CONTROLLER Magazin 2/2016 - page 76

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Berlin et al. 2014. Für ein Einzelunternehmen
sind die Schritte eins bis vier ausreichend.
Bei der Entwicklung einer ökologischen Nach-
haltigkeitsstrategie in Unternehmensnetzwer-
ken sind die
besonderen Bedingungen
dieser
zu berücksichtigen. Aufgrund der Freiwilligkeit
der Unternehmen in einem Unternehmensnetz-
werk können die Strategie und die daraus ab-
geleiteten Ziele nicht – wie in einem Einzelun-
ternehmen – von einer zentralen Stelle verord-
net werden. Demnach ist hierfür das iterative
Vorgehen durch einen Schritt der Vorbereitung
und einen Schritt zur Verbreitung der Ergebnis-
se im Unternehmensnetzwerk zu erweitern.
Exkurs
:
Strategische Unternehmensnetzwerke
entstehen durch den
freiwilligen Zusam-
menschluss rechtlich eigenständiger
Unternehmen
. Ziel des Zusammenschlus-
ses ist es, gegenüber großen Unternehmen
konkurrenzfähig zu bleiben. Ein Beispiel für
ein Unternehmensnetzwerk ist der Zusam-
menschluss mittelständischer Logistik-
mit den Zielen des Unternehmens über-
einstimmen
.
Diese Schwierigkeiten lassen sich analog auf
Netzwerkpartner übertragen. So bestehen
auch hier verschiedene Interessen und Ziele
der Netzwerkpartner, sodass die Gefahr be-
steht, dass die Ziele des Unternehmensnetz-
werks, die im Rahmen der Strategieentwick-
lung formuliert wurden, von den unternehmens-
individuellen Zielen abweichen. Auch existiert
eine Vielzahl bestehender Nachhaltigkeitspro-
gramme der Unternehmen, die es zu berück-
sichtigen und miteinander zu vereinen gilt.
Um diese Hürden zu überwinden, benötigen Un-
ternehmen und Unternehmensnetzwerke Steu-
erungsinstrumente, um ökologische Nachhaltig-
keit erfolgreich umzusetzen. Das von Merchant
und Van der Stede (2007) entwickelte Steue-
rungskonzept stellt eine Möglichkeit hierfür dar.
Ziel dieses Beitrags
ist es, zunächst das Vor-
gehen der Strategieentwicklung und schließlich
das
Steuerungskonzept in Unternehmen
und damit auf
Mitarbeiterebene
sowie in
Un-
ternehmensnetzwerken
auf
Unternehmen-
sebene
anzuwenden (siehe Abbildung 2). Da-
mit soll gezeigt werden, dass das Steuerungs-
konzept sowohl zur Beeinflussung des Verhal-
tens von Mitarbeitern als auch zur Steuerung
der Netzwerkpartner in Unternehmensnetzwer-
ken eingesetzt werden kann.
Im folgenden Abschnitt werden zunächst die
Grundlagen der Strategieentwicklung und -um-
setzung sowohl für Unternehmen als auch für
Unternehmensnetzwerke erläutert. Anschlie-
ßend werden Steuerungsinstrumente für Unter-
nehmen vorgestellt, die im Projekt Smart Stea-
ming mit Unternehmen der Binnenschifffahrt
entwickelt und validiert wurden. Analog dazu
werden im daran anschließenden Abschnitt die
Steuerungsinstrumente für Unternehmensnetz-
werke vorgestellt, welche in Unternehmens-
netzwerken der Logistikbranche im Rahmen
des Projektes ÖkoStar entwickelt und validiert
wurden. Ein Fazit schließt den Beitrag.
Strategieentwicklung
und -umsetzung
Eine ökologische Nachhaltigkeitsstrategie bildet
die Grundlage für eine ökologische Ausrichtung
von Unternehmen sowie Unternehmensnetz-
werken. Innerhalb der
Strategieentwicklung
gilt es, zuerst ein Umweltleitbild zu entwickeln
(siehe Abbildung 1). Hieraus werden die ökolo-
gischen Nachhaltigkeitsziele abgeleitet. Für
eine erfolgreiche Strategieentwicklung ist das
in Abbildung 3 dargestellte Vorgehen entwickelt
worden. Dieses Vorgehen orientiert sich an
Abb. 1: Vorgehen zur Steuerung der ökologischen Nachhaltigkeit in Unternehmen und Unternehmensnetzwerken
Abb. 2: Steuerungskonzept für Unternehmen nach Merchant und Van der Stede 2007
Steuerung der ökologischen Nachhaltigkeit
1...,66,67,68,69,70,71,72,73,74,75 77,78,79,80,81,82,83,84,85,86,...116
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