CONTROLLER Magazin 5/2015 - page 20

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weshalb der Ausgestaltung der Kosten- und
Leistungsrechnung inkl. Kennzahlen, sowie der
Finanzbuchhaltung und der anderen Kompo-
nenten des Rechnungswesens extrem hohe
Bedeutung zukommt.
Begonnen wird im
AKIM (AKH-Informations-
management – „klinische EDV, medizini-
sche Dokumentation“)
, das sich aus der klini-
schen EDV und der Patientenadministration/-
verrechnung zusammensetzt. Die
Daten wer-
den übergeführt in das Finanzmodul
(Patient
= Debitor)
und in das CO-Modul
(Controlling-
Kostenrechnung), in dem die statistischen
Kennzahlen zum betten- und nicht-bettenfüh-
renden Bereich (in Monatsscheiben) und die
Führung der Kosten- und Leistungsrechnung
organisiert sind.
Über den Kernmodulen ist
ein Datawarehouse
im Aufbau bzw. werden
die Daten aus den Kernmodulen im zentralen
Datawarehouse des Wiener Krankenanstalten-
verbundes weiter verarbeitet. Weitere Daten-
empfänger sind z. B. Hauptverband der öster-
reichischen Sozialversicherungsträger, Wiener
Gesundheitsfonds und das Bundesministerium
für Gesundheit.
Die
Kostenrechnung ist ausgestaltet als
Kostenarten- und Kostenstellenrechnung in
den Ausprägungen Ist- und Plankosten-
rechnung.
Über die Verknüpfung Kostenart und
Sachkonto erfolgt die Ist- und Planintegration
von Kostenrechnung und Finanzbuchhaltung,
weshalb auch z. B. Halbjahresabschlüsse abge-
stimmt sind. Die in der Kostenrechnung ange-
wendeten Trendverteilungen für die Planwerte
(unterschiedlich für Sach- und Personalauf-
wand) werden dadurch in das FI übernommen.
Für die Kostenarten-/Kostenstellenplanung sind
ca.
100.000 Einzeldatensätze
zu verarbeiten,
die durch die Aufteilung nach unterschiedlichen
Verteilungen je nach Kostenarten (z. B. Med.
Sachaufwand, Personalaufwand, technische
Betriebsführung) in Monatsscheiben ca. 1,2
Mio. CO-Planbuchungen ergeben. Die Kosten-
und Leistungsrechnung ist auch derart gestal-
tet, dass die für das AKH als fondsfinanzierte
Krankenanstalt zwingend vorgeschriebene zen-
trale Datenmeldung direkt aus dem System (ei-
gene Planversion) an den Wiener Gesundheits-
fonds und das Bundesministerium für Gesund-
heit generiert werden kann. Auch der
Jahres-
abschluss wird direkt aus dem System
erstellt. Mit der Abstimmung Kostenart, Sach-
konto sind die Anforderungen an das Rech-
nungswesen im AKH noch nicht erfüllt, es wer-
den zusätzlich Informationen, wie Konzernkonto
(Jahresabschluss des Wiener Krankenanstal-
tenverbundes) und Haushaltskonto (kamerale
Darstellung für die Stadt Wien als Träger des
AKH) verarbeitet. In den Top-Managementbe-
richt fließen Informationen aus verschiedenen
Teilen des Rechnungswesens ein:
1. Gewinn- und Verlustrechnung – Finanzmodul
2. Statistische Kennzahlen zum betten-
führenden und nicht-bettenführenden
Bereich, Darstellung Plan-Ist-Vergleich
auf Klinikebene – CO-Modul.
3. Analyse der Abweichungen für die klinischen
Bereiche bis auf Materialebene – MM-Modul.
4. Darstellung der Kennzahlen nach LKF
1
-ISH-
Modul.
5. Investitionen – IM-PS-Modul
6. Personaldaten – zentrales System der Stadt
Wien bzw. Cognos.
Die Zusammenführung der Einzelkomponenten
und die Erstellung der Datenbasis war eine der
Grundvoraussetzungen und Herausforderun-
gen für die Konzeption des Top-Management-
berichts.
Top-Managementbericht
Einordnung Top-Managementbericht
Der Top-Managementbericht steht – wie
schon der Name sagt – an der Spitze der Be-
richtswesenpyramide. Die
Kunst der Gestal-
tung
des Top-Managementberichtes
liegt
darin, die Konsistenz zu den Abrech-
nungsdaten über die unterschiedlichen
Komponenten (Finanz-, Kosten- und Leis-
tungsrechnung, LKF-Abrechnung, etc.) und
Hierarchiestufen (AKH-Gesamt-, Klinik-, Ab-
teilungs- und Kostenstellenebene)
sicherzu-
stellen
. Gleichzeitig muss der Detailierungs-
grad derart gewählt werden, dass für die Ad-
ressaten dieses Berichtes die Lesbarkeit ge-
währleistet bleibt. Abbildung 2 zeigt die
Berichtswesenpyramide.
Abb. 2: Berichtswesenpyramide
Managementberichte im Krankenhaus
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