Controller Magazin 6/2016 - page 39

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Herausforderungen
des Wissensmanagements
„Wir leben heute in einer Informations- und
Wissensgesellschaft, in der nicht mehr Arbeit
und Kapital, sondern Informationen und daraus
erzeugtes Wissen die wertvollsten Ressourcen
darstellen.“
1
Diese Erkenntnis setzte sich be-
reits in den 1990er Jahren durch. In der Folge
entstand eine Vielzahl an Veröffentlichungen
zum Themenbereich ‚Wissensmanagement‘.
Analysiert man die Veröffentlichungen des
Controller Magazins über die letzten 25 Jahre
zu diesem Thema, reflektiert sich auch hier der
Erkenntnisprozess aus Theorie und Praxis,
dass die ursprüngliche Erwartungshaltung in
Bezug auf technische Lösungen, insbesondere
softwarebasierte Wissensmanagementsyste-
me, nicht erfüllt wurde. Grund hierfür ist, dass
sich Wissen, unterteilt in implizites und explizi-
tes, ähnlich einem Eisberg verhält, nämlich
mehrheitlich verdeckt ist.
Grundsätzlich geht
man von einer Verteilung 20 % explizites
und 80% implizites Wissen aus.
Letzteres
entzieht sich dabei grundsätzlich der standardi-
siert-systemischen Erfassbarkeit. Der Beitrag
von Walther et. al zum Thema „Wissensma-
nagement – Das lernende Unternehmen“
2
zeigt
sehr schön die Vielschichtigkeit und Komplexi-
tät, die sich im Kontext des Wissensmanage-
ments ergeben, auf. Gleichzeitig wird nochmals
die Bedeutung des Wissens anhand der Wis-
senstreppe illustriert:
Wissen ist Vorausset-
zung für Wettbewerbsfähigkeit.
Der Status
Quo kann somit anhand folgender Merkmale
beschrieben werden:
·
Wissen ist die Voraussetzung
für Wettbewerbsfähigkeit.
·
Die Bedeutung des Wissens nimmt weiter
zu (beispielhafte Schlagworte: Globalisie-
rung, Wissensgesellschaft, Industrie 4.0).
·
Wissensmanagement ist eine herausfor-
dernde, komplexe Aufgabe.
In der Konsequenz stellen sich zwei zentrale Fra-
gen. Erstens, wie ist der Status Quo in Bezug auf
Wissensmanagement? Zweitens, welchen Bei-
trag kann Controlling im Rahmen des Wissens-
managements leisten? Hinsichtlich der ersten
Frage wurde der Untersuchungsbereich einge-
schränkt auf kleine und mittelständische Tech-
nologieunternehmen. Aufgrund ihrer Branchen-
zugehörigkeit ist Wissen und Wissensmanage-
ment für diese Unternehmen von entscheiden-
der Bedeutung. Gleichzeitig ergeben sich aus
der geringen Größe häufig Limitierungen, bei-
spielsweise hinsichtlich finanzieller Mittel oder
verfügbarem Fachwissen. Darüber hinaus ist
eine Bewertung vorzunehmen, welchen Beitrag
das Controlling leisten kann, um die spezifischen
Rahmenbedingungen handhaben zu können.
Konzeptionelle Rahmenbedingungen
Zur Fundierung und Einordnung werden im Fol-
genden kurz zentrale Begriffe und Rahmenbe-
dingungen definiert. Hinsichtlich der Clusterung
von Unternehmen in Größenklassen gibt es ver-
Wissensmanagement in KMU der
Technologiebranche
Status Quo und Handlungsbedarf für das Controlling
von Olaf B. Mäder
CM November / Dezember 2016
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