76
          
        
        
          Abbildung 3 zeigt das
        
        
          Badewannenmodell
        
        
          nach
        
        
          Jossé
        
        
          ;
        
        
          13
        
        
          in seiner Grundversion veran-
        
        
          schaulicht es die verschiedenen Phasen des
        
        
          Störungsverlaufs, mögliche Restriktionen (z. B.
        
        
          Mindestleistung) und den Ausfall als Fläche, die
        
        
          i.d.R. den Primärschaden darstellt. Außerdem
        
        
          können ergänzend Maßnahmen dargestellt
        
        
          werden.
        
        
          14
        
        
          In der Normalphase arbeitet das Unternehmen
        
        
          (bzw. das betrachtete Objekt) mit Normalleis-
        
        
          tung. Durch die Störung findet in Phase 2 ein
        
        
          Leistungsabfall statt, der partiell oder total sein
        
        
          kann. Der Verlauf kann z. B. linear, s-förmig
        
        
          oder in Stufen sein. Die Ausfallphase kenn-
        
        
          zeichnet den Betrieb mit verminderter Leistung,
        
        
          wobei die Mindestleistung nicht unterschritten
        
        
          werden sollte; ggf. kann ein Notbetrieb gefah-
        
        
          ren werden. In Phase 4, der Recoveryphase,
        
        
          kommt es nach dem Wiederanlauf zu einem
        
        
          Leistungsanstieg; idealerweise wird das alte
        
        
          Leistungsniveau aus Phase 1 wieder erreicht
        
        
          oder (z. B. durch Prozessverbesserung) sogar
        
        
          überschritten.
        
        
          Grundsätzlich ist ein Ausfall als Fläche darstell-
        
        
          bar; diese gilt es zu verringern. Dafür stehen
        
        
          drei Basisoptionen zur Kompensation
        
        
          (kom-
        
        
          biniert) zur Wahl:
        
        
          15
        
        
          (vgl. Abbildung 4)
        
        
          1. Ausfall verzögern:
        
        
          z. B. Lagerhaltung er-
        
        
          höhen (Puffer); Rohstoffe durch Verträge
        
        
          sichern; Transportalternativen bereitstellen;
        
        
          allgemein: Widerstandskraft erhöhen
        
        
          2.  Früherer Wiederanlauf:
        
        
          z. B. schnelle Be-
        
        
          schaffung von Ersatzkapazitäten; erprobte
        
        
          BC- und Krisenpläne einsetzen; Aufräumar-
        
        
          beiten beschleunigen; verlorene Kunden-
        
        
          gruppen und Neukunden durch überzeugen-
        
        
          de Kommunikation (zurück)gewinnen
        
        
          3. Ausfall minimieren:
        
        
          Kunden auf verfügbare
        
        
          Produkte umlenken; Notbetriebsinfrastruktur
        
        
          nutzen; Kunden halten durch vertrauensbil-
        
        
          dende Informationspolitik
        
        
          In der Summe ergeben sich zahlreiche An-
        
        
          satzpunkte, die Störung an sich, ihre Aus-
        
        
          wirkungen, aber auch ihr Entstehen zu mi-
        
        
          nimieren.
        
        
          BCM ist ein analytisches Vorgehen.
        
        
          16
        
        
          Es ermittelt in einem klaren Ursache-Wirkungs-
        
        
          Gefüge drei Problembereiche, die gleichzeitig
        
        
          aber auch
        
        
          Hebel zur Problembewältigung
        
        
          bieten (vgl. Abbildung 5).
        
        
          Die Störung selbst
        
        
          kann evtl. eingedämmt werden (z. B. Brand im
        
        
          Werk schnell löschen),
        
        
          die Auswirkung einer
        
        
          Störung
        
        
          kann durch entsprechende Kompen-
        
        
          sation abgeschwächt oder gegebenenfalls aus-
        
        
          geschlossen (z. B. rasche Ingangsetzung; Er-
        
        
          
            Abb. 4: Stoßrichtungen zur Störungsverringerung
          
        
        
          
            Abb. 5: Ansatzhebel der Analyse und für Kontinuitätsmaßnahmen
          
        
        
          
            Business Continuity Management