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          Mehrere parallel zueinander bestehende SAP
        
        
          Instanzen erhöhen zudem die Komplexität bei
        
        
          der Erstellung eines Business Cases. Befragun-
        
        
          gen zeigen, dass rund Dreiviertel der Konzerne
        
        
          mehr als ein ERP-System betreiben und die In-
        
        
          halte häufig heterogen sind. Insofern ist auch
        
        
          zu evaluieren, welches die systemseitige und
        
        
          organisatorische Einheit ist, auf der eine Um-
        
        
          stellung sinnvoll ist.
        
        
          
            Ausblick
          
        
        
          In-Memory-Technologien (IMC) und SAP Simp-
        
        
          le Finance eröffnen Controllern neue Möglich-
        
        
          keiten im Reporting, ebenso bei der Gestaltung
        
        
          von Prozessabläufen und bis hin zur Neuaus-
        
        
          richtung der Finanzorganisation. Hohe Verar-
        
        
          beitungsgeschwindigkeit, Analysen direkt aus
        
        
          dem transaktionalen ERP-System bis auf Ein-
        
        
          zelpostenebene und eine bessere Überleitung
        
        
          zum externen Rechnungswesen sind die we-
        
        
          sentlichen technischen Eckpfeiler der Lösung.
        
        
          Die Vorteile der IMC-Technologie erhalten mit
        
        
          S/4 HANA kontinuierlich auch in weiteren Mo-
        
        
          dulen des SAP ERP Einzug. Um die neuen tech-
        
        
          nischen Möglichkeiten vollumfänglich nutzen zu
        
        
          können, bedarf es der Bereitschaft, bestehen-
        
        
          de Prozessabläufe und zugehörige IT Architek-
        
        
          turen systematisch zu überdenken. Bei konse-
        
        
          quenter Umsetzung des Central Finance Ansat-
        
        
          zes existiert nur noch eine Datenquelle für das
        
        
          operative und Management Reporting. Dies
        
        
          wirft ggf. auch neue Fragen zum Rollenver-
        
        
          ständnis zwischen dezentralem und zentralem
        
        
          Controlling auf.
        
        
          kalkulatorischen auf das buchhalterische CO-
        
        
          PA sinnvoll ist. Auch wenn die Möglichkeiten
        
        
          des buchhalterischen CO-PA mit Simple Finance
        
        
          erweitert und an die des kalkulatorischen CO-
        
        
          PA angeglichen wurden, bleiben Unterschiede
        
        
          bestehen.
        
        
          Die Erfahrungen zeigen, dass vor einer Investi-
        
        
          tionsentscheidung für Simple Finance ein kla-
        
        
          res Zielbild der Finanzfunktion des Unterneh-
        
        
          mens existieren sollte. Zudem sollten die
        
        
          Mög-
        
        
          lichkeiten des buchhalterischen CO-PA mit
        
        
          dem Steuerungsmodell des Unternehmens
        
        
          abgeglichen werden.
        
        
          Mit Simple Finance än-
        
        
          dern sich auch Prozesse. So lassen sich die
        
        
          Vorteile nur dann vollumfänglich nutzen, wenn
        
        
          die nötige Flexibilität vorhanden ist, um das Or-
        
        
          ganisationsmodell entsprechend anpassen zu
        
        
          können.
        
        
          
            Chancen und Risiken
          
        
        
          Mit Simple Finance eröffnen sich SAP-Anwen-
        
        
          dern neue Möglichkeiten, die Performance des
        
        
          Financial- und Management-Reporting zu ver-
        
        
          bessern. Die
        
        
          wesentlichen Vorteile
        
        
          liegen in
        
        
          ·
        
        
          der Beschleunigung von Monatsabschluss-
        
        
          prozessen,
        
        
          ·
        
        
          dem direkten und performanten Reporting
        
        
          aus ERP heraus, wodurch das BW in vielen
        
        
          Fällen nicht mehr nötig ist, (kein Wechsel
        
        
          der Anwendung, kein ETL-Prozess),
        
        
          ·
        
        
          der gemeinsamen Datenbasis für Finanz-
        
        
          wesen und Controlling und der
        
        
          ·
        
        
          Verknüpfung von Transaktionen und
        
        
          Reporting in der Fiori-Oberfläche.
        
        
          Für viele Kunden stellt sich mit Simple Finance
        
        
          jedoch ggf. die Frage, ob eine Umstellung vom
        
        
          
            Abb. 7: Vor- und Nachteile der Verwendung kalkulatorischer CO-PA (Trennung von Internem und Externem Rechnungswesen) und einer Harmonisierung
          
        
        
          
            des Rechnungswesens und somit rein kontenbasiertem CO-PA.
          
        
        
          
            Autoren
          
        
        
          Jens Wende
        
        
          ist Senior Manager bei EY Advisory und ist technischer Experte
        
        
          für In-Memory Computing für Enterprise Intelligence in der
        
        
          Region Deutschland, Österreich und Schweiz.
        
        
          René Moers
        
        
          ist Manager bei EY Advisory und verantwortet Projekte im Be-
        
        
          reich Enterprise Intelligence. Seine Kernkompetenzen liegen im
        
        
          FI/CO-Umfeld des SAP Reporting.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          
            CM September / Oktober 2015