Controller Magazin 6/2016 - page 40

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Bezugsrahmen zum
Wissensmanagement in KMU
der Technologiebranche
Die Elemente Wissensmanagement, Technolo-
giebranche, mittelständisches Unternehmen,
Personalmanagement und Controlling sind in
Beziehung zu setzen, um einen Lösungsansatz
der komplexen Herausforderung in Bezug auf
das Wissensmanagement abzuleiten. Abbil-
dung 2 stellt eine Lösungsoption dar, in der als
Bezugsrahmen die einzelnen Bestandteile mit-
einander verknüpft sind.
Grundsätzliche Orientierung gibt der allgemei-
ne Managementprozess mit den Phasen
Ziel-
bildung, Planung, Durchführung und Steu-
erung, in Verbindung mit dem TOM-Modell
(Technik, Organisation, Mensch). Ausgangs-
punkt ist die Zieldefinition in Bezug auf den
Aspekt Wissen. Das Unternehmen muss hier,
in Abhängigkeit der spezifischen Rahmenbe-
dingungen, festlegen, was in welchem Zeit-
raum erreicht werden soll. In der zweiten Pha-
se liegt der Fokus auf dem Prozess des Wis-
sensmanagements. Basis hierfür ist der aktu-
elle Wissenstand. Hier hat, ausgerichtet auf
die definierten Wissensziele, eine fundierte
Planung zu erfolgen, welche dann umzusetzen
ist. Träger des Wissensmanagements sind die
Unternehmensorganisation im Allgemeinen
sowie das Personalmanagement im Speziel-
len. Letzteres ist verantwortlich für die Zieler-
reichung und deckt den Bereich Unterneh-
menskultur/Mensch ab. Gleichzeitig muss ein
Rückgriff auf organisationale Elemente erfol-
der Unternehmensziele. Das Personalmanage-
ment muss sich aktuellen Herausforderungen
wie dem Wertewandel, dem demographischen
Wandel, der Technologisierung, der Globalisie-
rung sowie steigender Komplexität und Dyna-
mik stellen.
Ausgehend von der Logik der Wissenstreppe
(vgl. Abbildung 1) sind Informationen Daten,
denen Bedeutung zugeordnet wurde. Wer-
den Informationen miteinander vernetzt, ent-
steht Wissen. Im Weiteren führt Handeln
über Kompetenz zur Wettbewerbsfähigkeit.
Vor diesem Hintergrund ist Wissensmanage-
ment eine notwendige Voraussetzung
für
das erfolgreiche Bestehen von Unterneh-
men im Markt.
Wissensmanagement umfasst Theorien, Me-
thoden und Werkzeuge, die einen systemati-
sierten Umgang mit der Ressource Wissen zum
Ziel haben. Der Kernprozess des Wissensma-
nagements umfasst insbesondere Erwerb,
Identifikation, Bewahrung, Verteilung und Ent-
wicklung organisationalen Wissens, in einem
systematisierten Vorgehen, mit dem Ziel, die
Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu
steigern. Controlling, hier basierend auf dem
objektivierungsorientierten Controllingansatz,
wird verstanden als System, welches den durch
die Unternehmensführung geleiteten Wert-
schöpfungsprozess unterstützt, mit dem Ziel,
Transparenz zu schaffen und Managementent-
scheidungen zu objektivieren. Dem Controlling
wird somit klar
eine Unterstützungsleistung
zugewiesen.
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schiedene Möglichkeiten. Hier wird die Definiti-
on des § 267 HGB zugrunde gelegt. Demnach
sind mittelständische Unternehmen Betriebe,
die zwei der drei folgenden Kriterien nicht über-
schreiten: Jahresumsatz 40 Mio. Euro, Bilanz-
summe 20 Mio. Euro und Beschäftigte im Jah-
resdurchschnitt 250. Der Begriff ‚Technologie‘
beschreibt grundsätzlich die Wissenschaft von
der Umwandlung von Roh- und Werkstoffen in
fertige Produkte und Gebrauchsartikel, indem
naturwissenschaftliche und technische Er-
kenntnisse angewendet werden.
Die Techno-
logie ist demnach eine Methode oder ein
Verfahren der Umwandlung.
Des Weiteren
wird die Technologie als die Wissenschaft von
der Technik beschrieben. Unter Technik ver-
steht man dabei alle Prozesse, Anlagen, Ar-
beitsmittel, Maschinen etc., die Umwandlungs-
prozesse ermöglichen. Folglich sind Unterneh-
men der Technologiebranche Unternehmen, die
o. g. Methoden oder Verfahren in ihrer Wert-
schöpfungskette einsetzen.
Das Ziel des Technologiemanagements besteht
im Weiteren darin, durch gezielte technologi-
sche Innovationen die
Wettbewerbsfähigkeit
zu erhöhen, die Marktpositionen zu verbes-
sern und damit nachhaltig den Unterneh-
menswert zu steigern.
Vereinfacht bringen
Bullinger/Renz die Beziehung von Forschung,
Entwicklung, Technologie und Innovation auf
den Punkt „FuE macht aus Geld Wissen, Inno-
vationen machen aus Wissen Geld“.
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Personalmanagement ist die Summe personel-
ler Gestaltungsmaßnahmen zur Verwirklichung
Wissensmanagement in KMU
Abb. 1: Wissenstreppe: Von Zeichen zur Wettbewerbsfähigkeit
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1...,30,31,32,33,34,35,36,37,38,39 41,42,43,44,45,46,47,48,49,50,...106
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