Controller Magazin 6/2016 - page 48

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Unternehmen sind mehr denn je auf ein
per-
formantes WAN (Wide Area Network)
ange-
wiesen, um die Kommunikation zwischen ihren
Standorten sicherzustellen. Das Weitverkehrs-
netz gewinnt aufgrund der rasant zunehmen-
den Datenmenge, immer neuer Anwendungen
und deren Zentralisierung stetig an Bedeutung.
Es entwickelt sich quasi zur zentralen Nerven-
bahn des Unternehmens, zur Grundlage jegli-
cher IT, die nicht mehr nur Mittel zum Zweck,
sondern für viele Unternehmen selbst zum
Zweck geworden ist, mit dem sich Geld verdie-
nen lässt. Diese Nervenbahn bricht zusammen,
wenn die Nerven durchtrennt werden. Daher
müssen
viele Unternehmen ihr WAN opti-
mieren, um auch zukünftige Herausforde-
rungen meistern zu können.
Sie unterschät-
zen jedoch häufig die Komplexität eines sol-
chen Projekts, denn es kommt nicht nur auf die
technischen Komponenten an.
Zwei Trends führen dazu, dass die Bedeutung
des WAN – und damit auch die Abhängigkeit
des Unternehmens von diesem Netz – zunimmt:
Zum einen werden immer häufiger
Cloud Ser-
vices oder Web-basierte Anwendungen
wie
Software as a Service (SaaS) eingesetzt, zum
anderen
steigt der Bandbreitenbedarf
. Das
bedeutet, dass Unternehmen der Big-Data-Her-
ausforderung nur begegnen können, wenn sie
über genügend Bandbreite verfügen, die insbe-
sondere für geschäftskritische Anwendungen
eine immer größere Rolle spielt. Zu den Anfor-
derungen an ausreichende Kapazitäten kom-
men auch gestiegene Ansprüche bezüglich der
Verbindungsqualität. Da Computerleistung aber
immer häufiger extern eingekauft wird, müssen
Performance- und vor allem Sicherheitspara-
meter vertraglich exakt fixiert werden.
Da das
WAN die Grundlage für die Kommu-
nikation der einzelnen Geschäftsbereiche
und Standorte untereinander ist
, stellen
sich dem Unternehmen beim Optimieren kom-
plexe Herausforderungen. Im Rahmen der Pro-
jektplanung müssen sich Unternehmen von
vornherein über die Leistungsfähigkeit des
WAN im Klaren sein: Welche Rolle spielen
Cloud-basierte Anwendungen, an welche Data
Center muss das WAN angeschlossen werden,
wie sehen die Wachstumsszenarien des Unter-
nehmens aus und in welchen Regionen ist es
aktiv oder will es expandieren? Das sind typi-
sche Fragen, die vor der rein technischen Opti-
mierung eines Weitverkehrsnetzes in der ers-
ten Projektphase beantwortet werden müssen.
Anhand der daraus hervorgehenden Zielvorga-
ben richtet sich die Leistungsfähigkeit des
Weitverkehrsnetzes aus.
Nicht zu viel und nicht zu
wenig – die passenden Daten
für die Ausschreibung
Ein nicht zu unterschätzender Aufwand ergibt
sich im Rahmen eines WAN-Projektes bei der
Erfassung der notwendigen Daten. Diese müs-
sen auf Basis der formulierten Zielvorgaben des
Gesamtprojektes dediziert erhoben werden, da
sie meist nicht oder nur teilweise vorliegen. Hier-
bei werden über die
Standortliste des Unter-
nehmens
für jeden einzelnen Firmenstandort
alle für die spätere Ausschreibung relevanten
Daten gesammelt. Je mehr Standorte ein Unter-
nehmen besitzt, desto höher ist der Aufwand:
Alle notwendigen Informationen müssen fehler-
frei vorliegen, um wichtige technische Aus-
schreibungsvorgaben definieren zu können; aber
auch, um die Anbieter in die Lage zu versetzen,
ein gutes Angebot abgeben zu können. „In die-
ser frühen Projektphase wirken sich Fehlbe-
schreibungen in den Zielvorgaben oder eine
mangelnde Datenerfassung gegebenenfalls ver-
heerend auf die spätere WAN-Ausschreibung
oder den WAN-Betrieb aus“, erklärt Thomas
Rösler, Geschäftsführer der
Retis Consulting
Group GmbH
, die sich auf IT-Sourcing-Projekte
mit den Schwerpunkten Infrastruktur und Mana-
ged Services spezialisiert hat. Die Praxis zeigt,
dass derartige Projekte in vielen Unternehmen
jedoch weniger an einer unzureichenden als viel-
mehr an einer zu großen Datenmenge scheitern
– gerade, wenn das Unternehmen zum Beispiel
über mehrere tausend Standorte verteilt ist. Da-
mit die Kosten nicht explodieren, benötigen Un-
ternehmen
eine ausbalancierte Erfassung
der Standortdaten
mit dem Blick fürs Wesent-
liche. „Hierfür sind strukturierte Prozesse not-
WAN-Optimierung
Kostenfallen durch umsichtige
Projektierung vermeiden
von Marc Hankmann
WAN-Optimierung
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