CONTROLLER Magazin 2/2016 - page 48

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menschliche Verhalten mit anderen Personen
bezieht und somit gruppenbezogen zu betrach-
ten ist. Das Umfeld nimmt dabei eine gesonder-
te Stellung ein, da es den Aktionsrahmen dar-
stellt und somit sowohl die einzelne Person als
auch die Aktion in Gruppen auf einer grundle-
genden Ebene beeinflusst (vgl. Abbildung 2).
Auswirkungen psychologischer
Effekte auf den Planungsprozess
und Implikationen
Da Menschen Träger der Planung sind, ist das
Modell eines rein analytischen und rationalen
Planungsprozesses in diesem Kontext realitäts-
fern. Um die Einflüsse psychologischer Effekte
auf den Planungsprozess herauszustellen, wer-
den die Prozessschritte der Strategischen Pla-
nung im Folgenden sukzessiv untersucht und
ihre Auswirkungen herausgearbeitet. Außer-
dem werden Handlungsempfehlungen im Sinne
von Maßnahmen diskutiert, mit denen den her-
ausgearbeiteten psychologischen Einflüssen
begegnet werden kann.
Dies geschieht mit
dem Ziel einer Steigerung der Effektivität
und Effizienz des Planungsprozesses.
Ab-
bildung 3 stellt die relevanten psychologischen
Effekte mir ihren Auswirkungen und Maßnah-
men zusammenfassend für die Prozessschritte
in der strategischen Planung dar.
Umweltanalyse und Unternehmensanalyse
Ziel der strategischen Analyse ist es, alle rele-
vanten Informationen zu erfassen, die ein ho-
hes strategisches Erfolgspotenzial aufweisen.
Von zentraler Bedeutung ist daher, dass das
Unternehmensziel und die strategische Agenda
verstanden wurden. Hierfür ist insbesondere
eine klare Formulierung und adressatengerechte
Kommunikation der Vorgaben im Vorfeld ele-
mentar, um zu verhindern, dass unzweckmäßige
Informationen gesammelt werden (vgl. Mintz-
berg, 1994, S. 13).
Menschliche
Emotionen
sind in der strategi-
schen Analyse ein nicht zu unterschätzender
Faktor. Eine stimmige emotionale Verfassung in
Kombination mit dem Vorhandensein kognitiver
Fähigkeiten fördert das Erkennen neuer, strate-
gischer Möglichkeiten (vgl. Michl et al., 2010,
S. 89). Neben der flexibleren kognitiven Auffas-
sung bestehen allerdings gleichzeitig eine er-
höhte Gefahr der Ablenkung und Wahrneh-
mungsverzerrung, da Emotionen in vielfältiger
Hinsicht das Denken beeinflussen (vgl. Michl et
al., 2010, S. 90). Eine Maßnahme, die seitens
des Managements ergriffen werden kann, ist
Abb. 3: Psychologische Effekte und Gegenmaßnahmen im strategischen Planungsprozess
Behavioral Strategic Planning
1...,38,39,40,41,42,43,44,45,46,47 49,50,51,52,53,54,55,56,57,58,...116
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