CONTROLLER Magazin 2/2016 - page 87

85
Data Scientist Aufgaben wahr, die 40 Jahre lang
die Kernaufgaben der Controller waren. Control-
ling-Tätigkeiten werden outgesourct. Von Füh-
rungskräften werden heute Controlling-Kennt-
nisse erwartet, das externe und das interne
Rechnungswesen sind vielfach harmonisiert –
gibt es den Controller in der ursprünglich von
Deinem Vater definierten Rolle noch und wie
entwickelt sich das weiter? Welchen Einfluss hat
das auf die CA Akademie und wie begegnet die
CA unter Deiner Führung diesen Trends?
D. Deyhle:
Die Controller-Rolle entwickelt sich
stetig weiter. Die heutige
Rollendefinition des
Business Partners
entspricht dem, was in den
Seminaren der
CA seit 4 Jahrzehnten propa-
giert
und unterstützt wird, denn schon in den
Anfängen der Akademie hat mein Vater die Con-
troller in der Rolle des internen Beraters und
Sparringspartners gesehen. Die
Anforderun-
gen an Fachkenntnisse sowie an soziale
Kompetenzen sind aber enorm gewachsen
und unterliegen dem Wandel. Eine kontinuierli-
che Weiterbildung zur
Controlling Excellence
bedeutet somit einen klaren Wettbewerbs-
vorteil
. Unter diesem Gesichtspunkt erweitern
wir unser Controllers Diplomprogramm (CA) in
fünf Stufen permanent.
Aber auch das Produktportfolio der CA ist konti-
nuierlich mit den sich verändernden Anforde-
rungen erweitert worden. Vor gut zwei Jahren
haben wir umstrukturiert und unter dem Dach
der CA AKADEMIE AG die CA controller akade-
mie um die Trainingsmarken CA institute for
accounting & finance und CA management
akademie erweitert. So bieten wir
heute 360°
betriebswirtschaftliche Weiterbildung
mit
den Schwerpunken Controlling, Rechnungsle-
gung und Wirtschaftskompetenz für Fach- und
Führungskräfte an.
Es war ein wichtiger Schritt, unser Portfolio um
einen
IFRS Zertifikatskurs
und zahlreiche
Fachseminare im Bereich nationale und interna-
tionale Rechnungslegung zu erweitern. Für
Con-
troller und Führungskräfte wird Bilanzwis-
sen
immer wichtiger und gerade durch die Glo-
balisierung sind Kenntnisse zur internationalen
Rechnungslegung erforderlich. Weiterhin ist zu
beobachten, dass Controlling und Accounting
mehr und mehr zusammenwachsen und das
Berufsbild „Biltroller“ an Bedeutung gewinnt.
Für
Führungskräfte und Non-Financials
, die
seit jeher die Seminare der CA controller akade-
mie besuchen, bieten wir nun ein eigenes
Wirt-
schaftskompetenz-Programm
. Denn hier ist
ebenfalls Businesspartnering gefragt, und das
geht nur auf Augenhöhe mit einem einheitlichen
betriebswirtschaftlichen Verständnis sowie gu-
tem Finanz- und Controlling-Wissen. Aber auch
für den zunehmenden direkten Umgang mit
Self-Service-BI-Tools ist dieses Wissen äußerst
wichtig. Parallel wächst unsere CAP-Reihe zur
Erweiterung der persönlichen Kompetenzen
.
Business Partner sein heißt eben auch, den
Partner zu verstehen und empfängerorientiert
und wirkungsvoll zu agieren. Dazu braucht es
neben gutem Fach- und Methodenwissen eben-
so soziale Kompetenzen. Diese sind für alle Be-
reiche gleich wichtig, egal ob ich nun Controller,
Fachkraft und „Non-Financial“ oder Führungs-
kraft bin. In
Zeiten der Digitalisierung ist In-
formationsmanagement
ein Top-Thema, mit
dem wir alle uns immer stärker befassen müs-
sen und das unsere gesamte Geschäftswelt
prägt. Bei der CA controller akademie haben wir
seit einigen Jahren Seminare und Fachtagungen
zu Big Data, Business Intelligence, Data Analysis
und Reporting. Neben dem richtigen Umgang
mit Informationen werden auch Tipps und Stan-
dards im Berichtswesen gelehrt, umWissen und
Erkenntnisse aussagekräftig und mit Wirkung
weiterzutransportieren.
