auf die im netzwerkweiten Berichtswe-
sen konsolidierten Kennzahlen zurück. Schon
bestehende
Performance Reports
eignen
sich sehr gut für eine Integration der aus den
Nachhaltigkeitszielen abgeleiteten Kennzahlen.
Diese können in das bestehende Berichtswesen
des Unternehmensnetzwerks integriert wer-
den. Auf dieser Basis können einzelnen Adres-
saten im Unternehmensnetzwerk sowie die
Abb. 5: Verhaltensorientiertes Steuerungssystem
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