CONTROLLER Magazin 5/2015 - page 15

gen für Produktionsaufträge und Kostenstellen
nach einzelnen Kategorien ebenso durchführen
wie der Aufriss der Herstellungskosten (COGS)
nach Konten auf Basis von Standardkosten. Im
Unterschied zu aktuellen Systemfunktionalitä-
ten lässt sich damit eine gleichzeitige Abstim-
mung mit dem FI aufrechterhalten. Zudem
können
nützliche Berichte zu Analyse- und
Bewertungszwecken direkt aus der HANA
Datenbank des ERP-Systems
geladen wer-
den, anstatt Abfragen im BW-System (dem
Business Intelligence System von SAP) starten
zu müssen. Diese Echtzeitanalysen lassen sich
zudem personalisiert erstellen und damit flexi-
bel an die Anforderungen der Fachabteilungen
anpassen.
Simple Finance bietet jedoch noch einen weite-
ren, entscheidenden Vorteil gegenüber einem
klassischen SAP-ERP, welcher sich hinter dem
Begriff Central Finance bzw. Central Journal
verbirgt.
Central Finance meint im Wesent-
lichen, dass sich Transaktionen (Finanz-
daten) von verschiedenen ERP-Systemen
auf ein zentrales ERP-System in Echtzeit
konvertieren lassen.
Damit bleiben auf der
einen Seite die Quellsysteme unangetastet, die
dortigen Prozessabläufe werden nicht verän-
dert und die existierenden lokalen Transaktio-
nen können weiterhin unverändert ausgeführt
werden. Auf der anderen Seite lassen sich Pro-
zesse im Central Finance durch die Echtzeit-
Datenübertragung bei geänderten Geschäfts-
anforderungen, die Auswirkungen auf Kernakti-
vitäten des Controlling wie beispielsweise auf
das Finanz- und Management-Reporting oder
die Planung & Forecast haben, flexibler anpas-
sen. In Anbetracht dieser Integrationsmecha-
nismen profitieren solche Unternehmen ganz
besonders von diesem Ansatz, die über eine
heterogene IT-System-Landschaft verfügen –
Abbildung 4 zeigt die Potenziale.
Profitieren können jedoch auch Unternehmen
mit fortgeschrittenen IT-Architekturen und
Controlling-Abteilungen. Ihnen bieten sich
diverse Ansatzpunkte: Bereits während der
störungsfreien Übertragung der Finanzdaten
können die
Quelldaten harmonisiert und ein
konsolidiertes Reporting bereitgestellt
wer-
den. Hierbei spielt es
keine Rolle, ob sich SAP
ERP oder Non-SAP ERP-Systeme
im Einsatz
befinden. Ergänzend lassen sich Prozessopti-
mierungen umsetzen und damit etwa Echtzeit-
abschlüsse einführen. Zudem bietet der Ansatz
Flexibilität, wenn es um die Einrichtung des
Central Finance oder die Migration der existie-
renden ERP-Systeme auf ein neues Central
Finance geht. So kann eine stufenweise Über-
führung stattfinden und die Unternehmensor-
ganisation ist lediglich mit Veränderungen in
überschaubarem Umfang konfrontiert. In die-
sem Zusammenhang profitieren Unternehmen
auch vom Wegfall neuer Releasestände, die an-
sonsten bei SAP-Aktualisierungen anstehen
würden. Die Anpassung des Central Finance
erfordert lediglich einen Umbau, der die gege-
benen Änderungen der Geschäftserfordernisse
berücksichtigt. Da die laufenden Systeme und
Prozesse nicht umgebaut werden müssen, las-
sen sich ungeplante, negative Auswirkungen
auf bestehende Geschäftsabläufe in der Regel
Autoren
Dr. Stephan Kaum
ist Partner bei EY Advisory und leitet die Marktaktivitäten für
Enterprise Intelligence in der Region Deutschland, Österreich
und Schweiz.
E-Mail:
Jos Töller
ist Senior Manager bei EY Advisory und berät nationale wie
internationale Kunden im Beratungsumfeld Accounting und
Management Accounting von der fachlichen Konzeption bis
zur technischen Umsetzung der Lösung.
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