CONTROLLER Magazin 5/2015 - page 27

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sen. Es ist in diesen Bereichen auch sicherzu-
stellen, dass eine
Identifikation mit den Bei-
trägen
stattfindet und die Sicht auf das größe-
re Ganze und nicht nur auf den eigenen Be-
richtsteil erweitert wird. Begleitend wurde die
Thematik in einer Masterthesis
6
aufbereitet, die
seitens der in der Abteilung Controlling mit die-
sem Thema betrauten Mitarbeiterin verfasst
wurde. Die Betreuung der Arbeit fand im Rah-
men der Wirtschaftsuniversität Wien durch den
damaligen Direktor der Teilunternehmung statt,
wodurch das Thema auch von der wissen-
schaftlichen Seite beleuchtet wurde.
Weitere Entwicklungsmöglichkeiten
Der Quartalsbericht wird um das Thema Kenn-
zahlen zur Ergebnisqualität (in Abhängigkeit
vom Projekt des Bundesministeriums für Ge-
sundheit) erweitert werden. Ein weiterer The-
menbereich stellt die Darstellung der gemein-
samen Sicht AKH Wien (Stadt Wien-Seite) und
Medizinische Universität Wien dar. Unter dem
Arbeitstitel „Universitätsmedizin Wien“ wird an
dieser Stelle eine abgestimmte zusammenge-
führte Sicht zur gemeinsamen Betriebssteue-
rung erarbeitet.
Fußnoten
1
LKF: Leistungsorientierte Krankenanstaltenfi-
nanzierung; Scoring durch KDok (Programmpa-
ket des Bundesministeriums für Gesundheit)
2
Dr. Walter Schmidt Vortrag „Grundsätze ord-
nungsgemäßen Controllings“ – ICV-Forum Ge-
sundheitswesen Österreich 2007
3
nur „Juni-Bericht“
4
Bach, H.,P.; Reich,M. : Controlling im Großkran-
kenhaus: Das Modell der Leistungsorientierten
Krankenanstaltenfinanzierung (LKF) – ein Instru-
ment zur internen Betriebssteuerung im Großkran-
kenhaus, in: ÖKZ 4/98, 39. Jahrgang, S. 44ff.
5
Bach, H.,P.; Reich, M. : Von der Patientenstro-
manalyse zum geographischen Informations-
system, Controller Magazin 1/2004, S. 72-80
6
Eigenschink, K.: „Berichtswesen – Grundlage
für die Unternehmenssteuerung“ Integration ei-
nes neuen Top-Managementberichtes in das
Standardberichtwesen am AKH Wien, Wirt-
schaftsuniversität Wien, 2013
Wien enthalten ist. Das St. Anna Kinderspital ist
eine Fondskrankenanstalt mit eigenem Rechts-
träger. In diesem Bericht – und dies war die He-
rausforderung – ist der für die Betriebssteue-
rung des AKH relevante Teil darzustellen.
Entstehung des Berichtes
Dieses Thema wird bewusst am Ende des Arti-
kels dargestellt, nicht nur, weil es das wichtigste
Thema überhaupt ist, sondern weil es nur nach
Kenntnis der Komplexität richtig eingeschätzt
werden kann. Die Erstellung eines derartigen
Berichts ist niemals Thema allein ausschließlich
im Controllerbereich.
Es ist eine intensive Zu-
sammenarbeit mit den Berichtsempfängern
und im Controller-Bereich notwendig.
Allen
Beteiligten in diesem Prozess gebührt daher ein
großer Dank! Im gegenständlichen Fall wurde
auf Basis des Auftrags des damaligen stellver-
tretenden Direktors der Teilunternehmung, der
für den kaufmännischen Bereich zuständig war
(jetzt Direktor der Teilunternehmung), ein Proto-
typ entwickelt, der bereits die Datenmodelle und
die unterschiedlichen Kapitel beinhaltet hat. Die
Formatvorstellungen wurden konkretisiert. Für
die LKF-Daten wurde ein eigenes Datenmodell
entwickelt, das die standardisierte Weiterverar-
beitung ermöglicht. Im Prototyp wurde ein
grundsätzliches Layout erstellt. Zuerst galt es,
die Inhalte abzustimmen und sicher zu stellen,
dass diese mit den Anforderungen der Empfän-
ger konform sind. Danach wurde auf Basis des
Prototypen in einem weiteren Arbeitsschritt die
Layout-Gestaltung in Angriff genommen. Dieser
Abschnitt hat mit dem aktuellen Layout geendet.
