 
          
            32
          
        
        
          ·
        
        
          Im letzten Schritt sind die Faktoren der
        
        
          natürlichen Umwelt als Einflussgrößen zu
        
        
          reflektieren.
        
        
          Festzuhalten ist, dass die
        
        
          Kenntnis der Indi-
        
        
          katoren alleine aber nicht ausreichend
        
        
          ist,
        
        
          vielmehr sind sie trotz aller Schwierigkeiten in
        
        
          monetäre Werte zu überführen, um bei der
        
        
          Steuerung bzw. beim Reporting adäquat be-
        
        
          rücksichtigt werden zu können. Geschieht dies
        
        
          nicht, entsteht neben der monetären Abbil-
        
        
          dung, die diese Potenziale nur teilweise berück-
        
        
          sichtigt, eine problematische zweite, deutlich
        
        
          ungenauere Abbildung auf der Basis vermute-
        
        
          ter qualitativer Erfolgseinflüsse, Synergien und
        
        
          strategischer Vorteile und Schwächen.
        
        
          Beispiele für das Management
        
        
          der Wertschöpfung über die Zeit
        
        
          Klassisches Beispiel für das Management der
        
        
          Wertschöpfung über die Zeit ist die
        
        
          reale Sub-
        
        
          stanzerhaltung
        
        
          des Unternehmens. Die Aus-
        
        
          schüttung ist vom Management nur in der Höhe
        
        
          vorzunehmen, wie die Substanz an Maschinen
        
        
          und anderer Ausstattung langfristig erhalten
        
        
          werden kann. Da das HGB hier einer Nominal-
        
        
          wertbasierung folgt, wird dies in Zeiten von
        
        
          Preissteigerungen entweder über vorlaufende
        
        
          Abschreibungen (verkürzte Nutzungsdauer-
        
        
          schätzung, degressive Abschreibungsmethode,
        
        
          konservative Bewertung im Rahmen außer-
        
        
          planmäßiger Abschreibungen) oder in der Kos-
        
        
          tenrechnung über wiederbeschaffungsbezo-
        
        
          gene Abschreibungen erreicht.
        
        
          Neue Produktionstechnologie
        
        
          Diese Gedanken können auf alle anderen Po-
        
        
          tenziale übertragen werden. Ist geplant die Pro-
        
        
          duktion auf eine neue Technologie umzustellen,
        
        
          sind im Vorfeld nicht nur die entsprechenden
        
        
          Maschinen zu bestellen, sondern auch die ggf.
        
        
          nötigen Genehmigungen einzuholen und die
        
        
          benötigten Mitarbeiter entsprechend weiterzu-
        
        
          bilden oder neue, entsprechend ausgebildete
        
        
          Mitarbeiter einzustellen. Ob sich die Entschei-
        
        
          dung für die neue Technologie letztlich wirt-
        
        
          schaftlich gelohnt hat, kann dann über die 4
        
        
          Spalten nachverfolgt werden. Das Potenzial für
        
        
          die neue Technologie wird gemäß Planung auf-
        
        
          dieser Werte im Rechnungswesen erfasst sein
        
        
          können. Um sich ein modellhaftes Bild von dem
        
        
          Innen- und Umsystem des Unternehmens zu
        
        
          machen, kann ausgehend von konkret beob-
        
        
          achtbaren Resultaten, wie etwa dem Gewinn
        
        
          oder dem Unternehmenswert, eine schrittweise
        
        
          Rückauflösung der aggregierten Größe in
        
        
          die Einzelvariablen
        
        
          erfolgen.
        
        
          13
        
        
          ·
        
        
          So können etwa im ersten Schritt die Zusam-
        
        
          menhänge im System GuV oder Bilanz unter-
        
        
          sucht werden.
        
        
          ·
        
        
          Im zweiten Auflösungsschritt werden die Zu-
        
        
          sammenhänge im monetären Abbildungs-
        
        
          system deutlich, was bereits den Prototyp
        
        
          eines integrierten Erfolgs- und Finanzlen-
        
        
          kungsmodells darstellt.
        
        
          ·
        
        
          Spätestens ab dem dritten Schritt kann eine
        
        
          Mehrdimensionalität erwartet werden, da
        
        
          diese aggregierten Daten in verschiedene
        
        
          Beobachtungsrichtungen aufgelöst werden
        
        
          können. So kann die weitere Untersuchung
        
        
          über die Ebenen der Kosten- und Erlösarten,
        
        
          der Kosten- und Erlösstellen oder der Kos-
        
        
          ten- und Erlösträger fortgesetzt werden.
        
        
          ·
        
        
          Der vierte Auflösungsschritt dürfte bereits
        
        
          Kosten- und Erlöseinflussgrößen auf nicht-
        
        
          monetärer, aber noch quantitativer Basis
        
        
          aufzeigen, wie Mengen und Zeiten. Bis zu
        
        
          diesem Punkt der Betrachtung sind die Da-
        
        
          ten noch aus dem quantitativen Rechnungs-
        
        
          wesen-System ableitbar, was für die folgen-
        
        
          den, rasch an Komplexität zunehmenden und
        
        
          unternehmensexterne Daten einbeziehenden
        
        
          Auflösungsschritte nur noch bedingt der Fall
        
        
          sein dürfte.
        
