CONTROLLER Magazin 2/2016 - page 53

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Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die
Unternehmen einen immer größeren Aufwand
betreiben, um die steigende Zahl und Komple-
xität der Maßnahmen und Projekte zu bewälti-
gen. Wie eine große Studie belegt, verzetteln
sich immer mehr Unternehmen bei Maßnah-
men und Projekten, wodurch ein Großteil der
eingesetzten Ressourcen wirkungslos ver-
pufft. Geplatzte Termine und gescheiterte Pro-
jekte kosten die Unternehmen nicht nur viel
Geld, sondern auch ihre zukünftige Wettbe-
werbsfähigkeit. Das ist fatal, denn
„survival of
the fittest“
gilt auch in der Wirtschaft.
Mit der vorgestellten Methode der Erfolgs-
fokussierten Priorisierung wird die Haupt-
ursache für Verzettelung und ineffiziente
Projekte beseitigt.
Denn mit ihr wird das
Nutzenpotenzial von Maßnahmen und Projek-
ten objektiv ermittelt, bevor über sie entschie-
den wird. Die in wenigen Minuten ermittelten
Werte zeigen zuverlässig an, wie hoch das
Nutzenpotenzial einer Maßnahme tatsächlich
ist – unabhängig davon, ob er finanzieller Art
ist, oder sich positiv auf Effizienz, Image, Qua-
lität, Gesundheit, Umwelt oder Compliance
auswirkt.
Diese objektiv ermittelten Werte ermöglichen
es, klare Prioritäten zu setzen, die Ressourcen
auf die Maßnahmen mit hohem Nutzen zu fo-
kussieren und diese voranzutreiben – ohne
die sonst üblichen Diskussionen und Ressour-
cenkonflikte und Probleme. Auf diese Weise
werden auch die Leistungsträger von weniger
Wichtigem entlastet und die Zahl der umge-
setzten Maßnahmen und Projekte mit hohem
Nutzen steigt. In der Folge werden die Unter-
nehmen schnell wirtschaftlicher und wettbe-
werbsfähiger; kurzum erfolgreicher.
Verlust von Ressourcen durch
„Verzettelung“
Wie die Studie
Projektmanagement: Aben-
teuer Wertvernichtung
(Gröger, 2004) belegt,
ist der Wirkungsgrad bei Projekten so niedrig,
dass der Großteil der für Projekte eingesetz-
ten Ressourcen wirkungslos verpufft. Für die
Studie über die Effektivität und Effizienz von
Projekten wurden nahezu 1.000 deutsche
Führungskräfte befragt. Den Angaben zufolge
sind nur 43% der Maßnahmen strategisch
sinnvoll
und hiervon werden
nur 31% er-
folgreich umgesetzt
. Das ergibt einen Ge-
samtwirkungsgrad von nur 13% – d. h., (vgl.
Abbildung 1) die wirtschaftlichen Schäden für
die Unternehmen sind enorm; allein für die
deutsche Wirtschaft wird auf ca. 150 Mrd.
EURO jährlich geschätzt. Der Chaos-Report
(Standish Group, 2015) kommt bei der Aus-
wertung von über 40.000 IT-Projekten zu
ähnlichen Ergebnissen.
Bei näherer Betrachtung wird klar, dass
über
die Hälfte der Ressourcen durch Verzett-
lung verlorengeht.
Und da die Projektergeb-
nisse weit hinter den Erwartungen zurückblei-
ben, müssen weitere kostentreibende Projekte
beschlossen werden und die Situation spitzt
sich immer weiter zu. Weil immer mehr und
komplexere Projekte zu bewältigen sind, steigt
mit dem Aufwand auch die Belastung der erfah-
renen Mitarbeiter, die für die Umsetzung benö-
tigt werden. Da die Projektarbeit oftmals neben
dem normalen Tagesgeschäft zu erledigen ist,
werden immer mehr Mitarbeiter überlastet.
Werden die Mitarbeiter dauerhaft überlastet,
steigt das Risiko, dass diese Leistungsträger ein
Burnout erleiden. Abbildung 2 zeigt (spiegel on-
line, 2013), wie weit diese Entwicklung bereits
fortgeschritten ist und dass weiterhin mit einem
starken Anstieg zu rechnen ist.
Objektive Ermittlung
von Nutzenpotenzial
Für den geringen Erfolg von Projekten gibt es
viele Erklärungen, doch dauerhafte Überlas-
tung von Mitarbeiter dürfte einer der Haupt-
gründe sein. Eine Problemanalyse hat ergeben,
dass die meisten Auswirkungen auf eine einzi-
ge
Ursache
zurückzuführen sind:
Das Fehlen
Erfolgsfokussierte Priorisierung –
stets vorher wissen, worauf es
wirklich ankommt
von Gregor Stausberg
CM März / April 2016
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