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Haben wir Management-Methoden, um die
technologischen Veränderungen, die Globali-
sierung und die Reaktion der Märkte auf diese
und andere Mega-Trends in der Strategie um-
fassend aufzufangen und verwertbar zu ma-
chen? Haben Unternehmen die nötige Umset-
zungskompetenz für die Dynamik der heutigen
Zeit (vgl. Abbildung 1)?
Die These:
Eine Unternehmensführung mit
den Mitteln des klassischen Managements
reicht in dynamischen Märkten nicht mehr
aus.
Die drei Managementfelder Flexibilitäts-,
Innovations- und Komplexitätsmanagement
sollten künftig in das strategische Gesamtkon-
zept eines Unternehmens eingebunden sein
und die klassische Steuerung flankieren.
Charles Darwin sagte zur Evolution der Natur:
„Es sind nicht die stärksten Spezien, die
überleben, nicht die intelligentesten, son-
dern die, die am schnellsten auf Verände-
rungen reagieren können.“
Dies muss heute
auf die Wirtschaftswelt übertragen werden.
Es wird immer wichtiger zu überblicken, ob und
wie Unternehmen sich unter den schnellen ex-
ternen Veränderungen wettbewerbsfähig halten.
Gemessen an den dynamischen Einflüssen han-
deln sehr viele Unternehmen heute noch kurz-
atmig reaktiv oder langatmig.
Vor allem fehlt oft
in der Strategie die methodische, umfassende
Konzentration auf externe Veränderungen.
Ein Strategie-Konzept für
dynamische Märkte
Im „Dschungel des strategischen Manage-
ments“ (Minzberg et al, 2012) zählen heute
Benchmarking, Branchenstrukturanalyse, die
SWOT-Analyse, strategische Planung, Mission
und Vision, CRM, Outsourcing, die Balanced
Scorecard, Change Management und Kern-
kompetenz-Management zu den wichtigsten
Tools im strategischen Management (Bain-Stu-
die, 2013). Sie leisten unverzichtbare Beiträge
zur Unternehmensentwicklung. Reichen diese
Werkzeuge aus, die Dynamik der Märkte zu er-
fassen?
Operative Management-Tools wie TQM, FMEA,
Prozessaudits, Reengineering, 4PMarketing
sorgen in den jeweiligen Funktionen für die
bestmögliche Umsetzung der bevorzugten
Strategie. Zur Unternehmensentwicklung tra-
gen sie durch die mit ihrer Hilfe erreichten Er-
gebnisse indirekt bei, haben sie aber nicht zum
vordergründigen Ziel.
Der amerikanische Psychologie Abraham
Maslow befand: „Wer nur einen Hammer als
Werkzeug kennt, hält jedes Problem für einen
Nagel.“ Ein Strategiekonzept, das sich in einer
besonders dynamischen Umgebung bewährt,
wendet neue Managementfelder an.
Unternehmenssteuerung in dynamischen Märkten
Strategisch „flink“
Wie gelingt Unternehmenssteuerung in zunehmend
dynamischen Märkten?
von Peter Hasbach