        
          ·
        
        
          Zur Komplexitätsreduktion sind auf der fünf-
        
        
          ten Ebene die Zwischeneinflussfaktoren
        
        
          sinnvoll zusammenzufassen. So kann etwa
        
        
          erwartet werden, dass die vielen für Preis-
        
        
          und Mengenerklärungen untersuchten
        
        
          Märkte zumindest teilweise identische Ein-
        
        
          flussfaktoren, wie etwa Konsumentenverhal-
        
        
          ten und Ressourcenverfügbarkeiten, aufwei-
        
        
          sen. Zudem kann die Mehrdimensionalität
        
        
          eventuell in Teilbereichen durch die Zusam-
        
        
          menfassung wieder rückgängig gemacht
        
        
          werden.
        
        
          ·
        
        
          Der sechste Schritt, bei dem diese Zwi-
        
        
          schengrößen weiter in Einflussfaktoren auf-
        
        
          gelöst werden, könnte bereits zu globalen
        
        
          makroökonomischen Kalkülen führen, die
        
        
          gemäß einer makroökonomischen Modellbil-
        
        
          dung sinnvoll verknüpft werden müssen.
        
        
          Instrumenten der Ermittlung des Unternehmens-
        
        
          werts gearbeitet werden, die primär zukunfts-
        
        
          orientiert ausgerichtet sind und auch zunächst
        
        
          nicht-monetär vorliegende Effekte mit erfassen
        
        
          müssen. Es wird somit vielfach weit über das in
        
        
          der Rechnungslegung übliche Bewertungsver-
        
        
          fahren hinauszugehen sein. Daher ist die Dar-
        
        
          stellung durch die Aufnahme der Annahmen
        
        
          und Prämissen sowie ggf. auch das zusätzliche
        
        
          Reporting der relevanten nichtfinanziellen Indi-
        
        
          katoren zu erweitern.
        
        
          
            Bewertung von Potenzialen
          
        
        
          
            über die Identifikation von
          
        
        
          
            Erfolgsfaktoren
          
        
        
          Um diese zukunftsorientierten Bewertungen
        
        
          vornehmen zu können, müssen sich Manage-
        
        
          ment und Controlling Klarheit über die Einfluss-
        
        
          größen des Erfolgs des Unternehmens ver-
        
        
          schaffen.
        
        
          10
        
        
          Die
        
        
          Erfolgsfaktoren sind diejeni-
        
        
          gen Stellschrauben
        
        
          , die
        
        
          den Erfolg
        
        
          und da-
        
        
          mit die
        
        
          Kalküle Erträge/Leistungen
        
        
          und
        
        
          Aufwendungen/Kosten, Vermögen und Ka-
        
        
          pital
        
        
          sowie
        
        
          Ein- und Auszahlungen ursäch-
        
        
          lich beeinflussen
        
        
          , wobei die Unternehmens-
        
        
          führung teilweise keinen oder nur einen be-
        
        
          grenzten Einfluss auf diese Größen hat, da sie
        
        
          z. T. extern determiniert sind. Sie können daher
        
        
          auch als Key Value Drivers bezeichnet
        
        
          wer-
        
        
          den.
        
        
          11
        
        
          Da in einigen Fällen ein deutlicher zeit-
        
        
          licher Nachlauf der Kalküle auf die Veränderung
        
        
          eines Erfolgsfaktors gegeben ist, können auch
        
        
          die
        
        
          Chancen und Risiken
        
        
          umfassenden Ana-
        
        
          lysen mit in die Betrachtung einbezogen wer-
        
        
          den, was zu einer
        
        
          Integration strategischer
        
        
          und operativer Betrachtungen
        
        
          führt.
        
        
          Aufgabe des Controllings
        
        
          ist es, die Unter-
        
        
          nehmensführung bei
        
        
          Aufbau und Erhalt von
        
        
          Erfolgspotenzialen
        
        
          zu unterstützen. Ausge-
        
        
          hend von der Überlegung, dass der Wettbewerb
        
        
          zwischen den Unternehmen zu einer ständigen
        
        
          Erhöhung der Ausprägung der Erfolgsparameter
        
        
          führt, kann ein Unternehmen sein Erfolgspoten-
        
        
          zial demnach nur halten, wenn es ständig die
        
        
          Ausprägung der Parameter steigert, um den re-
        
        
          lativen Abstand zur Konkurrenz zu behalten.
        
        
          12
        
        
          Es
        
        
          geht daher einerseits um die Einschätzung des
        
        
          Vorsprunges gegenüber der Konkurrenz und
        
        
          andererseits um dessen monetäre Bewertung,
        
        
          wobei zu beachten ist, dass ggf. bereits Teile
        
        
          
            Moderne Wertorientierung