57
          
        
        
          
            Zum Schluss (Märtin, S. 166)
          
        
        
          Prüfen Sie Ihren Bericht nach folgenden Ebenen:
        
        
          ·
        
        
          Inhaltcheck: Stimmt die Aussage? Sind
        
        
          alle Fakten enthalten? Wurde die Kern-
        
        
          botschaft deutlich gemacht? Wurde alles
        
        
          verständlich erklärt? Wurde der Proporz
        
        
          beachtet?
        
        
          ·
        
        
          Logikcheck: Gibt es Gedankensprünge?
        
        
          Sind Absätze richtig gesetzt? Bauen In-
        
        
          formationen aufeinander auf? Steht die
        
        
          Kernaussage am Anfang?
        
        
          ·
        
        
          Optikcheck: Ist die Textlänge der Wertig-
        
        
          keit des Themas entsprechend? Ist der
        
        
          Text ausreichend strukturiert? Sind genü-
        
        
          gend Auflockerungen eingebaut (Reiz-
        
        
          worte, Absätze, etc.)? Können Tabellen
        
        
          oder Diagramme verwandt werden?
        
        
          ·
        
        
          Stilcheck: Wurde eine adäquate Sprache
        
        
          genutzt? Liest sich der Text gut? Wurden
        
        
          Schachtelsätze gebildet oder Verneinun-
        
        
          gen eingebaut? Wurde substantiviert
        
        
          statt Verben zu nutzen? Passen die Satz-
        
        
          zeichen?
        
        
          ·
        
        
          Lesercheck: Wird der Leser den komplet-
        
        
          ten Text lesen? Wird die Spannung gehal-
        
        
          ten? Wird des Lesers Sprache genutzt?
        
        
          ·
        
        
          Holen Sie sich Feedback: Suchen Sie sich
        
        
          einen Probeleser! Nehmen Sie die Kritik
        
        
          ohne Entschuldigungen oder Gegenargu-
        
        
          mentation an. Verteidigen Sie ihren Text
        
        
          nicht. Nehmen Sie die Kritik an und ver-
        
        
          bessern Sie ihn!
        
        
          
            Literatur
          
        
        
          Controlling wiki: 
        
        
        
          de/index.php/Berichtsprinzip_des_Controllers,
        
        
          abgerufen am 02.10.2014
        
        
          Gottschling: Stefan Gottschling, „Einfach bes-
        
        
          ser texten“, Offenbach, 2010
        
        
          Karrierehandbuch: Roger Fisher, „Das große
        
        
          Karrierehandbuch, Frankfurt am Main, 2008
        
        
          Märtin: Doris Märtin, „Erfolgreich texten“,
        
        
          Frankfurt am Main, 2010
        
        
          Muschitz: Michaela Muschitz, „Klartext
        
        
          schreiben im Business“, Offenbach, 2010
        
        
          PocketPower: Markus Reiter, Steffen Som-
        
        
          mer, „Perfekt Schreiben“, München, 2013
        
        
          Schlote: Axel Schlote, „Treffsicher texten“,
        
        
          Weinheim, 2007
        
        
          Runden
        
        
          Sie Zahlen! Ein Viertel ist verständ-
        
        
          licher als 24,38 Prozent. Sie erklären einem
        
        
          Achtjährigen ja auch nicht das Gewicht eines
        
        
          IPhones mit „genau 112 Gramm“, sondern „un-
        
        
          gefähr so viel wie dein Hamster wiegt“.
        
        
          Zahlen und kommentierender Text
        
        
          gehören
        
        
          in Sichtweite. Tun Sie dies nicht, zwingen Sie
        
        
          den Leser zum Blättern. Die Motivation zum Le-
        
        
          sen des gesamten Berichtes steigert dies
        
        
          kaum. Machen Sie Ihren Bericht benutzer-
        
        
          freundlich! Ebenfalls vorsichtig sollten
        
        
          Anga-
        
        
          ben in Klammern
        
        
          getätigt werden. Ein voll-
        
        
          ständiger Satz ist meist einfacher zu lesen.
        
        
          Vermeiden Sie Seekrankheit beim Leser durch
        
        
          Strukturierung
        
        
          ! Das Leserauge und sein Hirn
        
        
          brauchen Orientierung. Verwenden Sie Absät-
        
        
          ze (Märtin: S. 125, 3-7 Zeilen), Infoboxen,
        
        
          Spitzmarken (das sind kursiv oder fett ge-
        
        
          druckt gesetzte Worte) (Märtin, S. 79) oder
        
        
          Gedankenstriche (Märtin, S. 159)! Zur Nen-
        
        
          nung vieler zusammengehöriger Daten bieten
        
        
          sich Tabellen und Diagramme an. Bei Aufzäh-
        
        
          lungen auch ruhig mal einen Doppelpunkt set-
        
        
          zen, wenn es unbedingt in Textform sein muss
        
        
          (Schlote, S.80).
        