Parallel dazu musste organisiert werden, dass
die Input-Daten von den unterschiedlichen
Fachbereichen (z. B. Finanz, Personal, St. Anna
Kinderspital) zum geeigneten Zeitpunkt in einer
geeigneten Qualität geliefert werden. Durch
den Controllerbereich wird nicht nur die Plausi-
bilitätsprüfung durchgeführt, sondern auch die
Überprüfung der Textteile (Konsistenz und Aus-
sagenqualität). Für den Empfänger ist es uner-
heblich, aus welchen Quellen der Bericht er-
stellt wird. Es sollte so wirken, als wäre er aus
einem Guss. Dies ist organisatorisch und auch
vom Aufgabenumfang eine große Herausforde-
rung, wodurch weitere Bereiche außerhalb des
Controller-Bereiches einbezogen werden müs-
Halbjahresabschluss
Der Halbjahresabschluss wurde auf Basis des
integrierten Rechnungswesens erstellt. Die
Pla-
nung erfolgt im CO-Modul auf Ebene Kos-
tenstelle/Kostenart
unter Nutzung unter-
schiedlicher Trendverteilungen (z. B. für medizi-
nischen Sachaufwand und Personalaufwand).
Über die Kontenfindung und Rechnungswesen-
integration wird der
Plan direkt ins Finanzmo-
dul auf das dazugehörige Sachkonto über-
tragen.
Die Planung findet einmal statt. Der
weitere Vorteil dieser Integration ist, dass sich
die Trendverteilungen ebenfalls im FI-Modul
wiederfinden und so ein plausibler Planwert im
Halbjahresabschluss ausgewiesen werden
kann. Die Struktur entspricht der Detailstruktur
des Ergebnisberichtes, die
Inhalte
sind aber
nicht kameral orientiert, sondern es handelt
sich um den tatsächlichen
dopischen Halbjah-
resabschluss.
Aus dieser zusätzlichen Darstel-
lung ergeben sich Notwendigkeiten, zusätzliche
Erläuterungen in den Bericht zu integrieren, weil
durch die Hereinnahme des Halbjahresab-
schluss in einem Bericht 3 Sichten zusammen
kommen.
Im Ergebnisbericht
(Kapitel 3.1 des
Berichts)
werden die Hochrechnungswerte
mit dem Plan verglichen
und Maßnahmen zur
Zielerreichung sind bereits eingeschlossen. Im
CO-Plan-Ist-Vergleich auf Klinikebene ist die
Kostenstellenrechnung ausgewiesen und daher
der aktuelle Ist-Stand auf der Kostenseite dar-
gestellt. Im Halbjahresabschluss ist der aktuelle
Ist-Stand als Ergebnisbericht ausgewiesen. Die
Abweichung zwischen aktuellen Ist-Daten (z. B.
zu Erlösen und Aufwänden) ist erklärungsbe-
dürftig, wenn es um den Vergleich mit der
Hochrechnung geht. Besonders bei Erlösen und
beim medizinischen Sachaufwand sind in der
Hochrechnung bereits Maßnahmen inkludiert,
die unterjährig durch den Controllerbereich be-
wertet wurden und in die Hochrechnung einflie-
ßen, im Halbjahresabschluss aber nicht in dem
Ausmaß enthalten sein können.
Lagebericht und Kennzahlenübersicht
St. Anna Kinderspital
Dieser Berichtsteil deckt die Informationen über
das affiliierte St. Anna Kinderspital ab. Das
AKH Wien deckt den Betriebsabgang, der als
Sachaufwand im Rechnungswesen des AKH
CM September / Oktober 2015
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