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          bei kann es sich um
        
        
          Ereignisse im Umfeld
        
        
          handeln (Preisanstieg bei einem Rohstoff auf-
        
        
          grund einer Naturkatastrophe) oder um
        
        
          inter-
        
        
          ne Maßnahmen bzw. Ereignisse
        
        
          (Totalaus-
        
        
          fall einer Anlage aufgrund eines Feuers). Für
        
        
          diese Sachverhalte müssen die wertmäßigen
        
        
          Auswirkungen geplant werden. Abschließend
        
        
          werden die Basiswerte um diese Werte korri-
        
        
          giert. Die geschilderte Vorgehenswese wird
        
        
          vielfach auch als
        
        
          „effektbasierter Forecast“
        
        
          bezeichnet.
        
        
          3
        
        
          Ein Rolling Forecast kann nicht den Umfang ei-
        
        
          ner operativen Planung haben. Das ist auch
        
        
          nicht erforderlich, denn für zahlreiche Teilpläne
        
        
          gilt, dass eine einmal jährlich stattfindende
        
        
          Überarbeitung ausreichend ist. Die vielfach an-
        
        
          gesprochene Dynamik und Komplexität, der die
        
        
          Unternehmen heutzutage ausgesetzt sind, be-
        
        
          zieht sich keineswegs auf alle Unternehmens-
        
        
          bereiche und Prozesse. Viele Unternehmen
        
        
          werden deshalb zurechtkommen, wenn
        
        
          nur die
        
        
          Plandaten der mehrstufigen Deckungsbei-
        
        
          tragsrechnung alle drei Monate aktualisiert
        
        
          werden. Für das Management ist die De-
        
        
          ckungsbeitragsrechnung nach wie vor ein wich-
        
        
          tiges Informationsinstrument zur Entschei-
        
        
          dungsunterstützung, da sie in aggregierter
        
        
          Form Ergebnisdaten für Kunden- und Pro-
        
        
          duktgruppen bereitstellt.
        
        
          Im Rahmen der operativen Planung ist die
        
        
          mehrstufige
        
        
          Deckungsbeitragsrechnung
        
        
          ein
        
        
          Teilplan, der wiederum durch die
        
        
          Zusammen-
        
        
          führung zahlreicher anderer Teilpläne
        
        
          ent-
        
        
          steht (falls eine integrierte Planung eingerichtet
        
        
          ist). Wie bereits erwähnt, müssen im Rahmen
        
        
          eines Rolling Forecasts nicht alle Teilpläne
        
        
          überarbeitet werden. Ohne diese Teilpläne fehlt
        
        
          allerdings der gewohnte Input für die Erstellung
        
        
          der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung.
        
        
          Die Alternative zur Integration mit anderen Teil-
        
        
          plänen ist die direkte Überarbeitung der Kenn-
        
        
          zahlen in der Deckungsbeitragsrechnung mit
        
        
          Hilfe des zuvor beschriebenen
        
        
          effektbasier-
        
        
          ten Rolling Forecasts
        
        
          . Die Planung erfolgt
        
        
          dabei auf einer aggregierten Ebene wie Pro-
        
        
          duktgruppen, Kundengruppen, Regionen (sie-
        
        
          he Abbildung 3).
        
        
          Das Zahlenbeispiel in Abbildung 4 zeigt die De-
        
        
          ckungsbeitragsrechnung eines produzierenden
        
        
          Unternehmens. Grundlage für die Erstellung
        
        
          des Rolling Forecasts 3 sind die Plandaten des
        
        
          Rolling Forecasts 2 und die Istdaten. Zur Ver-
        
        
          einfachung der Darstellung wird nur jeweils
        
        
          eine Spalte dargestellt, die den
        
        
          Durchschnitts-
        
        
          wert von 12 Monaten
        
        
          ausweist. Bei den Um-
        
        
          satzerlösen signalisieren die Istdaten eine
        
        
          günstige Entwicklung. Diese wurde aber teil-
        
        
          weise durch Sondereffekte hervorgerufen und
        
        
          konnte deshalb nicht vollständig in den neuen
        
        
          Planwert übernommen werden. Die Herstell-
        
        
          kosten der abgesetzten Menge orientieren sich
        
        
          an den erhöhten Umsatzerlösen (Umrechnung
        
        
          mit festen Quoten). Bei den Verbrauchsabwei-
        
        
          chungen wurde der beobachtete Anstieg in den
        
        
          neuen Plandaten berücksichtigt, da keine Infor-
        
        
          mationen über Sondereffekte vorlagen. Bei den
        
        
          Verwaltungs- und Vertriebskosten wurden die
        
        
          Planwerte erhöht, da zusätzliche Werbemaß-
        
        
          nahmen genehmigt wurden.
        
        
          
            Neuer Abstimmbedarf nach Ein-
          
        
        
          
            führung eines Rolling Forecast
          
        
        
          Die
        
        
          Einführung eines Rolling Forecast
        
        
          führt
        
        
          sicherlich zu einem
        
        
          erheblichen zusätzli-
        
        
          chen Arbeitsaufwand
        
        
          für den am Planungs-
        
        
          prozess beteiligten Personenkreis. Davon ist
        
        
          selbst dann auszugehen, wenn man sich beim
        
        
          Rolling Forecast wie oben dargestellt nur mit
        
        
          der Aktualisierung der Plandaten in der De-
        
        
          ckungsbeitragsrechnung beschäftigt. Nicht
        
        
          immer werden für den erhöhten Arbeitsauf-
        
        
          wand auch zusätzliche Ressourcen bereitge-
        
        
          stellt werden können, so dass es insbesonde-
        
        
          re im Herbst zu Engpässen in der Controlling-
        
        
          Abteilung kommen kann. Die Folge davon ist in
        
        
          der Regel eine zeitliche Verschiebung der ope-
        
        
          rativen Planung. Ende September bzw. Anfang
        
        
          Oktober müssen mehrere Arbeitstage für die
        
        
          
            Abb. 3: Erstellung einer DB-Rechnung bei der operativen Planung und beim Rolling Forecast
          
        
        
          
            Integration der operativen Planung mit dem Rolling Forecast