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          um Skaleneffekte zu realisieren, Aktivitäten
        
        
          hinsichtlich ihrer tatsächlichen Wertschöp-
        
        
          fung hinterfragt sowie Standardzeiten und
        
        
          -qualitäten definiert, um eine maximale Effizi-
        
        
          enz in den Prozessen sicherzustellen (siehe
        
        
          Abbildung 4). Die Optimierung der Aufbauor-
        
        
          ganisation hingegen hat zum Ziel, Schnittstel-
        
        
          len zwischen Organisationseinheiten zu mini-
        
        
          mieren, Verantwortlichkeiten einheitlich und
        
        
          übergreifend klar zu definieren sowie kritische
        
        
          Größen zur Realisierung von Skaleneffekten
        
        
          innerhalb der einzelnen Organisationseinhei-
        
        
          ten zu schaffen.
        
        
          Regel von einer Vielzahl von Unternehmen be-
        
        
          siedelt werden.
        
        
          Eine Daumenregel besagt,
        
        
          dass sich die Labor Arbitrage nach circa
        
        
          sieben Jahren nahezu ausgleicht.
        
        
          Damit bleibt dann – wenn man nicht an den
        
        
          nächsten Standort gehen möchte – nur noch,
        
        
          die Potenziale in den Synergien zu heben –.
        
        
          Die Optimierung umfasst hierbei die Ablauf-
        
        
          und die Aufbauorganisation. Im Rahmen der
        
        
          Optimierung der Ablauforganisationen werden
        
        
          beispielsweise Subprozesse definiert, die Ser-
        
        
          vice-übergreifend genutzt werden können,
        
        
          auch Qualitätssteigerung und Standardisie-
        
        
          rung nachzukommen. Wenn man hier einmal
        
        
          den Fokus auf das Kostensenkungsmandat
        
        
          legt, dann fallen in diesem Zusammenhang in
        
        
          der Regel zwei Stichworte: Labor Arbitrage
        
        
          und Synergien. Die Verlagerung der Service-
        
        
          Erbringung an Standorte mit kostengünstige-
        
        
          rer Lohnstruktur ist dabei in vielen Fällen ein
        
        
          wesentliches Potenzial, allerdings wird eine
        
        
          (Shared) Service Organisation nur erfolgreich
        
        
          sein, wenn es ihr gelingt, auch Synergien zu
        
        
          realisieren.
        
        
          Wenn man die Labor Arbitrage betrachtet, dann
        
        
          muss man hierbei zwei Dinge berücksichtigen.
        
        
          Zum einen darf man nicht nur einfach die durch-
        
        
          schnittlichen Kosten für einen Arbeitnehmer
        
        
          fokussieren, da dies das Potenzial in der Regel
        
        
          überschätzt. Eine Verlagerung ist– zumindest zu
        
        
          Beginn – mit Einbußen in der Produktivität ver-
        
        
          knüpft. Gerade wenn für Services besondere
        
        
          Profile (wie zum Beispiel Sprachkenntnisse) not-
        
        
          wendig sind, ist dieser Effekt nicht zu unter-
        
        
          schätzen. Zum anderen trägt die Labor Arbitra-
        
        
          ge oft nur für eine begrenzte Zeit, da sich die
        
        
          Lohnstrukturen an den entsprechenden Stand-
        
        
          ort anpassen. Das liegt an der Wirtschaftsent-
        
        
          wicklung an sich, aber auch an einem intensi-
        
        
          ven Wettbewerb zwischen einzelnen (Shared)
        
        
          Service Centern, da attraktive Standorte in der
        
        
          
            Autoren
          
        
        
          Dr. Daniel Stock
        
        
          ist seit 2014 bei der Strategic Service Consulting und hat davor
        
        
          8 Jahre bei McKinsey & Company gearbeitet. Sein themati-
        
        
          scher Fokus liegt auf Shared Service Centern sowie der Unter-
        
        
          stützung großer Business/IT-Transformations-Projekte.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          Dr. Florian Meister
        
        
          ist seit 2011 Geschäftsführer bei der Strategic Service Consul-
        
        
          ting. Zuvor hat er seit 2001 bei den Top Management Beratun-
        
        
          gen Corporate Transformation Group sowie A.T. Kearny gear-
        
        
          beitet, zuletzt als Mitglied der erweiterten Geschäftsführung.
        
        
          Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Themenkom-
        
        
          plex Business Process Management.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          
            Abb. 3: Pragmatischer Kopfpauschalansatz im HR-Bereich
          
        
        
          
            CM November / Dezember 2016