M. Kottbauer:
Mit der Digitalisierung verändert
sich die Art des Lernens, durch neue Möglich-
keiten ändert sich auch hier der Ausbildungs-
markt. Wie wirst Du, bzw. wie soll die CA darauf
reagieren?
D. Deyhle:
Wir haben mit unserer
Lernumge-
bung CAonAir
bereits ein gutes Angebot an On-
line Trainings und Live Webinaren, das je nach
Kundenbedarf rasch um Themen erweitert wer-
den kann. Teilnehmer werden bei der Bearbei-
tung von Themen dort online begleitet. Auch ha-
ben wir seit Jahren den Bereich Retraining auf
unserer Website. Aber am Ende bleibt der
Mensch, der eben Face to Face kommunizieren
will. Ich denke, es wird nach wie vor Thema sein,
sich auch im Austausch mit anderen weiterzu-
bilden, um von Erfahrungen out of the Box zu
profitieren und in Teams zu üben. Die
Heraus-
forderung
ist dabei, den
richtigen Mix an Wei-
terbildungsthemen in unterschiedlichen
Formaten anzubieten
. Dieser besteht im Falle
der CA aus öffentlichen Seminaren und Fachta-
gungen, Inhouse Training, Coaching, Beratung
und Umsetzungsbegleitung, Train the Trainer so-
wie Online Training und Coaching. Und das
passgenau auf den Kundenbedarf zugeschnit-
ten. Integriertes Lernen oder Blended Learning,
also eine optimale Verknüpfung aus Präsenzver-
anstaltungen und e-Learning, ist dabei ein wich-
tiger Aspekt.
Die CA Akademie wird Unternehmen in dieser
Form künftig verstärkt individuelle Weiterbil-
dungslösungen anbieten. Auch hier heißt es als
Business Partner Unternehmen gezielt bei der
Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter zu be-
gleiten und zu unterstützen.
M. Kottbauer:
In dieser Ausgabe haben wir den
Themenschwerpunkt „Entscheiden“. Dein Vater
hat als Pionier und Gründer der CA vor 45 Jah-
ren seine Entscheidungen innerhalb des Unter-
nehmens alleine treffen müssen, nachdem er oft
durch Befragung der Kunden im Seminar die
Bedürfnisse erfasst hatte. Wie werden heute und
in Zukunft Entscheidungen in der CA gefällt?
D. Deyhle:
Die
Geschäftswelt
verändert sich
heute
rasend schnell
, so dass Firmen
agilere
Strukturen
entwickeln müssen. Das geht uns
nicht anders, auch wir müssen uns flexibel den
volatilen Marktbedingungen stellen. Das bedeu-
tet eben auch, dass Entscheidungen und Strate-
gien stetig überprüft und ggf. nachjustiert wer-
den müssen.
Strategien werden bei der CA
häufig in Teams erarbeitet und Entscheidun-
gen dann gemeinsam getroffen.
Schließlich
sollen diese später auch vom Team motiviert
umgesetzt und getragen werden. Grundsätzlich
haben wir in der CA bedingt durch unsere Größe
eine eher flache Hierarchiestruktur, bei der jeder
Mitarbeiter gehört wird. Ich persönlich sehe es
als Chance, durch die Einschätzung oder das
Wissen eines Kollegen dazuzulernen und meine
Sichtweise zu erweitern.
M. Kottbauer:
Liebe Dorothee, herzlichen Dank,
dass Du Dich für das Interview zur Verfügung
gestellt hast, dass Du unseren Lesern tiefere
Einblicke in Dein persönliches Wirken und auch
in das Geschehen und in die Entwicklungen der
CA Akademie gewährt hast. In Deiner neuen
Funktion wünsche ich Dir weiter viel Erfolg.
CM März / April 2016
1...,77,78,79,80,81,82,83,84,85,86 88,89,90,91,92,93,94,95,96,97,...116
Powered by FlippingBook