        
          Überschriften
        
        
          sind ein zwingendes Gestal-
        
        
          tungsmittel. Nur mit dem Lesen der Überschrif-
        
        
          ten sollte der Leser die
        
        
          Kernthemen
        
        
          Ihres Be-
        
        
          richtes erfassen. Zur Auffrischung von langen
        
        
          Textpassagen bauen Sie gern
        
        
          Reizworte
        
        
          ein.
        
        
          Beim überfliegen Ihres Textes wird der Leser
        
        
          hier (wieder) anfangen zu lesen.
        
        
          Da Kommentieren ein Kampf um die Aufmerk-
        
        
          samkeit für ein trockenes Thema ist,
        
        
          variie-
        
        
          ren sie
        
        
          bitte mit
        
        
          Stilmitteln
        
        
          . Unterbrechen
        
        
          Sie Ihre Theorieausführungen mit einem Pra-
        
        
          xisbezug (z. B. konkrete Maßnahmen). Auflis-
        
        
          tungen können Sie mit der Ankündigung:
        
        
          „Drei Gründe möchte ich hierzu nennen …“
        
        
          (Märtin, S. 126) beginnen. Ebenso bietet sich
        
        
          die rhetorische Frage an z. B. „Welche Gründe
        
        
          führten zu dieser Entwicklung?“ Diese rhetori-
        
        
          schen Fragen aber nur sporadisch einbauen.
        
        
          Sie sollen ja mit dem Controllingbericht nicht
        
        
          Fragen, sondern Antworten liefern (Märtin,
        
        
          S. 159). Wichtig ist es die Spannung zu hal-
        
        
          ten. Fragen Sie sich beim Schreiben: Weshalb
        
        
          sollte der Leser weiterlesen? Was wird sein
        
        
          Benefit sein?
        
        
          nen Text. Wenn Sie alle Zahlen mit „T€“ ange-
        
        
          geben haben, dann sollten Sie auf die Angabe
        
        
          von „Mio.€“ im Text verzichten.
        
        
          Nutzen Sie ruhig
        
        
          Wiederholungen
        
        
          ! Machen
        
        
          Sie sich doch mal den Spaß und zählen Sie die
        
        
          Wiederholungen in Werbespots. Da wird in 30
        
        
          Sekunden dem potentiellen Kunden die Bot-
        
        
          schaft förmlich eingehämmert. Aber Vorsicht!
        
        
          Verwenden Sie
        
        
          keine Synonyme
        
        
          ! Verwenden
        
        
          Sie z. B. für ein neues Produkt ständig neue Be-
        
        
          zeichnungen, so glaubt der Leser zum Schluss
        
        
          an eine Produktoffensive.
        
        
          Orientieren
        
        
          Sie sich bei der
        
        
          Wortwahl am Le-
        
        
          ser!
        
        
          Der Köder muss dem Fisch und nicht dem
        
        
          Angler schmecken. Holen Sie Ihre Leser in de-
        
        
          ren Lebenswirklichkeit ab. Sind z. B. in Ihrer
        
        
          Branche Anglizismen alltäglich, so nutzen Sie
        
        
          diese. Bei einem traditionellen Mittelständler
        
        
          wird dies meist deplatziert wirken. In öffentli-
        
        
          chen Unternehmen arbeiten oft harmoniebe-
        
        
          dürftige Menschen. Hier gilt es die Wirkung des
        
        
          Textes und der Worte zu achten.
        
        
          Diplomatie
        
        
          ist
        
        
          gefragt.
        
        
          
            Textdesign
          
        
        
          Schachtelsätze
        
        
          ? Vergessen Sie es! Dies wirkt
        
        
          inkompetent
        
        
          . Es müssen nicht alle Informatio-
        
        
          nen zu einem Thema in einem Satz stehen. Eine
        
        
          Aussage pro Satz reicht (Schlote, S. 77). Bauen
        
        
          Sie kurze Sätze mit einfachem Satzbau! Also im
        
        
          Hauptsatz die Aussage und dahinter (nicht da-
        
        
          zwischen) der Nebensatz (wenn überhaupt).
        
        
          (Schlote, S. 80). Prüfen Sie Ihren Text, ob Sie
        
        
          „und“ oder „sowie“ genutzt haben! Meist kön-
        
        
          nen Sie den Satz dort teilen. Goldene Regel:
        
        
          Wenn Ihnen beim Lesen Ihres eigenen Satzes
        
        
          zwischendurch die Luft ausgeht, ist der Satz
        
        
          eindeutig zu lang (PocketPower, S. 111). Bringen
        
        
          Sie die
        
        
          Kernaussage von komplizierten Sach-
        
        
          verhalten am Anfang
        
        
          (Märtin S. 116)! Falls
        
        
          dann doch ein Schachtelsatz gebildet werden
        
        
          muss, weiß der Leser schon mal worum es geht.
        
        
          Bitte intellektuell anmutende
        
        
          Verneinungen
        
        
          streichen! Spätestens bei der doppelten Vernei-
        
        
          nung muss der Leser die Textpassage wieder-
        
        
          holen. Er wird sich vergewissern wollen, dass er
        
        
          es korrekt verstanden hat. Dies hält aber nur
        
        
          unnötig auf (Märtin, S. 117)
        
        
          
            CM September / Oktober 2015